BAZ_Jahresbericht 2019

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BERUFSAUSBILDUNGSZENTRUM JAHRESBERICHT 2019

Unsere Kooperationspartner

Vorwort

Laut den aktuellsten Zahlen des „Women in Work Index“ – für den 33 Mitgliedsländer der OECD analysiert wurden – machen Frauen in den G7-Ländern durchschnittlich nur 30 Prozent der Beschäftigten im technischen Bereich aus. Noch dramatischer sind die Zahlen im handwerklichen Bereich: So sind beispiels- weise laut aktueller Lehrlingsstatistik in Österreich weniger als 20 Prozent der Lehrlinge in Handwerk und Gewerbe (19,7%) sowie Industrie (17,3%) weiblich. Nach wie vor gehören Frauen in diesen Berufen also zur absolu- ten Minderheit. Dieser Umstand dürfte aber nicht einem Mangel an Kenntnissen oder einer fehlenden Eignung geschuldet sein, haben doch viele Frauen die Technik bis heute mit ihren bahnbre- chenden Erfindungen revolutioniert. Ada Lovelace hat den ersten Algorithmus für Computer entwickelt, Hedy Lamarr Pionierarbeit für die heutige Mobilfunktechnologie geleistet und Tabitha Ba- bbitt die Kreissäge erfunden – um nur einige zu nennen. Selbst die als Männerdomäne geltende Automobilindustrie wäre ohne Frauen um zahlreiche technische Errungenschaften ärmer. So gehören Rückspiegel, Blinker und Straßenmarkierungen zu den zahlreichen Innovationen, die von Frauen entwickelt wurden. Das Berufsausbildungszentrum (BAZ) hat sich nicht zuletzt des- wegen schon seit Jahren der Aufgabe verschrieben, Frauen beim Erwerb technischer Kompetenzen zur Seite zu stehen: Und wir sind sehr stolz darauf, dass es uns Jahr für Jahr gelingt, dank maßgeschneiderter Angebote, den Frauenanteil in unserem Haus zu erhöhen und ihre Liebe zur Technik zu wecken. Auch 2019 haben wir wieder spezielle Projekte ins Leben gerufen, die diesen Trend weiter verstärken sollen. Um nur einige zu nennen: ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Mechatronik in Teilzeit, um vor allem jene zu unterstützen, die eine Voll- zeitausbildung zeitlich nicht mit anderwärtigen Verpflichtungen vereinbaren können ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Bautechnische Assistenz in Teilzeit für Personen, die diesen neuen und spannenden Lehrberuf erlernen wollen und dabei auch die Möglichkeit haben, ihren Betreuungspflichten nachzukommen ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Labortechnik Biochemie in Teilzeit. Auch diese anspruchsvolle und sehr gefragte Ausbildung wird in Teilzeit angeboten und im BAZ überwiegend von Frauen besucht. ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Technik für Büro und Handel in Teilzeit für all jene, die zwar die, statis- tisch betrachtet, gerade bei Frauen sehr begehrten Branchen anstreben, hier aber ihre Aufstiegschancen und die Aussicht auf höhere Gehälter verbessern möchten ¼ Kinderbetreuung für all jene, die sich voll und ganz auf Ihre Ausbildung konzentrieren möchten und trotzdem den Nachwuchs bestens versorgt wissen wollen

Mittlerweile ist durch diese und andere in den letzten Jahren gesetzten Initiativen rund ein Viertel unserer TeilnehmerInnen weiblich. Und darauf sind wir stolz. Selbstverständlich gilt unser Augenmerk aber nicht nur den Frauen: Im Schnitt nehmen heute täglich 1500 TeilnehmerInnen an Schulungen teil. Dass sie dabei nicht nur für sich selbst neue Kompetenzen wecken und festigen, sondern gleichzeitig zu stark nachgefragten Fachkräften werden, verdeutlichen unsere hohen Vermittlungsraten: 2019 konnten bis zu 60% der AbsolventInnen einer FacharbeiterInnen-Intensivausbildung innerhalb von 90 Tagen nach Ende der Ausbildung in Industrie und Wirtschaft vermittelt werden. Diese tollen Leistungen sind nur durch unsere kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – TrainerInnen, SozialpädagogInnen und Verwaltungskräfte gleichermaßen – möglich. Sie schaffen durch ihren unermüdlichen Einsatz die Rahmenbedingungen, damit unsere Kundinnen und Kunden Höchstleistungen liefern können. Und im diesjährigen Jahres- bericht möchten wir gerne beispielhaft dafür das Team des BAZ 3 in der Gutheil-Schoder-Gasse vor den Vorhang holen, um Ihnen auch die Gesichter, die hinter der Erfolgsgeschichte des BAZ stehen, vorzustellen. In den kommenden Jahren werden Vorstellungen weiterer Teams folgen. Der nun vorliegende Jahresbericht kann angesichts der unsiche- ren Zeiten, in denen wir uns befinden, natürlich nur eine Moment- aufnahme sein. Dennoch möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten durch Zahlen, Daten und Fakten einen Überblick über die im BAZ des BFI Wien geleistete Arbeit geben. Und es ist eine Leistung, die wir Ihnen heute mit Stolz präsentieren möchten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Mag. Christian Nowak Geschäftsführer BFI Wien und Geschäftsbereichsleiter BAZ

DATENQUELLEN: Kursverwaltungssystem AMS Data-Warehouse Kursverwaltung und Fachbereich BAZ

VERWENDETE ABKÜRZUNGEN: AMS = Arbeitsmarktservice BAZ = Berufsausbildungszentrum BFI Wien = Berufsförderungsinstitut Wien BiWi = Berufsinformationszentrum der Wiener Wirtschaft CL = Clearing FIA = FacharbeiterInnen-Intensivausbildung GA = Grundausbildung JUWE = Jugendwerkstatt KMS = Kooperative Mittelschule KTN = Kursteilnehmer/Innen, Kursteilnehmer/In LAP = Lehrabschlussprüfung LEWE = Lernwerkstatt RGS = Regionalgeschäftsstelle TQ = Teilqualifizierung ÜBA = Überbetriebliche Ausbildung VL = Verlängerte Lehre

REDAKTIONSTEAM: Brigitte Plangg, Günter Riedel, Sarah Maria Lackinger, Jan Weinrich, Sebastian Kaczor, Ulrike Kern, Irina Biryukova

INHALTSVERZEICHNIS

1 ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN 6 1.1 Frauenanteil 6 2 INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN 2019 7 3 DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 8 3.1 FacharbeiterInnen-Intensivausbildung 8 3.1.1 Der Lehrabschluss 9 3.1.2 Drop-Out Rate (FIA) 10 3.1.3 Ausbildungsabbruch: Initiative und Gründe 10 3.2 Kurzausbildungen und Weiterbildungen 11 3.2.1 Kurstitel und TeilnehmerInnenanzahl nach Bereichen 12 3.2.2 Drop-Out Rate (Kurzausbildungen und Weiterbildungen) 12

3.3 „Jugendwerkstatt“ 12 4 OUTPLACEMENT 14 5 STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 3 16 6 HIGHLIGHTS 2019 22 6.1 Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung: „Meine Chance“ 22 6.2 Wiener Töchtertag 22 6.3 Infoveranstaltung für ÜBA-Fliegerinnen 22 6.4 Erstmals Kinderbetreuung im Sommer 2019 23 6.5 Auszeichnung „Best for AMS“ für ÜBA Bau/Architektur/Gebäudetechnik 23 6.6 Outplacement Tag 24

JAHRESBERICHT JUGENDWERKSTATT 25 JAHRESBERICHT LERNWERKSTATT 33

1 ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

Nahezu 6.500 Kursteilnahmen gesamt. Über 1.300 Kursteil- nehmerInnen pro Tag. 26,4% Frauenanteil. Gesamt- anzahl Anzahl Männer Anzahl Frauen

TeilnehmerInnen FIA

3304 2784

520

TeilnehmerInnen Weiterbildungen (inkl. “Jugendwerkstatt“)

3155 1973

1182

TeilnehmerInnen- Gesamtanzahl

6459 4757

1702

Wie aus der Tabelle ersichtlich, besuchten im Berichtsjahr 6459 Personen eine Ausbildungsmaßnahme des BAZ, davon 1702 Frauen und 4757 Männer. Im Durchschnitt befanden sich täg- lich 1334 Personen in den Ausbildungsbereichen des BAZ. Die meist frequentierten Bereiche waren 2019 der Bereich Überbe- triebliche Ausbildung (§30 ÜBA) mit 358 TeilnehmerInnen, die „Jugendwerkstatt“ mit 319 Personen, der Bereich Elektro mit 212 Personen und der Bereich Metall mit 130 Personen täglich. Der Tagesdurchschnitt im Bereich Grundausbildung, der auch den vorbereitenden Fachsprachkurs „Antenne“ und die TeilnehmerIn- nen des Clearings inkludiert, beträgt 107 KursteilnehmerInnen.

