BAZ Jahresbericht 2020

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Vorwort

Geht eine handwerklich-technische Fachkräfte-Ausbildung in Zeiten von Lock Down, Kurzarbeit, Distance Learning, Home Office, etc.? Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich diese Frage vermutlich nur zögerlich beantwortet. 12 Monate nach Ausbruch von Corona lautet die stolze Antwort aber: Yes, we can! Obwohl wir Masken tragen und uns längst nur mehr unter Wahrung eines gewissen Mindestabstands begrüßen, konnte das Berufsausbil- dungszentrum (BAZ) wieder einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel leisten. Ohne dem nun vorliegenden Jahresbericht – und all den tollen Detailergebnissen – allzu sehr vorgreifen zu wollen: Selbst die Pandemie hat uns nicht davon abgehalten, wieder hunderte Jugendliche und Erwachsene erfolgreich auf die Lehrabschluss- prüfung vorzubereiten – 206 erfolgreiche Lehrabschlussprüfun- gen beim Erstantritt sprechen eine deutliche Sprache. Hunderte Jobdatings zwischen Teilnehmenden der unterschiedlichen FIAs und zahlreichen Firmen wurden kurzerhand in den virtuellen Raum verlagert und haben zahlreiche Praktika, Arbeitstrainings und Anstellungsverhältnisse hervorgebracht. Selbst der To- tal-Lockdown im März des vergangenen Jahres konnte mit viel Herzblut, pädagogischem Geschick und Kreativität im Distance Learning-Modus hervorragend überbrückt werden. Und seit es wieder möglich ist, praktischen beruflichen Unterricht in Präsenz abzuhalten, hat ein ausgeklügeltes Sicherheits- und Präventi- onskonzept dafür gesorgt, dass sich die KursteilnehmerInnen im Berufsausbildungszentrum wieder in erster Linie auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Wie wichtig es ist, auch in herausfordernden Zeiten für unsere KursteilnehmerInnen da zu sein, verdeutlicht die persönliche Geschichte eines Kursteilnehmers in der FIA Metallbau und Blechtechnik. Bevor er in das BAZ gekommen ist, hat er bereits eine Lehre in einem Malerbetrieb absolviert. Seinen Schilderun- gen zufolge hat er während der Ausbildung drei Jahre lang mit der Walze Wände angemalt, „weil er es gut konnte“. Vom Beruf habe er aber trotz Lehrabschluss keine Ahnung – und natürlich keine rosigen Aussichten am Arbeitsmarkt, war die nüchterne Analyse des Mit-30ers. Hier am BAZ sei aber alles anders, wird er nicht müde zu betonen. Plötzlich lerne er einen Beruf in seiner kompletten Fülle, habe hervorragende Trainerinnen und Trainer – und sei rasend froh, dass das auch in Zeiten von Corona möglich ist. Im Juni tritt er zur Lehrabschlussprüfung an – und schon jetzt habe er ein Jobangebot für danach, hat er uns mitgeteilt. Ich denke, besser kann man unseren Auftrag und unsere Mis- sion nicht zusammenfassen. Es geht darum, arbeitssuchende Menschen mit zukunftssicheren Kompetenzen auszustatten und sie mit fachkräftesuchenden Unternehmen zusammenzubringen. Eine Aufgabe, die viel Einsatz von vielen involvierten Menschen verlangt. Und eine Aufgabe, der sich die rund 220 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter des BAZ sehr gerne stellen.

Umso mehr freut es mich, wenn diese Leistung auch von anderen wohlwollend wahrgenommen wird. Und so möchte ich eine im Jänner 2020 an das BAZ verliehene Auszeichnung auch in dieser Kurz-Retrospektive nicht unerwähnt lassen – schließlich wird man nicht alle Tage mit dem begehrten „Best for AMS“-Award für die ÜBA Bau/Architektur/Gebäudetechnik als beste Überbetriebliche Lehre ausgezeichnet. Großartige Leistungen wie diese sind nur durch unsere kom- petenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – TrainerInnen, SozialpädagogInnen und Verwaltungskräfte gleichermaßen – möglich. Sie schaffen durch ihren unermüdli- chen Einsatz die Rahmenbedingungen, damit unsere Kundinnen und Kunden – selbst unter erschwerten Rahmenbedingungen – Höchstleistungen liefern können. Beispielhaft wollen wir im diesjährigen Jahresbericht daher das Team des BAZ 2 vor den Vorhang holen, um Ihnen auch die Gesichter, die hinter der Erfolgsgeschichte des BAZ stehen, vorzustellen. In den kom- menden Jahren werden Vorstellungen weiterer Teams folgen. Der nun vorliegende Jahresbericht kann natürlich nur eine Mo- mentaufnahme sein. Dennoch möchten wir Ihnen auf den fol- genden Seiten durch Zahlen, Daten und Fakten einen Überblick über die im BAZ des BFI Wien geleistete Arbeit geben. Es ist eine Leistung auf der wir uns sicherlich nicht ausruhen werden – und eine Leistung, die wir Ihnen heute mit Stolz präsentieren möchten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Mag. Christian Nowak Geschäftsführer BFI Wien und Geschäftsbereichsleiter BAZ

DATENQUELLEN: Kursverwaltungssysteme AMS Data-Warehouse Kursverwaltung und Fachbereiche BAZ

VERWENDETE ABKÜRZUNGEN: AMS = Arbeitsmarktservice BAZ = Berufsausbildungszentrum BFI Wien = Berufsförderungsinstitut Wien BiWi = Berufsinformationszentrum der Wiener Wirtschaft FIA = FacharbeiterInnen-Intensivausbildung GA = Grundausbildung JUWE = Jugendwerkstatt KMS = Kooperative Mittelschule KTN = Kursteilnehmer/Innen, Kursteilnehmer/In LAP = Lehrabschlussprüfung LEWE = Lernwerkstatt RGS = Regionalgeschäftsstelle TQ = Teilqualifizierung TZ = Teilzeit ÜBA = Überbetriebliche Ausbildung VL = Verlängerte Lehre

REDAKTIONSTEAM: Sarah Maria Lackinger, Jan Weinrich, Sebastian Kaczor, Ulrike Kern, Irina Biryukova

INHALTSVERZEICHNIS

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN 6 1.1 Die Gesamtteilnahmen 6 1.2 Schwerpunkt Mädchen und Frauen 7 1.3 Der Lehrabschluss 8 1.4 Drop out 9 2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 10 2.1 FacharbeiterInnen-Intensivausbildung 10 2.1.1 FIA Informationsveranstaltungen 11 2.2 Überbetriebliche Lehrausbildung „ÜBA“ und Erprobung 12 2.3 (Kurz)Ausbildungen und Weiterbildungen 13 2.4 Jugendwerkstatt und Lernwerkstatt 13 3. NEUE KURSDATENBANK 14 4. OUTPLACEMENT 17 5. STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 2 20 5.1 Der zweite BAZ-Standort 20 5.2 „Tower of Power“ 21 5.1 Die Interviews 21 6. DAS BAZ UND COVID-19 26 7. HIGHLIGHTS 2020 28

8. JAHRESBERICHT JUGENDWERKSTATT 31 9. JAHRESBERICHT LERNWERKSTATT 37

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN Das Berufsausbildungszentrum (BAZ) ist die überbetriebliche Ausbildungsstätte des BFI Wien für Handwerk und Technik. Das BAZ bietet FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen inkl. vorgelagerter Grundausbildungen in den Bereichen Metall-, Elektro- und Holztechnik sowie Installations- und Gebäudetechnik, Labortechnik Biochemie und Bautechnische Assistenz an. Auch für die Zielgruppe der Jugendlichen stehen vielfältige Angebote – einerseits im Rahmen der überbetrieblichen Lehrausbildungen, andererseits in der Jugend- und Berufswerkstatt (letztere seit 2021) mit unterschiedlichsten handwerklichen Erprobungsmöglichkeiten sowie die Lernwerkstatt zur Auffrischung und gezielten Vermittlung von Inhalten in Deutsch, Mathematik und Englisch – zur Verfügung. Das Team Outplacement leistet – zusätzlich zu den eigentlichen BAZ-Ausbildungen – einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der TeilnehmerInnen auf der Suche nach einem geeigneten Praktikums- bzw. Arbeitsplatz für die Integration in nachhaltige Beschäfti- gungs- und Lehrverhältnisse.