Grafik 3 Tagesdurchschnitt der einzelnen Bereiche in Prozenten des Gesamtdurchschnittes

Betrachtet man diese Verteilung des Gesamttagesdurchschnittes in Prozent, beträgt der Anteil der überbetrieblichen Ausbildungen für Jugendliche (ÜBA) 26,6%, der der „Jugendwerkstatt“ 23,8%, der Anteil des Bereichs Elektro 15,8%, der Anteil von Metall 9,7% und der Anteil der Grundausbildung/Antenne/des Clearings 8%.

1.1. FRAUENANTEIL Im Berichtsjahr besuchten insgesamt 1702 Frauen eine Aus- und Weiterbildungsmaßnahme im BAZ, das ergibt einen Prozentsatz von 26,4 % gesamt gesehen. In den FacharbeiterInnen-Intensiv­ ausbildungen befanden sich 520 Frauen, mit einem Frauenanteil von 15,7% in den FIAs und einem Frauenanteil von 37,5% in Kurzausbildungen und Weiterbildungen .

Grafik 1 Anzahl der KTN im Tagesdurchschnitt in den einzelnen Bereichen

Die TeilnehmerInnen des Clearings und des vorbereitenden Deutschkurses „Antenne“ wurden zumBereich Grundausbildung (GA) hinzugerechnet.

2018

2019

Grafik 2 Vergleich Tagesdurchschnitt 2018 und 2019

Grafik 4 Übersicht der 2018 durchgeführten FIA-Maßnahmen, Anzahl Frauen und Männer in den Bereichen

6

1 ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

2 INFORMATIONSVER- ANSTALTUNGEN 2019 Alle 14 Tage eine Infoveranstaltung Nahezu 1400 InteressentInnen an FacharbeiterInnen- Intensivausbildungen Metall/Elektro Das Berufsausbildungszentrum (BAZ) des BFI Wien legt großen Wert auf ausführliche Information der KundInnen. Deshalb finden alle 2 Wochen zweitägige Informationsveranstaltungen statt. Die Inhalte der Infotage umfassen Berufs- und Ausbildungsin- formationen, die Vorselektion durch Tests in Mathematik und Deutsch sowie die Führung von Einzelgesprächen zur Gewinnung eines Ersteindrucks von den InteressentInnen in Bezug auf deren Verhalten, Potenzial und Motivation. Während der Informationstage erfolgt die grundlegende Informa- tion über Inhalte, Ablauf, Organisation und Rahmenbedingungen der betreffenden Kurse. Im Rahmen der Informationstage ist uns besonders wichtig, den InteressentInnen an unseren Ausbil- dungen die Möglichkeit zu bieten Fragen zu stellen und diese umfassend zu beantworten mit dem Ziel, dass sich alle Interes- sentInnen bis Ende der Informationstage darüber klar werden, ob die angebotene Ausbildung für sie geeignet und sinnvoll ist.

120,0

2018

2019

100,0

100,0

93,3

87,5

80,0

70,6

60,0

40,0

22,7

13,0

17,3

13,6

20,0

9,6

13,4

26,3

11,8

13,3

13,3 0,0 0,0

6,9

8,2

0,0

Holz

Metall

Elektro

GA/A/CL

§30 ÜBA

Erprobung

Labortechnik- Biochemie

Bautechnische Assistenz

Frauen

Vorqualifikation für

Grafik 5 Prozentueller Anteil der Frauen 2019 in den Bereichen der FacharbeiterInnen-Intensivusbildung verglichen mit 2018

Erstmals wurde im Jahr 2019 die Teilzeit-FacharbeiterInnen-Intensivausbildung zur Bautechnischen Assistentin/zum Bau-

technischen Assistenten durchgeführt. Zielgruppe sind Perso- nen, die Interesse an einer technisch-wirtschaftlichen Ausbildung im Baugewerbe haben. Ziel der Ausbildung ist es, den Teil- nehmerInnen ein dem Berufsbild „Bautechnische Assistenz“ entsprechendes fundiertes Wissen im technischen sowie im wirtschaftlichen Bereich zu vermitteln. Die Ausbildung endet mit der Lehrabschlussprüfung. Die im Rahmen des Berufsbil- des notwendigen Soft Skills sind ebenfalls Teil der Ausbildung. Zusätzlich erhalten die TeilnehmerInnen Unterstützung bei der Praktikumssuche sowie bei der Anbahnung eines Dienstverhält- nisses. Die Ausbildungsdauer beträgt zwei Jahre. Der Unterricht findet von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 09:00 bis 15:00 Uhr und am Freitag von 09:00 bis 13:00 Uhr statt. Ebenfalls neu war die Kursmaßnahme „Vorqualifizierung für Frauen“, ein vorbereitendes Angebot speziell für Frauen, welche Interesse an einer FacharbeiterInnen-Intensivausbildung haben, denen jedoch (noch) die nötigen Voraussetzungen fehlen. Diese „Vorqualifikation“ soll eine möglichst optimale Vorbereitung auf die Anforderungen einer FacharbeiterInnen-Intensivausbildung bieten und vorhandene Kenntnisse auffrischen und vertiefen. Inhalte sind vor allemMathematik, Logik, Deutsch, theoretisches und praktisches Basiswissen in den Bereichen Metall und Elektro sowie Lernen lernen. Eine weitere neue Kursmaßnahme war 2019 die technische Basisweiterbildung „Technik für Büro und Handel“. Zielgruppe sind Frauen, welche bereits eine Ausbildung (z.B. Lehrabschluss, HAK etc.) als Bürokraft, im Einzelhandel oder in einem ähnlichen Bereich haben. Alternativ ist diese Ausbildung auch für Frauen mit mehrjähriger Berufserfahrung im Büro, Admin-Bereich oder Verkauf geeignet. Das Ziel der Maßnahme ist es, den Teilneh- merinnen ein breites Grundlagenwissen in unterschiedlichen technischen Feldern zu vermitteln, damit sie im Anschluss an die Ausbildung in ihrem erlernten Beruf (z.B. Bürokraft) in einem tech- nischen Unternehmen Fuß fassen können. Dieser Kurs bietet eine Basisausbildung in den Modulen Elektro- und Gebäudetechnik, Metalltechnik, IT-Technik, Installationstechnik sowie Bautechnik. Soft Skills Module (verbales und nonverbales Bewerbungstraining, Selbstmarketing, Lernen lernen) sowie ein Praktikum ergänzen die Kursmaßnahme. Die Ausbildungsdauer liegt bei fünf Monaten und findet von Montag bis Donnerstag von 09:00 bis 15:00 Uhr und am Freitag von 09:00 bis 12:00 Uhr statt.

Im Berichtsjahr 2019 wurden insgesamt 24 Informationsveran- staltungen für die FIA Metall/Elektro abgehalten.