Grafik 1: Kursteilnahmen

263 TeilnehmerInnen

792 TeilnehmerInnen

in Kurzausbildungen und Weiterbildungen

in der FIA

12,2 % Frauenanteil

22,5 % Frauenanteil

über 5200 Kursteilnahmen

26,2 % Frauenanteil

655 TeilnehmerInnen

2470 TeilnehmerInnen

in der Grundausbildung Metall/Elektro inkl. Clearing, Antenne und Vorqualifizierung

in JUWE und LEWE

1027 TeilnehmerInnen

38,3 % Frauenanteil

in der ÜBA inkl. verlängerter Lehre, Teilqualifizierung und Erprobung

14,7 % Frauenanteil

11 % Frauenanteil

1.1 DIE GESAMTTEILNAHMEN Eine große Anerkennung und ein großes Lob gilt allen MitarbeiterInnen, die mit ihrer Flexibilität und ihren hervorragenden und beein- druckenden Leistungen den BAZ-Schulungsbetrieb während des Jahres 2020 auf hohem Niveau und mit hoher Qualität aufrecht- erhalten haben.

Im Berichtsjahr 2020 besuchten insgesamt 5207 Personen eine Ausbildungsmaßnahme des BAZ, davon 1363 Frauen (26,2 %) und 3844 Männer (73,8 %).

Im Durchschnitt befanden sich täglich über 1300 Personen in einer Ausbildung im BAZ. Die meist frequentierten Bereiche waren der Bereich Überbetriebliche Lehrausbildungen (§ 30 ÜBA inkl. Teilqualifizierung und Verlängerte Lehre), der Bereich Elektro und die Jugendwerkstatt.

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1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

Grafik 2: Gesamtzahl der KursteilnehmerInnen

1.2 SCHWERPUNKT MÄDCHEN UND FRAUEN Die Projekte mit Frauenschwerpunkt sollen das BAZ auch als at- traktive Ausbildungsstätte für Frauen und Mädchen positionieren und den Frauenanteil weiter erhöhen. Die Anstrengungen zeigen Erfolg, im Jahr 2020 besuchten insgesamt 1363 Frauen eine Aus- bzw. Weiterbildungsmaßnahme im BAZ, gesamt gesehen ergibt das einen Frauenanteil unter allen TeilnehmerInnen von 26,2 %. Den höchsten Frauenanteil verzeichnete die Jugendwerkstatt und die Lernwerkstatt mit insgesamt 944 Personen (38,3 %), gefolgt vom Bereich der FacharbeiterInnen-Intensivausbildun- gen mit 178 Personen (22,5 %), der Grundausbildung (inkl. Clearing, Antenne, Vorqualifizierung) mit 96 Personen (14,7 %), dem Bereich der ÜBA (inkl. Teilqualifizierung, Verlängerter Lehre und Erprobung) mit 113 Personen (11 %) sowie der Bereich der Ausbildungen und Weiterbildungen mit 32 Personen (12,2 %)

Grafik 4: Frauenanteil in den Überbetrieblichen Lehrausbildungen

SPEZIELLE ANGEBOTE FÜR FRAUEN 2020: ¼ FIT – Frauen in Handwerk und Technik ¼ FIA-Teilzeit „Labortechnik Biochemie“ ¼ FIA-Teilzeit „Mechatronik: AutomatisierungstechnikerIn“ ¼ FIA-Teilzeit „Bautechnische Assistenz“

Grafik 3: Anteil der Frauen nach Bereich 2020 im Vergleich mit 2019

¼ Vorqualifizierung für Frauen ¼ Technik für Büro und Handel

An Frauen mit Interesse an einer FacharbeiterInnen-Intensivaus- bildung richtet sich das Angebot von FIT – Frauen in Handwerk und Technik. Zielgruppe für diese Ausbildung sind Frauen, die sich beruflich neu orientieren wollen, sowie Frauen ohne be- sondere handwerkliche Kenntnisse bzw. Lehrabbrecherinnen und Frauen mit einschlägiger Berufserfahrung, die eine Lehr- abschlussprüfung ablegen wollen. Die FIA Teilzeit-Ausbildungen bieten vor allem für weibliche TeilnehmerInnen eine Ausbildungsmöglichkeit, die eine Voll- zeitausbildung zeitlich nicht mit anderwärtigen Verpflichtungen (z.B. Kinderbetreuung, Pflegepflichten) vereinbaren können. Die erstmals im Jahr 2019 angebotene FIA TZ-Ausbildung „Bautechnische Assistenz“ ist ein spezielles Angebot an Personen, die Interesse an einer technisch-wirtschaftlichen Ausbildung im Baugewerbe haben. Ziel der zweijährigen Aus- bildung ist es, den TeilnehmerInnen entsprechendes fundiertes Wissen im technischen sowie im wirtschaftlichen Bereich zu vermitteln. Die im Rahmen des Berufsbildes notwendigen Soft

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

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Skills sind ebenfalls Teil der Ausbildung, die mit der Lehrab- schlussprüfung endet.

für einen Jobeinstieg in ein technisches Unternehmen vermittelt werden. Die Ausbildung beinhaltet eine Basisausbildung in den Modulen Elektro- und Gebäudetechnik, Metalltechnik, IT-Technik, Installationstechnik sowie Bautechnik und wird ergänzt mit Soft Skills Modulen (verbales und nonverbales Bewerbungstraining, Selbstmarketing, Lernen lernen) sowie einem Praktikum. 1.3 DER LEHRABSCHLUSS Die Lehrabschlussprüfung (LAP) ist im Berufsausbildungsgesetz (BAG) geregelt, wird zum Ende der Lehrzeit abgelegt und durch die örtliche Wirtschaftskammer durchgeführt. Die LAP überprüft den Wissensstand der Auszubildenden bzw. ob diese sich die für ihren Ausbildungsberuf entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnisse angeeignet haben und diese in der Praxis einsetzen können. Die mehrtägige Prüfung gliedert sich in eine theoretische sowie eine praktische Prüfung und umfasst schriftliche als auch münd- liche Prüfungsteile. Die jeweiligen Prüfungskommissionen der Wirtschaftskammer Wien nehmen die Lehrabschlussprüfungen ab und stellen nach erfolgreicher Absolvierung ein Prüfungszeug- nis mit Beurteilung des Prüfungsergebnisses aus („bestanden“/ „guter Erfolg“/„mit Auszeichnung“). Nicht bestandene Prüfungen können wiederholt werden. Im Bereich der FIA sind insgesamt 231 TeilnehmerInnen, davon 16,5 % Frauen zur Lehrabschlussprüfung angetreten. Von den zur Prüfung angetretenen TeilnehmerInnen haben 89 % die Prüfung bei Erstantritt positiv absolviert, davon 17 % mit Auszeichnung und 30 % mit gutem Erfolgt. DIE FIA PRÜFUNGSANTRITTE NACH BERUFEN: ¼ 46 Personen zum/zur Elektro- und GebäudetechnikerIn ¼ 37 Personen zum/zur Anlagen- und BetriebstechnikerIn ¼ 30 Personen zum/zur Metallbau-BlechtechnikerIn ¼ 27 Personen zum/zur MechatronikerIn ¼ 11 Personen zum/zur KälteanlagentechnikerIn (davon sind 10 Personen zur weiteren LAP zum/zur Elektroanlagentech- nikerIn angetreten) ¼ 2 Personen zum/zur Metallbau-StahlbautechnikerIn ¼ 11 Personen zum/zur ZerspanungstechnikerIn

Grafik 5: Frauenanteil in den FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen

Die „Vorqualifizierung für Frauen“ ist speziell für Frauen mit Interesse an einer FacharbeiterInnen-Intensivausbildung im Bereich Elektro/Metall, denen aber die nötigen Voraussetzun- gen dafür fehlen. Diese „Vorqualifikation“ soll eine möglichst optimale Vorbereitung auf die Anforderungen der FIA bieten und vorhandene Kenntnisse auffrischen und vertiefen. Inhalte sind vor allem Mathematik, Logik, Deutsch, theoretisches und praktisches Basiswissen in den Bereichen Metall und Elektro sowie Lernen lernen. Die fünfmonatige Ausbildung „Technik für Büro und Handel“ richtet sich an Frauen, die bereits eine Ausbildung (z.B. Lehrab- schluss, HAK etc.) als Bürokraft, im Einzelhandel oder in einem ähnlichen Bereich vorweisen können bzw. an Frauen mit mehr- jähriger Berufserfahrung (z.B. im Büro, Verkauf, Admin-Bereich). Den TeilnehmerInnen soll mit dieser Maßnahme ein breites Grundlagenwissen in unterschiedlichen technischen Feldern

Grafik 6: LAP-Ergebnisse nach Ausbildung (FIA)

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1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

¼ 13 Personen zum/zur BauspenglerIn ¼ 16 Personen zum/zur Installations- und GebäudetechnikerIn ¼ 15 Personen zum/zur TischlerIn ¼ 13 Personen zum/zur LabortechnikerIn Im Jugendbereich sind im Rahmen der überbetrieblichen Lehre 74 TeilnehmerInnen (3 Mädchen und 71 Burschen) zu einer Lehrabschlussprüfung angetreten, davon haben 78 % (2 Mädchen und 56 Burschen) die Prüfung mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. DIE ÜBA PRÜFUNGSANTRITTE NACH BERUFEN: ¼ 1 4 Personen zum/zur Elektro- und GebäudetechnikerIn ¼ 8 Personen zum/zur Bautechnischen ZeichnerIn, davon 1 Mädchen ¼ 6 Personen zum/zur HochbauerIn und MaurerIn ¼ 15 Personen zum/zur Installations- und GebäudetechnikerIn ¼ 14 Personen zum/zur KraftfahrzeugtechnikerIn ¼ 17 Personen zum/zur MalerIn und BeschichtungstechnikerIn, davon 2 Mädchen 1.4 DROP–OUT In den FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen des BAZ wird darauf Wert gelegt, dass aus den verschiedenen Einstiegspha- sen interessierte, motivierte und geeignete KursteilnehmerInnen hervorgehen. Es wird ständig daran gearbeitet, die Drop-Out Rate in den Fachbereichen niedrig zu halten. Die Lern- und Leistungsfähigkeit, die Motivation und das Durchhaltevermögen der TeilnehmerInnen werden gefördert. Im Rahmen der FIA schieden im Jahr 2020 insgesamt 3,7 % der TeilnehmerInnen, in der Grundausbildung Metall/Elektro (inkl. Clearing, Antenne und Vorqualifizierung) insgesamt 7,5 % der TeilnehmerInnen aus. Im Bereich der ÜBA inkl. Verlängerte Lehre, Teilqualifizierung und Erprobung lag die Dropout-Quote bei 18,1 % und inkludiert sowohl Kündigungen auf eigenen Wunsch, einvernehmliche Lösungen des Dienstverhältnisses als auch Kündigungen durch die DienstgeberIn. In der Jugend- und Lernwerkstatt betrug die Dropout-Quote insgesamt 14,7 %. In der Jugendwerkstatt wurden 19,4 % der TeilnehmerInnen im Zuge eines Kursabbruches abgemeldet, in der Lernwerkstatt betrug die Abbruchsquote 7 %.

Bei den Kurzausbildungen und Weiterbildungen lag die Dro- pout-Quote bei gesamt 7,2 %. Im Bereich Schweißen betrug die Quote 8,3 %, bei der Ausbildung Technik für Büro und Handel bei 18 %. Kursabbrüche haben viele Ursachen. Einerseits kommt es zu Kursabbmeldungen seitens des Ausbildungsinstitutes, ande- rerseits entscheiden sich die TeilnehmerInnen selbst zu einem Kursabbruch. Die Hauptgründe für Kursabbrüche auf Initiative des BAZ: Fehlzeiten: TeilnehmerInnen fehlen entschuldigt oder nicht entschuldigt, sie kehren aus Krankenständen nicht zurück, melden sich nicht auf Fehlzeitenbriefe oder weisen generell zu hohe Fehlzeitenquoten auf. Lernschwierigkeiten: TeilnehmerInnen bestehen zum wieder- holten Male Tests oder Lernzielkontrollen nicht, können dem Unterricht nicht folgen, sind handwerklich ungeschickt oder entsprechen nicht den berufsfachlichen Anforderungen. Disziplinäre Gründe: TeilnehmerInnen verstoßen gegen die gültige Ausbildungsvereinbarung, sie verweigern beispielweise die Arbeit, gefährden die Sicherheit, zeigen ein destruktives Sozialverhalten etc. Weitere Gründe: fehlendes Interesse, fehlende Ausbildungsreife, gesundheitliche Probleme Die Gründe seitens der TeilnehmerInnen für einen vor- zeitigen Abbruch sind vielfältig: Private Probleme sind der Hauptabbruchsgrund (Lebenskrisen, veränderte Bedingungen innerhalb der Familie, finanzielle Probleme) gefolgt von Lernprob- lemen, gesundheitlichen Problemen, längeren Krankenständen, mangelndemDurchhaltevermögen oder auch der Notwendigkeit, Geld verdienen zu müssen. Generell ist aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre zu er- kennen, dass sich Kursabbrüche meist aus mehreren gleichzeitig auftretenden Problemen ergeben. Viele TeilnehmerInnen kehren nach Klärung oder Behebung der persönlichen Konfliktsituation auch wieder in die Ausbildung zurück. Es handelt sich häufig um kurzfristige Ausstiege mit Wiederaufnahme der Ausbildung. Unsere sozialpädagogischen BeraterInnen vereinbaren in vielen Fällen gemeinsam mit den AbteilungsleiterInnen und zuständigen AMS-BeraterInnen einen möglichen Wiedereinstieg.

Grafik 7: Dropout-Rate je Ausbildungsbereich

7 Standorte in 6 Wiener Gemeindebezirken

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

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2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2020 Die Ausbildungsangebote verteilten sich im Jahr 2020 auf sie- ben Standorte, in denen täglich im Durchschnitt mehr als 1300 Personen ihre Ausbildungen absolvierten. Für die Betreuung der KursteilnehmerInnen imBAZ waren im Jahr 2020 imDurchschnitt 200 Personen verantwortlich, u.a. TrainerInnen, sozialpädagogi- sche BetreuerInnen, VerwaltungsmitarbeiterInnen, LeiterInnen, BetriebskontakterInnen uvm.