2500

2000

1500

2003

1000

1851

1391

1287

500

152

104

0

Zugeb. Männer

erschien. Frauen

Erschien. Männer

Erschien. Personen

Zugebuchte Frauen

Zugebuchte Personen

Grafik 6 Anzahl der InfotagbesucherInnen FIA Metall/Elektro

Insgesamt nahmen im Berichtsjahr 1391 Personen an den In- formationsveranstaltungen teil, 104 Frauen und 1287 Männer.

Zugebucht zu einer FIA Metall/Elektro wurden seitens AMS 2003 Personen (1851 Männer und 152 Frauen), das bedeutet, dass die vom AMS eingeladenen Personen zu 69% auch tatsächlich zum Infotag erscheinen (weibliche Eingeladene kommen zu 68,4%, männliche Eingeladene zu 69,5%).

PORR-Lehrlings- chef über unsere Lehrlinge

2 INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN 2019

7

3 DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2019

petenzen für Jugendliche stehen in der „Jugendwerkstatt“ auf dem Programm.

Ausbildungsstätten. Auf 14.600 m² Betriebsfläche steht in den beiden Häusern Engerthstraße 113-117 und Innstraße 27-29 im 20. Bezirk eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung. Unser Standort im 23. Bezirk, genannt BAZ 3, im Vienna Tech Park, hat eine Fläche von 2.700 m². Die Jugendwerkstätte in der Puchgasse 1 in 1220 Wien bietet eine Fläche von 2.670 m² für Ausbildungszwecke. In der Rampengasse im 19. Bezirk sind 1.100 m² Werkstätten- und Schulungsräumlichkeiten vorhanden. Weitere ca. 700 m² Schulungsfläche stehen für die Lernwerkstatt für Jugendliche im 11. Bezirk in der Guglgasse 12 zur Verfügung. Einen Schwerpunkt der Ausbildungen im BAZ bilden die FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen (FIA) gemäß § 23 Berufsausbildungsgesetz (BAG). Diese erfolgen im sogenannten modularen Ausbildungssystem (MAS). Module sind in sich geschlossene Ausbildungsabschnitte mit definiertem Lehr- und Lernziel, die sowohl Praxis als auch Theorie beinhalten. Besonderer Wert wird auf fachlich und pädagogisch geschultes Personal, erwachsenengerechte Methodik und Didaktik, das Prinzip der Eigenaktivierung sowie auf digitales Know-how gelegt. Zur Überprüfung des Ausbildungsfortschritts erfolgen diverse Tests, praktische Übungen und Projektarbeiten (Lernziel- kontrollen), die bestanden werden müssen. KursteilnehmerInnen erhalten laufendes Feedback über den von ihnen erbrachten Lernfortschritt. Ziel jeder FIA ist die positive Absolvierung einer Lehrabschlussprüfung sowie anschließend der Eintritt in ein Dienstverhältniss. Unsere FacharbeiterInnen-Intensivausbil- dungen sind im Normalfall Ganztagesmaßnahmen mit einer Ausbildungsdauer je nach Ausbildungsziel zwischen 14 und 18 Monate und laufen jahresübergreifend. Seit 2018 wird erfolgreich die Teilzeit-FIA Labortechnik-Bio- chemie und seit 2019 auch eine Teilzeit-FIA im Bereich Mecha- tronik sowie Bautechnische Assistenz angeboten. 2. Kurzausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen Im Jahr 2019 wurden zwei Kursmaßnahmen speziell für Frauen durchgeführt: ¼ Die „Vorqualifizierung für Frauen“ bietet die Möglichkeit ei- ner Basisqualifizierung für den Einstieg in eine FIA mit einer Kursdauer von 8-12 Wochen im Stundenausmaß von 27 Stunden pro Woche. ¼ Die technische Basisausbildung „Technik für Büro und Han- del“ ist ein Angebot für Frauen aus traditionellen Berufsfel- dern, wie Büro oder Handel, mit einer Dauer von fünf Mona- ten und einem Stundenausmaß von 27 Stunden pro Woche. 3. Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) und „Erprobung“ Die berufliche Erstausbildung von jungen Menschen im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildungen („ÜBA“ 1, „ÜBA“ 2, Verlän- gerte Lehre und Teilqualifikation) ist ein weiterer Ausbildungs- schwerpunkt im BAZ, die ebenso wie die „Erprobung“ - eine 4-tägige Berufsorientierungsmaßnahme für Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen - ganzjährig angeboten wird. 4. „Jugendwerkstatt“ Die berufliche Orientierung, der Erwerb von Fachkenntnissen sowie die Erweiterung der Handlungs-und Entscheidungskom- Ausbildungsschwerpunkte 1. FacharbeiterInnen-Intensivausbildung

5. „Lernwerkstatt“ Die Lernwerkstatt wendet sich in erster Linie an KundInnen der AMS Regionalen Geschäftsstelle 970, die die Pflichtschule ohne sozialpädagogischen Förderbedarf positiv abgeschlossen haben und nach einer Erprobung weitere punktuelle, in fünf bis acht Wochen qualifizierbare Kenntnisse in Mathematik, Deutsch, Englisch und/oder Informations- und Kommunikationstechnik benötigen.

Klick mich an, ich bin eine Erfolgsstory

3.1. FACHARBEITERINNENINTENSIVAUSBILDUNGEN (FIA) 3304 TeilnehmerInnen in den Bereichen Elektrotechnik, Me- talltechnik, Bau/Holz 227 neue FacharbeiterInnen in neun Berufen 7,9% Drop-Outs Im Rahmen der FIA wurden im Jahr 2019 folgende Lehrberufe im modularen Ausbildungssystem angeboten.

Elektroberufe: ¼ MechatronikerIn

¼ Elektro- und GebäudetechnikerIn ¼ Anlagen- und BetriebstechnikerIn ¼ KälteanlagentechnikerIn Metallberufe: ¼ Metallbau-BlechtechnikerIn ¼ Metallbau-StahlbautechnikerIn ¼ ZerspanungstechnikerIn ¼ BauspenglerIn ¼ Installations- und GebäudetechnikerIn

Holzberufe: ¼ TischlerIn

In Teilzeit: ¼ MechatronikerIn

¼ Bautechnische Assistenz ¼ Labortechnik-Biochemie

In den überbetrieblichen Lehrausbildungen wurden folgende Berufe angeboten:

Elektroberufe: ¼ Elektro- und GebäudetechnikerIn

Bauberufe: ¼ MalerIn und BeschichtungstechnikerIn ¼ MaurerIn

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3 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN 2019

3.1.1. DER LEHRABSCHLUSS Ziel der FacharbeiterInnen-Intensivausbildung ist es, die Teilneh- merInnen zur Lehrabschlussprüfung zu führen, das erfolgreiche Bestehen der Prüfung und die anschließende Aufnahme eines Jobs. Die Lehrabschlussprüfung (LAP) ist im Berufsausbildungsge- setz (BAG) geregelt und wird zum Ende der Lehrzeit abgelegt. Zweck der LAP ist es, festzustellen, ob sich die Kandidatin/der Kandidat die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse des jeweiligen Lehrberufs angeeignet hat und in der Lage ist, die im Beruf notwendigen Tätigkeiten fachgerecht auszuführen. Die Lehrabschlussprüfung dauert drei bis vier Tage und glie- dert sich in eine theoretische und eine praktische Prüfung. Sie umfasst schriftliche und mündliche Prüfungsteile. Bei der praktischen Prüfung sind je nach Lehrberuf unterschiedliche betriebliche Arbeitsaufträge auszuführen. Die Prüfungskommissionen der Wirtschaftskammer Wien neh- men die Lehrabschlussprüfungen ab und stellen nach erfolgrei- cher Absolvierung ein Prüfungszeugnis aus, das die Beurteilung des Prüfungsergebnisses enthält. Die Lehrabschlussprüfung kann „bestanden“, mit gutem Erfolg bestanden“ und „mit Aus- zeichnung bestanden“ werden. „Nicht bestandene“ Prüfungen können wiederholt werden. 2019 sind insgesamt 227 TeilnehmerInnen des Berufsaus- bildungszentrums zur Lehrabschlussprüfung angetreten, 36 Frauen und 191 Männer. 53 Personen zum/zur Elektro- und GebäudetechnikerIn 50 Personen zum/zur Anlagen- und BetriebstechnikerIn (davon 21 als Zusatzprüfung zu KAT) 32 Personen zum/zur Metallbau-BlechtechnikerIn 47 Personen zum/zur MechatronikerIn 23 Personen zum/zur KälteanlagentechnikerIn 4 Personen zum/zur Metallbau-StahlbautechnikerIn 11 Personen zum/zur ZerspanungstechnikerIn 7 Personen zum/zur BauspenglerIn 2019 haben 86,8% aller TeilnehmerInnen, die zu einer Lehr- abschlussprüfung angetreten sind, diese beim ersten Anlauf bestanden. Die Leistungen unserer KursteilnehmerInnen können sich sehen lassen: 14,5% unserer AbsolventInnen haben ihre Lehrabschlussprü- fung „mit ausgezeichnetem Erfolg“ bestanden, 29,5% „mit gutem Erfolg“, 42,7% haben die Lehrabschlussprüfung mit dem Ergebnis „bestanden“ absolviert. 13,2% der Prüflinge haben die Lehrabschlussprüfung in zumindest einem Prüfungsteil beim ersten Antritt nicht bestanden. Eine Aufschlüsselung der Prüfungsantritte nach Berufen im Detail:

¼ Bautechnische ZeichnerIn ¼ Bautechnische Assistenz ¼ TapeziererIn und DekorateurIn ¼ SpenglerIn ¼ KraftfahrzeugtechnikerIn ¼ Platten- und FliesenlegerIn

Metallberufe: ¼ Installations- und GebäudetechnikerIn

Im Verlauf des Jahres 2019 befanden sich insgesamt 3304 Personen in einer der oben angeführten FacharbeiterInnen-In- tensivausbildung im Berufsausbildungszentrum des BFI Wien. Grafik 7 zeigt die TeilnehmerInnen-Verteilung je nach Ausbil- dungsbereich. Die Daten für den Jahresbericht werden aus dem Kursverwal- tungssystem (KVS) erhoben. Für die FIA Metall/Elektro bedeutet dies, dass jede/r TeilnehmerIn pro besuchtem Ausbildungsweg (Ausbildungsweg = eigenes AMS-Begehren) gezählt wird. Das heißt, ein/e TeilnehmerIn, der/die die Grundausbildung Metall/ Elektro besucht und danach in die FacharbeiterInnen-Intensi- vausbildung Metall oder Elektro einsteigt, wird zweimal erfasst, einmal als TeilnehmerIn der GA und einmal als TeilnehmerIn der Fachausbildung.

Grafik 7: Gesamtanzahl der KTN FIA im Verlauf des Jahres 2019

Das Auswahlverfahren „Clearing“ für die InteressentInnen an den FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen Metall/Elektro dauert sieben Tage und wird von allen KursteilnehmerInnen besucht, die die zweitägige Informationsveranstaltung erfolgreich bestanden haben. Kursinhalte sind neben der Vermittlung ele- mentarer Rechenkenntnisse das Erwerben eines Basiswissens über geometrisches Zeichnen, eine inhaltliche Einführung in die Fachkunde der Elektro- und Metallberufe sowie die Feststellung der handwerklichen Fähigkeiten und der physischen Vorausset- zungen für das angestrebte Berufsziel. Ebenso relevant sind in der Clearingphase das Erkennen und Vermitteln von Schlüssel- qualifikationen wie Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Motivation und Ausdauer. Ziele des Clearings sind vor allem die Einschätzung der fachlichen und persönlichen Stärken und Schwächen sowie der sozialen und persönlichen Reife und Kompetenz der poten- tiellen KundInnen für eine FacharbeiterInnen-Intensivausbildung. Bei mangelnden Deutschkenntnissen werden die TeilnehmerIn- nen in den fachspezifischen Deutschkurs Antenne eingeladen.

Personalchefin Daikin Central Europe über unsere FIA-AbsolventInnen

3 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN 2019

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Klick mich an, ich bin eine Erfolgsstory

3.1.2. DROP–OUT-RATE In den FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen des BAZ wird darauf Wert gelegt, dass aus den verschieden Einstiegspha- sen (Clearing, Grundausbildung) interessierte, motivierte und geeignete KursteilnehmerInnen hervorgehen. Es wird ständig daran gearbeitet, die Drop-Out Rate in den Fachbereichen niedrig zu halten. Lern- und Leistungsfähigkeit, Motivation und Durchhaltevermögen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gefördert. Insgesamt gab es 2019 in allen FacharbeiterInnen-Intensivaus- bildungen im BAZ 261 Personen, die eine FIA abgebrochen haben, das sind 7,9% der GesamtteilnehmerInnenzahl. So schieden während des Clearings Metall/Elektro 5,6% der KursteilnehmerInnen aus, in der Grundausbildung TZ-Mechat- ronik 22,2%, in der Grundausbildung Metall/Elektro 18,1% und in der Antenne 10,2%. Im Fachbereich Metall waren es 9,1% der

Grafik 9 Kursabbrüche in FIA 2019 in Prozent

KursteilnehmerInnen, im Fachbereich Elektro 5,9%. Im Bereich Holz lag die Drop-Out-Rate bei 15,8%.

In der ÜBA liegt die Drop-Out-Quote bei 12,9% und inkludiert sowohl Kündigungen auf eigenen Wunsch, einvernehmliche Lösungen des Dienstverhältnisses als auch Kündigungen durch die DienstgeberIn.

In der Grafik 8 und 9 sind die absolute und prozentuelle Anzahl der Kursabbrüche der KursteilnehmerInnen ersichtlich.

Grafik 10 Anzahl der Kursabbrüche FIA in Bezug auf die TN-Gesamtanzahl

Personalistinnen von Alpeona über uns

Grafik 8 Kursabbrüche in FIA in absoluten Zahlen

10

3 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN 2019

3.1.3. AUSBILDUNGSABBRUCH: INITIATIVE UND GRÜNDE

Kursabbrüche haben viele Ursachen. Einerseits kommt es seitens des Ausbildungsinstitutes zur Entscheidung, Kursteil- nehmerInnen vom Kurs abzumelden, andererseits entscheiden sich auch die TeilnehmerInnen selbst zu einem Kursabbruch. In 48,3% erfolgte ein Kursabbruch auf Initiative des BAZ auf- grund von: Fehlzeiten: TeilnehmerInnen fehlen entschuldigt oder nicht entschuldigt, sie kehren aus Krankenständen nicht zurück, melden sich nicht auf Fehlzeitenbriefe oder weisen generell zu hohe Fehl- zeitenquoten auf. Lernschwierigkeiten: TeilnehmerInnen bestehen zum wiederholten Male Tests oder Lernzielkontrollen nicht, können dem Unterricht nicht folgen, sind handwerklich ungeschickt oder entsprechen nicht den berufsfachlichen Anforderungen. Disziplinäre Gründe: TeilnehmerInnen verstoßen gegen die gültige Ausbildungsver- einbarung, sie verweigern beispielweise die Arbeit, gefährden die Sicherheit, zeigen ein destruktives Sozialverhalten etc. In 51,7% der Drop-Out-Fälle trafen die TeilnehmerInnen ak- tiv die Entscheidung, die Ausbildung vorzeitig zu beenden. Gründe dafür sind diverse private Probleme, Lernprobleme, Lebenskrisen, veränderte Bedingungen innerhalb der Familie, gesundheitliche Probleme, längere Krankenstände, finanzielle Probleme, mangelndes Durchhaltevermögen oder auch die Notwendigkeit, Geld verdienen zu müssen.

Grafik 12 Gründe für Kursabbruch in Prozent der Gesamtabbrüche

22,2% der Dropouts sind in der Rubrik „disziplinäre Probleme“ zu finden, in absoluten Zahlen sind das 58 Personen, dazu wurden allerdings auch die 50 Lehrlinge der ÜBA gezählt, deren Lehrvertrag nach dem Probemonat aufgelöst wurde. Private Probleme werden von 21,1% als häufigster Abbruchsgrund ge- nannt. Weitere Ausschlussgründe waren Fehlzeiten mit 14,9%, 19,5% aller KTN wurden aus gesundheitlichen Gründen abge- meldet. 11,1% der Drop-Outs wurden wegen Lernschwierig- keiten, 11,1% wurden aus „sonstigen Gründen“ abgemeldet. Diese Kategorie inkludiert Schwangerschaften, Haftantritt bzw. Mehrfach-Abmeldegründe, die aufgrund der Datenfülle nicht einzeln zu einer der vorigen Kategorien zugewiesen werden können. Die oben genannten Kursabbruchsgründe sind die im Kursver- waltungs- und Planungssystem (KVS) als Abbruchsgrund vermerkten Gründe. Generell ist dazu zu sagen, dass sich Kursabbrüche meist aus mehreren gleichzeitig auftretenden Problemen ergeben. 3.2. KURZAUSBILDUNGEN UND WEITERBILDUNGEN Als Kurzausbildungen und Weiterbildungen werden alle Kurse im Berufsausbildungszentrum bezeichnet, die keine FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen sind. Im Berichtsjahr umfassen diese 3155 TeilnehmerInnen der Maßnahmen Non- Stop-Schweißen, Jugendwerkstatt, Lernwerkstatt, Clearing und Technik für Büro und Handel. Insgesamt besuchten 3155 Personen, davon 1973 Männer und 1182 Frauen, eine der oben beschriebenen Kurzausbildungen oder Weiterbildungen. Die größte Anzahl an TeilnehmerInnen befand sich in der „Jugendwerkstatt“, nämlich 2169 Personen, gefolgt von der Lernwerkstatt mit 630 Personen. In den Non-Stop-Ausbildun- gen im Bereich Schweißen wurden 289 Personen ausgebildet, in der neuen Ausbildung Technik für Büro und Handel wurden 23 Frauen ausgebildet und in dem vorgelagerten Clearing für Technik für Büro und Handel waren es 44 Frauen. Lehrlingsausbildner

Grafik11: Initiative zum Kursabbruch FIA 2019

Viele KTN kehren nach Klärung oder Behebung der persön- lichen Konfliktsituation wieder in die Ausbildung zurück. Es handelt sich häufig um kurzfristige Ausstiege mit Wiederauf- nahme der Ausbildung. Unsere SozialberaterInnen und Sozial- pädagogInnen vereinbaren in vielen Fällen gemeinsam mit den AbteilungsleiterInnen und zuständigen AMS-BeraterInnen einen möglichen Wiedereinstieg.

von Fa. Jürgen Höfler über uns

Die nachfolgende Grafik stellt die unterschiedlichen Gründe für die Kursabbrüche dar:

3 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN 2019

11

3.3. „JUGENDWERKSTATT“ Ink lus ive der aus dem Vor jahr über nommenen TeilnehmerInnen haben im Jahr 2019 insgesamt 2169 TeilnehmerInnen (davon waren 1961 Neueinstiege) eine Berufsorientierung, die maximal 10 Wochen dauert, absolviert. Mädchenanteil: 38,9%. 339 Praktika und Erprobungen absolviert, weitere 298 Praktika und Erprobungen nach dem Kurs vereinbart. Die „Jugendwerkstatt“ ist ein Angebot für Jugendliche am Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf. Im Mittelpunkt steht die praktische Berufsorientierung. Durch das Arbeiten in den Werkstätten und die Freude am praktischen Tun können die TeilnehmerInnen einen Beruf oder mehrere Berufsfelder mit allen Sinnen erfahren und kennenlernen. Die TeilnehmerInnen werden nach der Clearingwoche in einen laufenden Werkstattbetrieb integriert. Die Verweildauer beträgt maximal 10 Wochen. In dieser Zeit besuchen die Jugendlichen bis zu 3 Fachwerkstätten. Das Ziel ist eine realistische Einschät- zung der eigenen Fähigkeiten und ein gefestigter Berufswunsch. Im Jahr 2019 befanden sich in der Berufsorientierungsmaß- nahme „Jugendwerkstatt“ 2169 Personen (1326 Männer und 843 Frauen). 2,9% der TeilnehmerInnen der „Jugendwerkstatt“ konnten in eine Lehrausbildung/Anstellung am ersten Arbeitsmarkt und 2,8% in eine ÜBA Verlängerung vermittelt werden. 1,4% (19 Personen) wurden direkt in ein Dienstverhältnis am ersten Arbeitsmarkt vermittelt.

Grafik 13 Anzahl der KTN in Kurzausbildungen und Weiterbildungen

3.2.1. KURSTITEL UND TEILNEHMERINNEN ZAHL NACH BEREICHEN Jugendwerkstatt 2169 Personen davon 1326 Männer und 843 Frauen besuch- ten im Jahr 2019 unsere Berufsorientierungsmaßnahme für Jugendliche in der Jugendwerkstatt. Lernwerkstatt 630 Jugendliche davon 361 Burschen und 269 Mädchen nah- men an der Lernwerkstatt teil. Non-Stop-SCHWEISSEN Im Bereich Schweißen wurden insgesamt 289 Personen in den verschiedenen Techniken des Schweißens unterrichtet.

Die „Jugendwerkstatt“ stellte 2019 insgesamt 300 Plätze in folgenden Werkstätten zur Verfügung:

¼ Büro und Verwaltung ¼ Elektronik und Mechatronik ¼ Feinmechanik und Gestaltung ¼ Floristik und Gartengestaltung ¼ Handel, Lebensmittel und Systemgastronomie

3.2.2. DROP-OUT RATE Insgesamt gab es bei den TeilnehmerInnen von Kurzausbil- dungen und Weiterbildungen 575 Kursabbrüche, das sind umgerechnet 18,2%.

¼ Tourismus und Hotelverwaltung ¼ Installations- und Gebäudetechnik ¼ Kraftfahrzeugtechnik und -elektrik ¼ Küche ¼ Logistik und Lager ¼ MalerIn ¼ MaurerIn ¼ Metalltechnik und -bearbeitung ¼ Restaurant und Service ¼ Spenglerei und Karosseriebautechnik ¼ Technisches Zeichnen und Keramik ¼ Tischlerei und Holzbearbeitung ¼ E-Commerce - Digitaler Handel

¼ EDV-Systemtechnik ¼ Frisuren und Styling ¼ Gesundheit und Pflege ¼ Handel allgemein ¼ Kosmetik ¼ IT-Technik ¼ IT-Technik für Mädchen

RAPID- Betriebsleiter: „Ich liebe das BFI“

Grafik 14 Anzahl der Kursabbrüche 2018 im Vergleich zur Anzahl der GesamtteilnehmerInnen der einzelnen Bereiche

¼ Mediendesign und –Technik ¼ Textilhandel und Modedesign ¼ Elektroinstallations- und Elektroanlagentechnik ¼ Veranstaltungstechnik

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3 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN 2019