Die jahresübergreifenden FIA-Ausbildungen (in der Regel Ganz- tagsausbildungen) erfolgen im sogenannten modularen Aus- bildungssystem, d.h. die Module sind in sich geschlossene Ausbildungsabschnitte mit definierten Lehr- und Lernzielen, die sowohl Praxis als auch Theorie beinhalten. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Ausbildungsziel 14 bis 18 Monate. Das geplante Ziel jeder unserer FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen ist es, die TeilnehmerInnen zur Lehrabschlussprüfung zu führen, das erfolgreiche Bestehen der Prüfung und die anschließende Vermittlung in einen Job. Seit 2018 wird erfolgreich die Teilzeit-FIA Labortechnik Biochemie und seit 2019 auch eine Teilzeit-FIA imBereich Mechatronik sowie Bautechnische Assistenz angeboten. Bei der Ausbildung wird besonderer Wert auf fachlich und päd- agogisch geschultes Personal, erwachsenengerechte Methodik und Didaktik, das Prinzip der Eigenaktivierung sowie auf digitales Know-how gelegt. Zur Überprüfung des Ausbildungsfortschritts erfolgen regelmäßige Lernzielkontrollen, u.a. mit Tests, prakti- schen Übungen und Projektarbeiten, die bestanden werden müssen. Weiters erhalten unsere KursteilnehmerInnen laufendes Feedback über den von ihnen erbrachten Lernfortschritt. Im Verlauf des Berichtsjahres besuchten 792 TeilnehmerInnen eine FIA-Ausbildung, 655 TeilnehmerInnen besuchten eine der FIA Metall/Elektro vorgelagerte Maßnahme (Grundausbildung, Clearing, Antenne, Vorqualifizierung für Frauen). Insgesamt traten 231 TeilnehmerInnen im Jahr 2020 zu einer FIA-Lehrabschluss- prüfung an, 89 % mit positivem Erfolg, davon 17 % sogar mit ausgezeichnetem Erfolg. Für die Datenerhebung zählt jedes Begehren, d.h. ein/e Teilneh- merIn in mehreren Maßnahmen wird mehrmals im System erfasst und damit gezählt, z.B. eine Teilnehmerin mit Absolvierung der Maßnahmen Antenne, Clearing, Vorqualifizierung und FIA wird viermal erfasst und daher viermal gezählt. Nach einer erfolgreich absolvierten Informationsveranstaltung beginnt für die FIA-InteressentInnen je nach Ausbildungsbereich ein weiteres Auswahlverfahren (Clearing/Grundausbildung) für den Einstieg in die eigentliche FIA. Dieses Auswahlverfahren bein-

DIE BAZ AUSBILDUNGSSTANDORTE 2020 ¼ 1200 Wien, Engerthstraße 117 (BAZ 1) ¼ 1200 Wien, Innstraße 27-29 (BAZ 2) ¼ 1230 Wien, Gutheil-Schoder-Gasse 17 (BAZ 3) ¼ 1220 Wien, Puchgasse 1 (BAZ 4) ¼ 1190 Wien, Rampengasse 3-5 (BAZ 5)

¼ 1110 Wien, Guglgasse 12 (BAZ 6) ¼ 1040 Wien, Plößlgasse 13 (BAZ 7)

Auf 14.600 m² Betriebsfläche steht in den beiden Häusern BAZ 1 , Engerthstraße 113-117 und BAZ 2, I nnstraße 27-29 im 20. Bezirk eine hervorragende Ausbildungsstruktur zur Verfügung. Der Standort BAZ 3 im 23. Bezirk – Vienna Tech Park – hat eine Fläche von 2.700 m². Das BAZ 4, die Jugendwerkstätte in der Puchgasse 1 im 22. Bezirk, bietet eine Fläche von 2.8670 m² für die praktische Be- rufsorientierung. Im BAZ 5, in der Rampengasse im 19. Bezirk sind weitere 1.100 m² Werkstätten- und Schulungsräumlichkeiten vorhanden. Weitere ca. 700 m² Schulungsfläche stehen im BAZ 6, der Lernwerkstatt für Jugendliche, im 11. Bezirk in der Guglgasse 12 zur Verfügung. Das BAZ 7, der neue Standort für den KFT-Bereich in der Plößlgasse 13, 1040 Wien umfasst ca. 450 m². 2.1 FACHARBEITERINNEN-INTENSIVAUSBILDUNG Einen Schwerpunkt der Ausbildungen im BAZ bilden nach wie vor die FacharbeiterInnen-Intensivausbildungen gemäß § 23 Berufsausbildungsgesetz (BAG) und ihre vorgelagerten Maßnah- men (Grundausbildungen, Clearing, Antenne, Vorqualifizierung für Frauen).

Grafik 8: Gesamtzahl der FIA KursteilnehmerInnen

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2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2020

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haltet je nach Ausbildungsbereich und Dauer u.a. die Vermittlung elementarer Rechenkenntnisse, eine inhaltliche Einführung in Fachkunde, die Feststellung der handwerklichen Fähigkeiten und der physischen Voraussetzungen für das angestrebte Berufsziel sowie das Erkennen und Vermitteln von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Motivation und Ausdauer. Das Ziel liegt vor allem in der Einschätzung der fachlichen und per- sönlichen Stärken sowie der sozialen und persönlichen Reife und Kompetenz der potentiellen TeilnehmerInnen für den Einstieg in die eigentliche FIA. InteressentInnen mit zu geringen Deutschkenntnissen für eine FIA Elektro/Metall werden zur Vertiefung ihrer Kenntnisse in den fachspezifischen Deutschkurs „Antenne“ eingeladen.

Bereich Installations- und Gebäudetechnik ¼ Gas- und SanitärtechnikerIn

Bereich Holz ¼ TischlerIn

FIA Teilzeitangebote ¼ Mechatronik: AutomatisierungstechnikerIn

¼ Bautechnische Assistenz ¼ Labortechnik Biochemie

2.1.1 FIA Informationsveranstaltungen Das Berufsausbildungszentrum legt großen Wert auf ausführliche Information für InteressentInnen sowie KundInnen und bietet daher für jede seiner FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Informationsveranstaltungen an. Im Rahmen der Informationstage übermitteln wir einerseits grundlegende Informationen über Möglichkeiten, Abläufe und Inhalte, andererseits ist es uns auch besonders wichtig, den InteressentInnen die Möglichkeit für Fragen zu bieten und diese umfassend zu beantworten. Am Ende des Informationstages sollten sich alle InteressentInnen darüber im Klaren sein, ob die angebotene Ausbildung für sie geeignet und sinnvoll ist. Die Informationsveranstaltung beinhaltet u.a. Informationen über Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten, Organisation, Rahmen- bedingungen sowie Tests (z.B. in den Fächern Mathematik und Deutsch) für eine allfällige Vorselektierung und Einzelgespräche zur Gewinnung eines Ersteindrucks von den InteressentInnen in Bezug auf deren Verhalten, Potenzial und Motivation. Für die zwei größten FIA-Ausbildungsbereiche Elektro/Metall wurden mit zweiwöchigen Intervallen die meisten Informati- onsveranstaltungen im Berichtsjahr angeboten. Bis Anfang März 2020 wurden diese noch in zweitägiger Form abgehalten (insgesamt 4 Veranstaltungen), anschließend erfolgte eine Co- rona-bedingte Schließung aller Standorte und damit die Ausset- zung der Infotage. Ab Juni 2020 fanden die Infotage aufgrund der Corona-bedingten Maßnahmen jeweils in zwei eintägigen – in sich abgeschlossenen – Informationsveranstaltungen statt. Insgesamt erhielten im Berichtsjahr 1037 Personen (91,5 % Männer, 8,5 % Frauen) vom AMS eine Einladung zu den Infover- anstaltungen Metall/Elektro. Mit 693 Personen nahmen mehr als die Hälfte aller Eingeladenen dieses Angebot wahr und erschien zu den Infoveranstaltungen, davon betrug der Anteil an Männern 91,6 % und der Anteil an Frauen 8,4 %. Von den 693 erschienen Personen konnten 51 % ins Clearing, 1,5 % in die Grundausbil- dung und 1,8 % direkt in die FIA einsteigen.

FIA ANGEBOTE 2020 Bereich Elektro

¼ Elektrotechnik: Elektro- und GebäudetechnikerIn ¼ Elektrotechnik: Anlagen- und BetriebstechnikerIn ¼ Mechatronik: AutomatisierungstechnikerIn ¼ KälteanlagentechnikerIn

Grafik 9: Elektroberufe

3 % TZ MechatronikerIn

27 % Anlagen- BetriebstechnikerIn

24 % MechatronikerIn

16 % Kälteanlagen- technikerIn

30 % Elektro- technikerIn

Bereich Metall ¼ Metalltechnik: Metallbau-BlechtechnikerIn ¼ Metalltechnik: StahlbautechnikerIn ¼ Metalltechnik: ZerspanungstechnikerIn ¼ SpenglerIn: BauspenglerIn

Grafik 10: Metallberufe

18 % BauspenglerIn

Grafik 11: Anzahl der BesucherInnen des Infotags FIA Metall/Elektro

20 % Zerspanungs- technikerIn

7 % Stahlbau- technikerIn

55 % Metallbau- BlechtechnikerIn

2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2020

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Zu den Infotagen für Installations- und Gebäudetechnik er- ging die Einladung an 156 Personen, davon erschienen zu den Infotagen 53 %. Der Männeranteil lag hier bei 99 %. Von den eingeladenen 157 Personen zu den Infotagen Holz erschienen 71 % mit einem Frauenanteil von 22 %. Von den 112 InteressentInnen wurden 41 % in die Grundausbildung aufge- nommen (Frauenanteil 35 %). Die zwei Infotage für Labortechnik Biochemie besuchten 120 Personen, die Hälfte davon Frauen. Für die FIA-Ausbildungen TZ-Mechatronik und Bautechnische Assistenz wurden im Be- richtsjahr keine Infoveranstaltungen durchgeführt. 2.2 ÜBERBETRIEBLICHE LEHRAUSBILDUNGEN (ÜBA) UND „ERPROBUNG“ ÜBA §30b Überbetriebliche Lehrausbildung, verlängerte Lehre §8b, Teilqualifikation Die berufliche Erstausbildung von jungen Menschen im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildungen (ÜBA 1, ÜBA 2, Verlängerte Lehre und Teilqualifikation) ist seit Jahren ein weiterer Ausbil- dungsschwerpunkt im BAZ, die ebenso wie die „Erprobung“ – eine 4-tägige Berufsorientierungsmaßnahme für Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen – ganzjährig angeboten wird. Die Erprobung dient zur Einstufung der Jugendlichen für eine Zubuchung zur Überbetrieblichen Lehrausbildung, verlängerten Lehre oder Teilqualifizierung.

Grafik 12: Gesamtzahl der ÜBA KursteilnehmerInnen

Die Lehrlinge besuchen je nach Lehrplan geblockt oder wö- chentlich die Berufsschule. In unseren bestens ausgerüsteten Werkstätten und Lehrsälen erhalten die Jugendlichen das nö- tige praktische Know-how sowie theoretische Vertiefung. Die Betriebspraxis stellt eine wichtige Ergänzung zur Ausbildung und einen wichtigen Schulterschluss mit der Wirtschaft dar. Sozialpädagogische BeraterInnen erkennen und fördern die persönlichen Ressourcen und Kompetenzen der Jugendlichen, um gesellschaftliche Benachteiligungen abzubauen und deren persönliche Weiterentwicklung zu unterstützen. Ausbildungs- begleitende Maßnahmen, wie Lernunterstützung, Workshops zu bildungs- und sozialrelevanten Themen und Hilfe bei der Bewerbungsarbeit sollen den Lernerfolg unserer Jugendlichen fördern und die Erfolgsquote bei den Lehrabschlussprüfungen heben. Im Jahr 2020 konnten 92 Jugendliche in eine Lehrstelle am ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, davon 83 Burschen und 9 Mädchen. Erprobung Während der viertägigen Erprobung können Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen, ihre Unsicherheiten bezüglich ihrer Be- rufswahl durch eine praktische Erprobung klären. Die Erprobung kann über das AMS oder einen Partnerbetrieb gebucht werden. Die Jugendlichen erhalten Informationen über die jeweiligen Berufsbilder, die konkreten Arbeits- und Tätigkeitsbereiche und die beruflichen Anforderungen. Zielgruppenadäquat abge- stimmte Basistests und berufsspezifisch adaptierte Zusatztests geben einen ersten Eindruck über die fachliche Eignung zum Wunschberuf. In den Praxismodulen werden berufsspezifische Tätigkeiten erprobt und Werkstücke angefertigt. Aufgrund der Ergebnisse in Hinsicht auf fachliche und persön- liche Eignung innerhalb der Erprobung wird eine Einstufung zur Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA 1, ÜBA 2), Verlängerten Lehre (VL) oder Teilqualifizierung (TQ) vorgenommen. Die Zu- buchung zur Ausbildung erfolgt am BewerberInnentag aufgrund der Ergebnisse der „Erprobung“ in Hinsicht auf fachliche und persönliche Eignung. Überbetriebliche Ausbildung „ÜBA 1“ Dabei handelt es sich um eine Ausbildung mit Ausbildungsvertrag über die gesamte Lehrzeit für Jugendliche mit guter bis durch- schnittlicher Leistung in Schule und „Erprobung“ bzw. beim AMS vorgemerkte Lehrstellensuchende, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben oder die eine betriebliche Lehre abgebrochen haben. Die Praxis wird im BAZ gelehrt, die Berufsschule wird wöchentlich oder im Block besucht. Während der Ausbildung werden Praktika bei Betrieben im Ausmaß von 4 bis 16 Wochen pro Jahr absolviert. 74 Jugendliche sind zur Lehrabschlussprüfung angetreten, davon haben 58 Jugendliche die Prüfung positiv abgelegt.

ÜBA ANGEBOTE 2020 Elektroberufe: ¼ Elektro- und GebäudetechnikerIn

Metallberufe : ¼ Installations- und GebäudetechnikerIn

Bauberufe : ¼ Hochbau (vorm. MaurerIn) ¼ MalerIn und BeschichtungstechnikerIn

¼ Bautechnische/r ZeichnerIn ¼ Bautechnische Assistenz ¼ TapeziererIn und DekorateurIn ¼ Platten- und FliesenlegerIn

Kraftfahrzeugtechnik

Im Jahr 2020 bildete das BAZ insgesamt 619 Personen, davon 70 Frauen (11,3 %), im Rahmen der Überbetrieblichen Lehraus- bildung (ÜBA, Teilqualifizierung und Verlängerte Lehre) aus. ¼ 30 Bautechnische Assistenz (26 Frauen) ¼ 15 Bautechnische/r ZeichnerIn (3 Frauen) ¼ 80 Elektro- und GebäudetechnikerIn (3 Frauen) ¼ 99 HochbauerInnen und MaurerIn (1 Frau) ¼ 197 Installations- und GebäudetechnikerIn (2 Frauen) ¼ 54 KraftfahrzeugtechnikerIn (3 Frauen) ¼ 123 Maler und BeschichtungstechnikerIn (29 Frauen) ¼ 11 Platten- und FliesenlegerIn (1 Frau) ¼ 10 TapeziererInnen und DekorateuerIn (2 Frauen) 451 Jugendliche besuchten die ÜBA 1 und ÜBA 2 (Frauenanteil 13,5 %), 146 Jugendliche die Verlängerte Lehre (Frauenanteil 6 %) und 22 Jugendliche die Teilqualifizierung (Männeranteil 100 %). An der Erprobung nahmen 408 Jugendliche teil (Frauenanteil 10,5 %).

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2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2020

eine Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikum sowie der Einleitung eines Dienstverhältnisses.