3.4. ÜBERBETRIEBLICHE AUSBILDUNG VON LEHRLINGEN UND „ERPROBUNG“ Berufliche Ausbildungschance für Jugendliche in 10 verschiedenen Berufen In einer 4-tägigen „Erprobung“ können Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen, die Berufe Installations- und Gebäudetech- nikerIn, ElektrotechnikerIn, Elektro- und GebäudetechnikerIn, MalerIn und BeschichtungstechnikerIn, TapeziererIn und Deko- rateurIn, MaurerIn und Bautechnische/r ZeichnerIn, Bautechni- sche Assistenz, KFZ-TechnikerIn, Platten- und FliesenlegerIn, SpenglerIn kennenlernen und erste praktische Erfahrungen sammeln. In einem Infoblock werden die Jugendlichen über die jeweiligen Berufsbilder, die konkreten Arbeits- und Tätig- keitsbereiche und beruflichen Anforderungen informiert. Ziel- gruppenadäquat abgestimmte Basistests und berufsspezifisch adaptierte Zusatztests geben einen ersten Eindruck über die fachliche Eignung zum Wunschberuf. In den Praxismodulen werden berufsspezifische Tätigkeiten erprobt und Werkstücke angefertigt. Innerhalb der „Erprobung“ wird eine Einstufung zur Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA 1, ÜBA 2), Verlängerten Lehre (VL) oder Teilqualifizierung (TQ) vorgenommen. Die Zubuchung zur Ausbildung erfolgt am BewerberInnentag aufgrund der Ergebnisse der „Erprobung“ in Hinsicht auf fach- liche und persönliche Eignung. Die Lehrausbildung selbst findet in den Berufen Bautechnische Assistenz, Bautechnische/r ZeichnerIn, Elek- tro- und GebäudetechnikerIn, Installations- und Gebäude- technikerIn, KraftfahrzeugtechnikerIn (Personenkraftwagen), MalerIn und BeschichtungstechnikerIn, MaurerIn, Platten- und FliesenlegerIn, SpenglerInund TapeziererIn und DekorateurIn abhängig von der Berufsgruppe an allen BAZ Standorten statt. Jugendliche mit guter bis durchschnittlicher Leistung in Schule und „Erprobung“ sowie beim AMS vorgemerkte Lehrstellensuchende, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben oder die eine betriebliche Lehre abgebrochen haben, ¼ ÜBA 2 Lehrlinge mit sehr guter Leistung in der Schule und „Erpro- bung“, bei denen erkennbar ist, dass sie einer wirtschafts- nahen Ausbildung gewachsen sind und daher das Ziel einer Lehrstellenaufnahme im ersten Jahr erreichen können. ¼ VL (Verlängerte Lehre) Jugendliche, die am Ende der Pflichtschule einen sonderpä- dagogischen Förderbedarf hatten oder nach dem Lehrplan der Sonderschule unterrichtet wurden oder über einen ne- gativen Pflichtschulabschluss verfügen bzw. Jugendliche, von denen im Rahmen einer Berufsorientierungsphase oder nach einer nicht erfolgreichen Vermittlung in ein betriebliches Lehrverhältnis davon ausgegangen werden muss, dass für sie in absehbarer Zeit keine reguläre Lehrstelle gefunden werden kann. ¼ TQ (Teilqualifizierung) Jugendliche wie bei der überbetrieblichen VL beschrieben, von denen abhängig von ihren Kompetenzen die Berufs- schule besucht wird, oder nicht. Es wird hierbei unterschieden zwischen: ¼ ÜBA1

626 Personen (566 Männer, 60 Frauen) waren 2019 in einer Überbetrieblichen Lehrausbildung im BAZ des BFI Wien:

108 MalerInnen und BeschichtungstechnikerInnen 111 MaurerInnen 92 Elektro- und GebäudetechnikerInnen 194 Installations- und GebäudetechnikerInnen

31 Bautechnische ZeichnerInnen 16 Bautechnische Assistentinnen 12 TapeziererInnen und DekorateurInnen 4 SpenglerInnen 54 KraftfahrzeugtechnikerInnen 4 Platten- und FliesenlegerInnen

100 Jugendliche konnten in eine Lehrstelle am ersten Arbeits- markt vermittelt werden, das sind 16%. 38 Jugendliche haben ihre Lehrabschlussprüfung bestanden.

Klick mich an, ich bin eine Erfolgsstory

Im Jahr 2019 haben 593 Jugendliche eine Erprobung im BAZ des BFI Wien absolviert (523 Burschen und 70 Mädchen).

3 DURCHGEFÜHRTE MAßNAHMEN 2019

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Geschäfts- führer von Team Kernstock über uns

4 OUTPLACEMENT Auf der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz, ei- nem tollen Arbeitsplatz, bei allen Vorbereitungen auf dem Weg dorthin unterstützt das Team Outplacement sowohl alle jugendlichen und erwachsenen SchulungsteilnehmerInnen des BAZ in vielerlei Hinsicht. Dabei zählen Kreativität, Kompetenz, Ausdauer und Nachhaltigkeit. Als Kernkompetenz „Nicht Lockerlassen“ bezeichnen wir intern das wichtigste Motto, das die TrainerInnen und Betriebskon- takterInnen unseren zukünftigen FacharbeiterInnen mit auf den Weg geben! Und der Erfolg der AbsolventInnen des BAZ gibt uns Recht. Schließlich befinden sich über 70% aller unserer AbsolventInnen nach 1 Jahr in einem fixen Arbeitsverhältnis! Die Vermittlungsunterstützung durch unser Team Outplacement besteht aus drei Komponenten: 1. Training und Coaching der TeilnehmerInnen mit dem Ziel, sie bestmöglich auf Praktika sowie auf die Bewerbungs- phase und den anschließenden Eintritt in ein Beschäfti- gungsverhältnis vorzubereiten 2. Aktive Unterstützung der TeilnehmerInnen beim Kontakt- aufbau mit Unternehmen 3. Durchführung von verpflichtenden Berufspraktika inner- halb der jeweiligen Branche Im Zuge der FacharbeiterInnen-Intensivausbildung werden während und am Ende der Ausbildung in den Modulen „Karriere Planung“ und „Karriere Start“ Training und Coaching für die Jobsuche angeboten. Die Module erstrecken sich insgesamt über vier Wochen, von denen zwei Wochen vor Beginn des Praktikums stattfinden und zwei Wochen nach erfolgreichem Abschluss der Lehrabschlussprüfung. Die Module „Karriere Planung“ und „Karriere Start“ beinhalten:

Im Rahmen der Jobdatings stehen den zukünftigen AbsolventIn- nen Firmen für Bewerbungsgespräche zur Verfügung. Auf www. baz.at können sich Firmen über ein Termin-Buchungstool für Jobdating-Termine anmelden. Darüber hinaus haben die Firmen die Möglichkeit sich die Profile der erwachsenen AbsolventInnen auf der Webseite www.baz.at anzusehen und können über diese Plattform ihre Stellenangebote direkt hochladen. Die Vermitt- lungsquote der FIA TeilnehmerInnen Elektroberufe lag, dank der Unterstützung der OutplacerInnen, im Jahr 2019 drei Monate nach Abschluss ihrer Ausbildung bei über 57%, das bedeutet eine Steigerung von sensationellen 12 Prozentpunkten im Vergleich zu 2018 und ein bis dato unerreichtes Vermittlungsergebnis. Im Bereich Metall liegt die Vermittlungsquote 2019 derzeit bei über 32%. Der Anteil der TeilnehmerInnen mit einer Jobvermittlung nach einem Jahr liegt bei bis zu 72%.

FIA Elektro:

57,33%

FIA Metall:

32,26%

FIA IGT:

25,00%

25,00% 30,77%

FIT Frauen Elektro/Metall:

Technik Allrounderin:

Ein sehr gutes Ergebnis konnte auch bei der Schulungsmaßnah- me „Technik für Büro und Handel“ erzielt werden: Hier liegt die Vermittlungsquote drei Monate nach Abschluss bei 33%. Überbetriebliche Lehrlingsausbildung Die Überbetriebliche Lehrlingsausbildung amBerufsausbildungs- zentrum des BFI Wien mit Start 2015, konnte sich innerhalb von vier Jahren zu einer gefragten Schnittstelle zwischen Jugendlichen Wirtschaft und den Berufsschulen etablieren. Knapp 400 Jugend- liche wurden 2019 am BFI in einem der folgenden Gewerke aus- gebildet, 1/3 davon konnten wir in den 1. Arbeitsmarkt vermitteln!