Überbetriebliche Ausbildung „ÜBA 2“ Diese Ausbildung mit Ausbildungsvertrag, der kürzer als die ge- samte Lehrzeit ist, bietet ein Angebot für Lehrlinge mit sehr guter Leistung in der Schule und „Erprobung“, bei denen erkennbar ist, dass sie einer wirtschaftsnahen Ausbildung gewachsen sind und daher das Ziel einer Lehrstellenaufnahme im ersten Jahr errei- chen können. Die Praxis wird hier bei einem Lehrbetrieb erlernt, der Schulbesuch findet wöchentlich oder im Block statt. Das BFI unterstützt die Jugendlichen mit berufsbegleitenden oder auch speziellen Fachthemen. Für diese Ausbildung werden die Ju- gendlichen vom AMS und BFI extra ausgewählt und vorbereitet. Die „Verlängerte Lehre“ ist eine Ausbildung mit Ausbildungsver- trag, der um ein Jahr länger als die normale Lehrzeit ist. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Jugendliche mit größeren schulischen Lerndefiziten, die mehr Unterstützung benötigen. Die Praxis wird im BAZ gelehrt, die Berufsschule wird wöchent- lich besucht. Zusätzlich gibt es noch Unterstützung durch die Berufsausbildungsassistenz (BAS). Während der Ausbildung werden Praktika bei Betrieben im Ausmaß von 12 Wochen pro Jahr absolviert. Lehrgang zum Erwerb von Teilqualifikationen „TQ“ Dabei handelt es sich um eine Ausbildung für Jugendliche, bei denen ein positiver Lehrabschluss zurzeit als nicht möglich eingeschätzt wird und richtet sich vor allem an Jugendliche mit Lernbehinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Inhalte werden nach den Fähigkeiten der Jugendlichen mit ihr/ ihm in Zusammenarbeit mit BAS, Praxisbetrieb und dem BAZ festgelegt. Die TeilnehmerInnen erlernen die Praxis bei einem Praxisbetrieb und besuchen wöchentlich die Berufsschule. Zusätzliche Unterstützung findet durch das BAS und dem Team des BAZ, auch zum Teil im Praxisbetrieb, statt. 2.3. (KURZ)AUSBILDUNGEN UND WEITER- BILDUNGSMASSNAHMEN ¼ Schweißausbildungen: Non-Stop Schweißkurse ¼ Technik für Büro und Handel ¼ Externe Schulungen für FirmenkundInnen ImBerichtsjahr umfassen die Non-Stop-Ausbildungen imBereich Schweißen 193 Personen, die Ausbildung „Technik für Büro und Handel“ besuchten 16 Personen und externe Schulungen 34 Personen. Im Bereich Schweißen werden Ausbildungen in den verschie- densten Schweißverfahren angeboten, dabei reicht die Auswahl von einer fundierten Grundausbildung über Vorbereitungen auf die Normprüfungen bzw. bis zu Vorbereitungen auf Wiederho- lungsprüfungen. Ein laufender Einstieg nach Maßgabe freier Kapazitäten ist möglich. Die fünfmonatige Ausbildung „ Technik für Büro und Handel“ richtet sich speziell an Frauen, die bereits eine Ausbildung (z.B. Lehrabschluss, HAK etc.) als Bürokraft, im Einzelhandel oder in einem ähnlichen Bereich haben. Alternativ ist diese Ausbildung auch für Frauen mit mehrjähriger Berufserfahrung im Büro, Admin-Bereich oder Verkauf geeignet. Ziel der Maßnahme ist es, den Teilnehmerinnen ein breites Grundlagenwissen in un- terschiedlichen technischen Feldern zu vermitteln, damit sie im Anschluss an die Ausbildung in ihrem erlernten Beruf in einem technischen Unternehmen Fuß fassen können. Weiters erfolgt Verlängerte überbetriebliche Ausbildung „VL“ (Verlängerte Lehre)

Externe Schulungen für FirmenkundenInnen in den Bereichen Elektro, Metall, KFT sowie Schweißen konnten im Berichtsjahr - aufgrund der Corona-Situation - nur eingeschränkt stattfinden.

2.4. JUGENDWERKSTATT UND LERNWERKSTATT Die Jugendwerkstatt Die Jugendwerkstatt ist ein Angebot für Jugendliche am Über- gang von Schule zu Ausbildung und Beruf, die laufend 360 Plätze (Aufstockung von 60 Plätzen im Herbst 2020) mit Schwerpunkt einer praktischen Berufsorientierung in verschiedenen Berufs- werkstätten anbietet. Im Jahr 2020 wurden im Rahmen des maximal 10-wöchigen Berufsorientierungsprozesses 1905 Jugendliche im Alter zwi- schen 15 und 21 Jahren betreut, der Mädchenanteil belief sich auf 38 % (730 Mädchen). Das Kursende erreichten 80 % der TeilnehmerInnen, 140 davon bereits vorzeitig, 19,4 % wurden im Zuge eines Kursabbruches abgemeldet. Die Lernwerkstatt Die Lernwerkstatt – seit 2017 vom AMS beauftragt – bietet Ju- gendlichen, die die Pflichtschule ohne sonderpädagogischen Förderbedarf positiv abgeschlossen haben, eine fünf- bis acht- wöchige Auffrischung und Vermittlung von Inhalten vor allem in Mathematik, Deutsch und Englisch an. Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die (mit oder ohne Erprobung) für eine überbetriebliche Lehrausbildung vorgemerkt wurden, aber noch weitere punktuelle Auffrischungen dieser Kenntnisse benötigen. Im Laufe des Jahres 2020 haben über 565 Jugendliche (davon 39 % Mädchen) bewiesen, dass Lernen Spaß machen kann und an individuellen Trainings, gepaart mit einem bunten Metho- denmix, teilgenommen. 523 (92,6 %) der KursteilnehmerInnen schlossen das Kursende positiv ab, 87 davon vorzeitig. 7,3 % haben den Kurs abgebrochen. Nähere Informationen finden Sie im Jahresbericht der Jugend- werkstatt ab Seite 31.

Nähere Informationen finden Sie im Jahresbericht der Lernwerk- statt ab Seite 37.

13 FacharbeiterInnen- Intensivausbildungen

2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2020

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3. NEUE KURSDATENBANK

AM 31. AUGUST 2020 ERFOLGTE IM BAZ DER UMSTIEG AUF DIE NEUE KURSDATENBANK („KDB“) Das neue webbasierte ERP-System wird bereits bei anderen Branchenvertretern erfolgreich eingesetzt und stellt jetzt auch für das BAZ – angepasst an die Bedürfnisse des BAZ – das passendes Werkzeug mit vielen (neuen) Features für die TeilnehmerInnen-Ver- waltung dar, z.B. gesammelte Übertragung von TeilnehmerInnen-Daten, Anbindungen an andere Schnittstellen, neue Abfragen uvm. Die neue KDB bietet die optimale Unterstützung für die laufende Optimierung von Arbeitsprozessen, ebenso wie für einen optimalen Ressourceneinsatz und bietet eine zukunftssichere Basis für alle weiteren Entwicklungen. Die Implementierung eines neuen Datensystems in dieser Größenordnung ist auch schon in „Normalzeiten“ eine große Herausforde- rung für alle Beteiligten. Das Projektteam kann daher umso stolzer sein, dass die Implementierung, trotz der Covid-19 Situation, im geplanten und vorgegebenem Zeit- und Budgetplan durchgeführt werden konnte. Ebenfalls erfolgreich und im Zeitplan abgeschlossen erfolgten die Einschulungen der betroffenen BAZ-MitarbeiterInnen.