¼ Lebenslauf – Motivationsschreiben – Bewerbungsunterstützung – Onlineportale ¼ Praktikums-Vor-und-Nachbereitung ¼ Orientierung in der Jobsuche ¼ Individuelles Coaching ¼ Kommunikationstraining und Selbstpräsentation ¼ Weiterbildungsmöglichkeiten ¼ Umgang mit Jobbörsen und Apps ¼ Jobdatings in der Joblounge.

¼ MaurerIn ¼ MalerIn und BeschichtungstechnikerIn ¼ Elektro- Elektro- und Gebäudetechnik ¼ Bautechnisches Zeichnen ¼ Installations-und Gebäudetechnik ¼ Platten-und FliesenlegerIn ¼ TapeziererIn ¼ Kraftfahrzeugtechnik

Seit September 2019 neu: Eine rein weiblich besetze Lehr- lingsgruppe Bautechnische Assistenz. Etwa die Hälfte dieser Lehrlinge konnten bereits mehrwöchige Praktika in Baubetrieben absolvieren, zwei von ihnen konnten bereits fix in betriebliche Lehrstellen vermittelt werden! Jugendliche, die ihre Lehrzeit in der überbetrieblichen Lehre am BAZ des BFI absolvieren, werden von den BetriebskontakterIn- nen des Team Outplacement 12 bis 16 Wochen pro Jahr in Fir- menpraktika vermittelt. Die Betriebe haben somit eine exzellente Möglichkeit, ihre eventuellen künftigen MitarbeiterInnen unver- bindlich zu erproben und gegebenenfalls in ein Dienstverhältnis zu übernehmen. 2019 wurden in ca. 180 Praktikumsbetrieben

Weiters bilden die Jobdatings in unserer Joblounge einen weiteren wichtigen Beitrag zur Vermittlung all unserer FIA-TeilnehmerInnen.

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4 OUTPLACEMENT

über 800 Betriebspraktika für unsere Jugendlichen organisiert und abgewickelt und 101 Lehrlinge in Lehrverhältnisse am 1. Arbeitsmarkt vermittelt. Das macht eine in der österreichi- schen ÜBA-Landschaft selten erreichte Vermittlungsquote von 36% der Lehrlinge! Gesamtüberblick FIA und ÜBA - Vermittlungsaktivitäten: Im Vergleich zu 2018 wurde bei der Vermittlung von Praktika und Lehrstellen kräftig zugelegt: Die Steigerung betrug bei beiden Werten über 10%. Im Jahr 2019 konnte das Team Outplacement 91 neue Firmen für Praktika und Übernahmen gewinnen. Insge- samt dürfen wir uns über eine gelungene Kooperation mit über 500 Wiener Betrieben freuen!

1x Gold, 1 x Silber für unsere Maurer-Lehrlinge

Fazit Im Jahr 2019 haben uns die Zahlen den steigenden Erfolg unserer Arbeit gezeigt – die Vermittlungszahlen sowohl bei jugendlichen als auch bei erwachsenen AusbildungsteilnehmerInnen sind so hoch wie nie zuvor. Hinter all den erfreulichen Zahlen stehen jedoch Menschen und Ihre Geschichten. Im letzten Jahr etwa hat das 10köpfige Team Outplacement an die 1200 Praktikumsplätze sowie unzählige Jobs vermittelt. Aber was heißt das, wenn wir da „reinzoomen“? Die Zahlen sind erfreulich, sie liefern uns die Grundlage, um die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit zu belegen und unsere Aktivitäten zu steuern. Wir haben uns aber gefragt, wie wir diesen Erfolg SICHTBAR machen können. Dieses SICHTBARMACHEN ist uns ein persönliches Anliegen, denn es zeigt, dass hinter all den er- freulichen Zahlen Menschen und Ihre Erfolgsgeschichten stehen. Die QR-Codes zu den Erfolgsgeschichten und Testimonials fin- den Sie in diesem Heft verteilt. Wir freuen uns über viele Clicks und Likes! Es handelt sich umMenschen, mit all ihren individuellen Lebens- wegen, die wir hier im Haus alle gemeinsam – auf vielen Ebenen – unterstützen, ausbilden, begleiten, vermitteln und Ihnen so zu einer möglichst erfolgreichen Karriere verhelfen. Und es handelt sich um Menschen in Unternehmen, die oft händeringend gute Fachkräfte suchen. Wir wissen, dass eine Imagekampagne nur sehr wenig bewirkt, wenn hinter dem Leitbild nicht auch eine entsprechende Realität steht. Und deshalb bemühen wir uns, jenseits von Algorithmen und künstlicher Intelligenz, eine optimale Schnittstelle zu sein, für die Betriebe und für unsere Schulungsteilnehmer ein möglichst perfektes Matching herzustellen und auf die Bedürfnisse und den Bedarf aller Beteiligten so einzugehen, dass wir tatsächlich von „nachhaltiger Vermittlung“ sprechen können. Unzählige Ge- spräche mit UnternehmerInnen haben uns in den letzten Jahren in unserer Überzeugung bestärkt, dass vielleicht gerade wegen der rasanten technologischen Entwicklung der Faktor MENSCH entscheidend ist dafür, wie gut ein Unternehmen bzw. eine Ge- sellschaft vorankommt und wie dort modernste Technologie umgesetzt wird. Danke dem gesamten TeamOutplacement für die so erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie und für die großartigen Leistungen 2019! Ein großes Danke an unsere Partnerfirmen!

abgehaltene

Aussentermine

vermittelte Praktika

Jobs-Lehrstellen vermittelt

Firmendatings

gewonnene Fir-

men für Praktika/ Übernahmen in KVS

11 17 17 17 11 38 18 27 32 20 31 5

5 6 8

71 86 60 99

12

5

Jän. 19 Feb. 19 Mär. 19 Apr. 19 Mai. 19 Jun. 19 Jul. 19 Aug. 19 Sep. 19 Okt. 19 Nov. 19 Dez. 19

12 6 2 14

14 13

13 13

6 6 7

121 102 201

5 0

5

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10 19 18 17

0 9 5 6 6

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27

90

6 6 0

102

7

50

128

244

91

1182

101

Bau Lehrlings-Casting der WKO 2019 am 29.11.2019 UNSERE LEHRLINGE RÄUMTEN BEIM BAULEHRLINGSCASTING GROSS AB 1x GOLD, 1x SILBER und 3 weitere Platzierungen (5., 6. und 8. Platz) unter den ersten 10 Teilnehmer - das war die überaus er- freuliche BFI Wien-Bilanz beim jährlichen BAULEHRLINGSCAS- TING im Lehrberuf MAURERiN am Lehrbauhof Guntramsdorf! Dieses erfreuliche Ergebnis war der Erfolg monatelanger Vor- bereitungen und jahrelanger Erfahrung - und wir sind dankbar und glücklich, dass wir als Team unsere Schützlinge strahlend bis zum Siegerstockerl begleiten konnten. An die 100 Lehrlinge aus Wien, NÖ und Burgenland hatten sich beworben, und jeder einzelne stellte mutig seine Fähigkeiten im Kaminmauern, in Mathe und Deutsch, in Allgemeinbildung und Fitness vor einer Jury unter Beweis. 15 Unternehmen der Bauwirtschaft luden nach dieser getanen Arbeit die Lehrlinge zu zahlreichen Bewerbungsgesprächen ein – vielversprechend waren da die Rückmeldungen an unsere Jungmaurer. Stress, Nervosität und schweißnasse Hände waren nach einem langen Tag plötzlich vergessen, als die Sieger von Platz 10 bis 1 verkündet wurden, denn das BFI konnte sich mit fünf Platzie- rungen unter den ersten zehn behaupten.

Und besonders stolz machten uns natürlich die GOLD und die SILBER-Platzierung.