Für den Bereich der überbetrieblichen Lehr- ausbildung ist das neue System schon jetzt wie maßgeschneidert, im Bereich der Fach- arbeiterInnen-Intensivausbildungen besteht noch Nachbearbeitungsbedarf. Laufende Sys- temanpassungen und Nachjustierung in einem derart komplexen und umfangreichen Projekt sind aber nicht überraschend und laufen auf Hochtouren. Die neue „KDB“ ersetzt das alte, in die Jahre gekommenem langjährige Kursverwaltungs- system „KVS“. Unser Kollege Günter Riedel, bereits involviert bei der Einführung des „alten“ KVS, war auch wieder Mitglied des Projekt- teams rund um die neue KDB und konnte mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen wert- volle Informationen liefern. Seit dem Start von Ausbildungen imBerufsaus- bildungszentrum im Sommer 1987 mit damals 90 Ausbildungsplätzen hat sich in puncto elek- tronischer Datenverarbeitung einiges getan. Durch die Einführung des modularen Ausbil- dungssystems im Jahr 1993 war klar, dass ein System für die TeilnehmerInnen-Verwaltung be- nötigt wird, das die einzelnen Module auch den einzelnen TeilnehmerInnen zuordnen kann. Das erste TeilnehmerInnen-Verwaltungsprogramm mit Namen VPS 400 lief auf einer AS400 und wurde in Folge von KVS abgelöst. Am Beginn der BAZ-Ära wurden Ausbildungs- pläne, Anwesenheitslisten und Dokumentation für das AMS von Hand befüllt und zum Teil händisch erstellt. Mit Einführung der ersten PCs mit IBM-Betriebs- system wurde es möglich, das gerade auf dem Markt erschienene Excel zu verwenden, aller- dings zuerst nur zum Ausdrucken der Tabellen und erst in späterer Folge auch zur Dokumen- tenbearbeitung am Computer.

1987/88

„Zuerst überhaupt haben wir Excel-Zetteln gehabt, die allerdings ebenfalls per Hand ausgefüllt wurden.“ – G. Riedel

1987 bis ca. 1993

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3. NEUE KURSDATENBANK

Im Jahr 2001 wurde das Kursverwaltungssys- tem (KVS) eingeführt und es konnten mit die- ser fortschrittlichen Desktop-Applikation viele Bedürfnisse des wachsenden BAZ-Bereiches in Bezug auf TeilnehmerInnen-Verwaltung ab- gedeckt werden. Die KVS Datenbank leistete für fast zwanzig Jahre einen guten Dienst, bis zu ihrer Ablöse 2020. Aufgrund neuer Anforderungen vor allem in Bezug auf die per 1. Mai 2016 geltende neue Datenschutzgrundvorordnung (DSGVO) und die damit verbundene Anonymisierung der KundInnendaten als auch aufgrund der stetig steigenden Anzahl an KursteilnehmerInnen im BAZ, stiegen auch die damit verbundenen Ansprüche und Bedürfnisse an das Kursver- waltungssystem. Im Jahr 2018 beschloss die Geschäftsführung daher in ein neues ERP-System für die zwei BFI Ausbildungsbereiche BAZ und AMP zu investieren. In den darauffolgenden Mona- ten wurde eine umfangreiche Bedarfs- und Anforderungsanalyse erstellt und eine Markt- sondierung nach einer geeigneten Daten- bank vorgenommen. Die Implementierung der neuen Datenbank imBereich BAZ erfolgte mit 16. August 2020. Der Bereich AMP wird sukzessive bis Ende des Jahres 2021 auf das neue System umgestellt. Nach anfänglicher Skepsis seitens der Kol- legInnen zu der neuen KDB erreichen uns jetzt zahlreiche positive Rückmeldungen und natürlich auch zahlreiche Fragen und neue Bedürfnisse. Die (Weiter-)Entwicklungsphase für weitere Modifizierungen und Anpassungen wird daher sicher für die nächsten Monate anhalten.

1993 bis 2001

2001 bis 2020

2020

3. NEUE KURSDATENBANK

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INTERVIEW MIT GÜNTER RIEDEL, KVS-SYSTEMADMINISTRATOR

Wann und wie hat dein beruflicher Weg im BAZ angefan- gen? Das war im Frühjahr 1987, genau Anfang März. Ich habe mich auf eine Stellenanzeige gemeldet, da ich KFZ-Meister bin und ein Ausbilder für KFZ-Technik gesucht wurde.

Kannst du dich noch erinnern, wie das damalige Kursverwal- tungssystem ausgeschaut hat?

(lacht) Handgeschriebene Zettel. Zuerst haben wir mit Excel-Ausdrucken gearbeitet, die allerdings ebenfalls per Hand ausgefüllt wurden und für die TeilnehmerInnen eben alles mit Formularen, da es im siebenundachtziger Jahr nicht viele Computer gegeben hat. Wie ist es dazu gekommen, dass du mit der Einführung des KVS betraut warst? Es gab im Vorfeld – noch vor KVS – ein Kursverwaltungssystem, namens VPS400, und ist auf AS400 gelaufen. Mit diesem hatten wir dann das Problem des Jahrtausendsprungs, das VPS400 konnte die Jahrtausendwende nicht darstellen und daher haben wir dann das KVS, das damals neue Programm, bekommen. Wie hast du diesen Sprung vom Trainer zum Systemadmi- nistrator geschafft? Ich war bei der Entwicklung des modularen Ausbildungssys- tems dabei und da war schon von Anfang an klar, dass wir irgendein System brauchen, um die einzelnen Module den einzelnen TeilnehmerInnen zuordnen zu können. Da sind wir zuerst auf VPS400 und dann auf KVS umgestiegen. Was mich persönlich betrifft, ich war als Trainer angestellt und dann, bei der Entwicklung des neuen Verwaltungssystems, habe ich mich um die Verplanung und Verwaltung gekümmert und bin dann dort hängen geblieben. Und bist du glücklich über diese Entwicklung? Ja, schon. In der Verwaltung habe ich an und für sich mein Ziel, KVS zu verbessern und zu entwickeln, gefunden und damit war ich gefordert. Du warst eine der Schlüsselpersonen bei der Entwicklung der neuen KDB (Kursdatenbank – Red.). Wie hast du die Zusammenarbeit im Projektteam empfunden und wie zu- frieden bist du mit dem Ergebnis? Nach anfänglicher Skepsis – neues Programm, neue Aufgaben

– war die Zusammenarbeit im Projektteam hervorragend. Wir haben wirklich an einem Strang gezogen, haben uns gegensei- tig geholfen und das Ergebnis kann sich sehen lassen. In einer relativ kurzen Zeit so ein Programm auf die Füße zu stellen und zu implementieren ist hervorragend. Du gehst bald in Pension. Welche Gefühle kommen bei dir auf, wenn du daran denkst nicht mehr beim BAZ dabei zu sein? Ja, einerseits wird mir sicherlich was abgehen, gar keine Frage. Aber die Freude das zu tun, was ich möchte und das jederzeit, überwiegt. Deine persönlichen Pläne für die Zukunft? Das Ziel ist, dass ich ca. 5-6 Monate im Jahr in Griechenland verbringe.

Lieber Günter! Wir wünschen dir alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt.

205 positive FIA- Lehrabschlussprüfungen

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3. NEUE KURSDATENBANK

4. OUTPLACEMENT

„VERMITTLUNG IN ZEITEN VON CORONA“ Es ist Ende Februar 2020. Die Wirtschaft boomt, die Vermitt- lungsquoten des BAZ erleben einen Höhenflug. Die Partner-Be- triebe vertrauen unserer Expertise und der hohen Qualifikation und Kompetenz unserer Lehrlinge und AbsolventInnen. Wir haben eine verlässliche Zusammenarbeit mit Wirtschaftsbetrie- ben aufgebaut. Mehr und mehr zukünftige FacharbeiterInnen werden durch das Engagement der OutplacerInnen direkt vom Fleck weg engagiert. Das bedeutete zunächst Unsicherheit, Absagen, Verschieben, ein Hin und Her, immer wieder neue Erlässe und Maßnah- men. Homeoffice, Kurzarbeit und dann, ab Ende Mai 2020, ein rasches Wiederhochfahren aller Aktivitäten. Nur eben in veränderter Form. So veranstalteten wir bereits 3 Wochen nach Ende der Kurz- arbeit von 15.06. bis 18.06.2020 eine Super-Jobdating-Woche im BAZ mit renommierten Firmen sowie dem Service für Un- ternehmen des AMS. Die Gespräche zwischen Firmenvertre- terInnen und den TeilnehmerInnen fanden, angepasst an die zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Maßnahmen, zum Teil Face-to-Face, zum anderen Teil online statt. Insgesamt nahmen 14 Firmen das Angebot der Jobdatings mit vorausgewählten TeilnehmerInnen wahr, knapp 190 Job-Ge- spräche wurden geführt. Zahlreiche Praktika und Jobzusagen konnten direkt vereinbart werden. Vermittlung disloziert Die zweite Super-Jobdating Woche mit 120 Jobdating-Gesprä- chen wurde dann aus Sicherheitsgründen ganz kurzfristig auf eine reine Online-Veranstaltung umgestellt. 120 Jobdatings konnten über MS Teams abgehalten werden. In eigens eingerichteten Kojen – und unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen – traten unsere TeilnehmerInnen mit den via MS Teams zugeschalteten FirmenvertreterInnen in persönlichen Kontakt und loteten Praktika, Arbeitstrainings und zukünftige Anstellungsverhältnisse aus. Sowohl die FirmenpartnerInnen als auch die BewerberInnen waren durch die Bank erfreut darüber, dass selbst in Zeiten eines Lockdowns angehende Fachkräfte und Firmen zusam- menfinden können. Was macht Outplacement? Das Team Outplacement unterstützt sowohl alle jugendlichen als auch erwachsenen SchulungsteilnehmerInnen des BAZ auf der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz, einem tollen Arbeitsplatz sowie bei allen Vorbereitungen auf dem Weg dorthin. Dabei zählen Genauigkeit, Kreativität, Kompetenz, Ausdauer und Nachhaltigkeit. Als Kernkompetenz „Nicht Lockerlassen“ bezeichnen wir intern das wichtigste Motto, das die TrainerInnen und Betriebskon- takterInnen unseren zukünftigen FacharbeiterInnen mit auf den Weg geben! Und der Erfolg der AbsolventInnen des BAZ gibt uns Recht. Schließlich befinden sich über 70% aller unserer Ab- solventInnen nach einem Jahr in einem fixen Arbeitsverhältnis! Die Vermittlungsunterstützung durch unser Team Outplacement besteht aus drei Komponenten: Dann kommt Corona.

1. Training und Coaching der TeilnehmerInnen mit dem Ziel, sie bestmöglich auf Praktika sowie auf die Be- werbungsphase und den anschließenden Eintritt in ein Beschäftigungsverhältnis vorzubereiten 2. Aktive Unterstützung der TeilnehmerInnen beim Kontakt- aufbau mit Unternehmen 3. Durchführung von verpflichtenden Berufspraktika inner- halb der jeweiligen Branche Im Zuge der FacharbeiterInnen-Intensivausbildung werden während und am Ende der Ausbildung in den Modulen „Karriere Planung“ und „Karriere Start“ Training und Coaching für die Jobsuche angeboten. Die Module erstrecken sich insgesamt über 4 Wochen, von denen zwei Wochen vor Beginn des Prak- tikums stattfinden und 2 Wochen nach erfolgreichem Abschluss der Lehrabschlussprüfung. Die Module „Karriere Planung“ und „Karriere Start“ beinhalten:

¼ Lebenslauf – Motivationsschreiben – Bewerbungsunterstützung– Onlineportale ¼ Praktikums-Vor-und-Nachbereitung ¼ Orientierung in der Jobsuche ¼ Individuelles Coaching ¼ Kommunikationstraining und Selbstpräsentation ¼ Weiterbildungsmöglichkeiten ¼ Umgang mit Jobbörsen und Apps ¼ Jobdatings in der Joblounge.

Laufende Besuche von Firmen in den Karriere-Start Kursen Besuche von FirmenvertreterInnen während der Karrie- re-Start-Kurse bilden einen weiteren wichtigen Beitrag zur Vermittlung all unserer FIA-TeilnehmerInnen. Im Rahmen dieser Präsentationen und der anschließenden Jobdating-Gespräche werden zukünftige Jobs angebahnt. Auf www.baz.at können sich Firmen über ein Termin-Buchungstool für Jobdating-Ter- mine anmelden. Darüber hinaus haben die Firmen die Mög- lichkeit sich die Profile der erwachsenen AbsolventInnen auf der Webseite www.baz.at anzusehen. Die Vermittlungsquote der FIA TeilnehmerInnen für Elekt- roberufe lag dank der Unterstützung der OutplacerInnen im Jahr 2020 drei Monate nach Abschluss ihrer Ausbildung bei 51 %.

4. OUTPLACEMENT

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Im Bereich Metall liegt die Vermittlungsquote 2020 derzeit bei 45 %. Der Anteil der TeilnehmerInnen mit einer Jobvermittlung nach einem Jahr liegt bei bis zu 72 %.

FIA Elektro: FIA Metall:

51,16 % 45,45 % 42,11 % 29,17 % 40,00 % 33,33 %

FIA IGT:

FIT Frauen Elektro/Metall:

FIA TischlerIn

Labortechnik – Biochemie

Sowohl bei den Metallberufen als auch in der Installations-und Gebäudetechnik sowie bei den TischlerInnen konnten kräftige Zuwächse verzeichnet werden. Die schwierige Herausforderung „Vermittlung in Zeiten von Corona“ brachte, bei aller Tragik der Situation, einen Digitalisierungs- und Kreativitätsschub.

Grafik 14: ÜBA Verbleibsmonitoring 2018–2020

Grafik 13: Verbleibsmonitoring 2018–2020 in Prozent

Überbetriebliche Lehrlingsausbildung Die Überbetriebliche Lehrlingsausbildung am Berufsausbil- dungszentrum des BFI Wien, gestartet 2015, konnte sich während der letzten Jahre zu einer gefragten Schnittstelle zwischen Jugendlichen, Wirtschaft und den Berufsschulen etablieren. Knapp 500 Jugendliche wurden 2020 am BFI in einem der folgenden Gewerke ausgebildet, im Durchschnitt konnten wir rund ein Drittel dieser Jugendlichen in den 1. Ar- beitsmarkt vermitteln.

Vermittlungsaktivitäten FIA und ÜBA im Vergleich 2019 mit 2020: Im Vergleich 2020 zu 2019 konnten die Vermittlungszahlen von Praktika (2020 > 1098/2019 > 1182) und Lehrstellen (2020 > 92/2019 > 101) – trotz Corona – fast erreicht werden. Die Zahl der neu hinzugekommenen Kooperations-Firmen konnte mit 107 neuen Firmen, im Vergleich zu 2019 mit 91 Firmen, sogar übertroffen werden! Abgefallen sind naturgemäß die Werte bei Außenterminen und Präsenz-Jobdatings.

¼ Elektro: Elektro- und GebäudetechnikIn ¼ Installations-und GebäudetechnikerIn ¼ Hochbau (vorm. MaurerIn) ¼ MalerIn und BeschichtungstechnikerIn

¼ Bautechnische/r ZeichnerIn ¼ Bautechnische Assistenz ¼ TapeziererIn und DekorateurIn ¼ Platten-und FliesenlegerIn ¼ Kraftfahrzeugtechnik

Jugendliche, die ihre Lehrzeit in der überbetrieblichen Lehre am BAZ des BFI absolvieren, werden von den Betriebskon- takterInnen des Team Outplacement 12 - 16 Wochen pro Jahr in Firmenpraktika vermittelt. Die Betriebe haben somit eine exzellente Möglichkeit, ihre eventuellen künftigen Mitar- beiterInnen unverbindlich zu erproben und gegebenenfalls in ein Dienstverhältnis zu übernehmen. 2020 wurden in ca. 200 Praktikumsbetrieben über 800 Betriebspraktika für unsere Jugendlichen organisiert und abgewickelt. 92 Lehrlinge konn- ten in Lehrverhältnisse am 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden.

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4. OUTPLACEMENT

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