4 OUTPLACEMENT

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6 STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 3 ImJahr 2008 hat das BFI Wien seine Ausbildungsstätten für Fachkräftemit demStandort Gutheil-Schoder-Gasse weiter ausgebaut. Der Standort, genannt BAZ 3, im Tech Park Vienna (ehemaliges Philips-Gelände) im 23. Bezirk umfasst eine Fläche von 2000 m². An diesem Standort werden aktuell folgende Ausbildungen durchgeführt: Clearing, Grundausbildung, Antenne, CNC-FIA, Vor- qualifizierung für Frauen, bautechn. ZeichnerIn (Lehrlinge), bautechn. Assistenz (Lehrlinge, Erwachsene).

Franz Radakovits, Bereichsleitung Grundausbildung

Was macht dein Bereich? Mein Bereich umfasst die Infoveranstaltungen, die wir im Auftrag des AMS veranstalten, des Weiteren die Clearingphase, in der die TeilnehmerInnen für die Grundausbildung ausgewählt werden und die Grundausbildung selbst. Die Grundausbildung, jeweils mit zwei Gruppen, dauert 8 Wochen mit Ein- und Ausstiegen alle 4 Wochen. Zusätzlich ist auch noch die Antenne, also die Lernwerkstatt für Deutsch, bei uns angesiedelt und ganz neu seit 2019 haben wir die Vorqualifikation für Frauen in unseren Bereich implementiert. Was hat sich speziell in deinem Bereich 2019 ereignet? In diesem Jahr war es die Implementierung beziehungsweise der Neuaufbau der Vorqualifikation für Frauen. Das hat natürlich auch dazu beigetragen, dass wir den Frauenanteil sehr steigern konnten. Eine spezielle logistische Herausforderung 2019 war die Aufstockung von zwei auf drei Grundausbildungsgruppen aufgrund der zusätzlichen Ausbildung zur Teilzeit Mechatronike- rIn. Es ist aber alles gut über die Bühne gegangen, und wir sind ganz stolz darauf, dass wir auch diese Aufgabe so erfolgreich bewältigen konnten. Bestehen im BAZ sonst irgendwelche speziellen Heraus- forderungen? Die Herausforderung besteht darin, dass die Teilnehmer, die Teil- nehmerinnen und die KundInnen aus unterschiedlichen Ländern und Nationen kommen. Wir haben TeilnehmerInnen aus Kriegs- gebieten, die hier in Österreich Zuflucht suchen, und die teilweise

Wie lange bist Du schon im BAZ tätig? Und in welcher Po- sition hast du angefangen? Ich wurde am 7. Jänner 1992 als Trainer im Metallbereich an- gestellt. In dieser Zeit wurde auch die „Basis“, Vorgängerin der heutigen „Grundausbildung“, gegründet und ich habe dann vom Metallbereich in die Grundausbildung gewechselt, vorerst als Trainer, dann als Abteilungsleiter-Stellvertreter und anschließend als Abteilungsleiter. Im Jahr 2008 wurde ich vom damaligen Bereichsleiter des BAZ, Willi Weiss beauftragt die Gutheil-Scho- der-Gasse aufzubauen. Damals waren wir noch ein kleines Team, von Anfang an mit dabei war Kollege Rene Sander und Kollegin Alexandra Bittmann.

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6 STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 3

auch traumatisiert von den Geschehnissen in ihrer Heimat sind, zumBeispiel aus Tschetschenien. Aber wir versuchen zusammen mit unseren SozialberaterInnen hier Hilfestellung zu geben und ich denke, dass uns das sehr gut gelingt. Besonders hervorheben möchte ich, dass das Zusammensein der KursteilnehmerInnen, trotz aller Vielfalt, sehr gut verläuft. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass sie alle im Grunde genommen das gleiche Ziel ha- ben, sie wollen alle einen Lehrabschluss machen. Hier im BAZ hilft einer dem anderen, das ist auch ein wichtiger Bestandteil in der guten Zusammenarbeit zwischen den SozialarbeiterInnen und meinem Trainerteam, die wirklich sehr gut harmonieren. Und ich muss auch sagen, ich bin stolz darauf, dass ich diesen BAZ-Bereich leiten darf. Da gibt es unterschiedliche Aspekte. Auf Augenhöhe mit den MitarbeiterInnen zu kommunizieren ist ein ganz wichtiger Punkt. Dann natürlich der regelmäßige Informationsaustausch, sprich Teamsitzungen abzuhalten, über den neuesten Stand zu infor- mieren. Wichtig ist mir auch die persönliche Kommunikation mit den MitarbeiterInnen, sie können eigentlich im Grunde genom- men immer zu mir kommen, egal, ob das jetzt Probleme mit den TeilnehmerInnen, mit KundInnen oder auch private Probleme sind. Ich habe auch das Gefühl, dass das Team insgesamt sehr gut zusammen arbeitet. Eine weitere wichtige Aufgabe von mir als Bereichsleiter ist natürlich der Kontakt mit dem AMS, spe- ziell mit unseren KursbetreuerInnen und natürlich auch mit den BeraterInnen, die nach der Clearingphase zum Beispiel anrufen um nachzufragen, warum der- oder diejenige es nicht geschafft hat oder warum sie nicht weitergekommen sind. Das heißt, ich habe wirklich auch außerhalb des BAZ sehr viel mit anderen In- stitutionen, speziell natürlich mit dem AMS, zu tun. Grundsätzlich muss man als Bereichsleiter große Flexibilität an den Tag legen, um kurzfristig richtige Entscheidungen treffen zu können. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Anregungen seitens der Teil- nehmerInnen zu beachten. Wir erhalten 14tägige Feedbacks von Da wird gleich die nächste Frage angeknüpft: Was macht eine(n) gute(n) Bereichsleiter(in) aus?

den TeilnehmerInnen und aufgrund dieser Feedbacks versuchen wir auch laufend Verbesserungen vorzunehmen. Als Beispiel sei hier das immer wiederkehrende Feedback zu unserer Kantine im BAZ 3 genannt: die Preise sind viel zu hoch und das Essen nicht gut. Ein Menü kostet 10 Euro und bei der Höhe des AMS-Bezu- ges, den unsere TeilnehmerInnen erhalten, ist eine Konsumierung für unsere TeilnehmerInnen einfach nicht möglich. Leider habe ich auf die Preisgestaltung und Qualität keinen Einfluss, aber ich habe schon versucht mit dem Kantinenbetreiber zu sprechen, ob er für uns billigeres Menü herstellen könnte. Bis jetzt leider ohne Erfolg, ich bleibe aber dran. Du gehst bald in Pension. Welche Gefühle kommen bei dir auf, wenn du daran denkst nicht mehr beim BAZ dabei zu sein? Wenn ich daran denke, werde ich sehr wohl einiges vermissen. Das sind vor allem die Gespräche mit – inzwischen schon zu meinen Freunden gewordenen – Kollegen und Kolleginnen. Privat habe ich vor, ein altes Wohnmobil zu kaufen und zu repa- rieren. Auch das habe ich mir schon lange vorgenommen, ich möchte die nördlichen Länder besuchen und unterwegs mit der Familie sein. Nebenbei widme ich mich auch wieder meinem eigentlichen Beruf, ich bin gelernter Uhrmacher und bekomme von meinen Freunden immer wieder Uhren zum Reparieren. Das macht mir immer wieder Spaß, zum alten Beruf zurückzukehren. In Bezug auf das BAZ ist mir wichtig, dass es einen Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin gibt, die mit meinen MitarbeiterInnen so umgeht, wie ich das gemacht habe, und mit ihnen auf gleicher Augenhöhe kommuniziert. Ein besonderes Anliegen wäre mir auch die Einschulung meines Nachfolgers beziehungsweise meiner Nachfolgerin. Mir ist wichtig, das BAZ 3 gut zu übergeben, sodass man nicht sagen kann „der Radakovits hat seinen Bereich hinterlassen, das ist eine Katastrophe“. Ich will es so hinterlassen, dass meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger damit wirklich gut weiterarbeiten kann. Natürlich wird es mit einer neuen Leitung auch zu Veränderungen kommen, aber das ist auch gut so.

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