BAZ_Jahresbericht_2021

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BERUFSAUSBILDUNGSZENTRUM JAHRESBERICHT 2021

Vo rwort

An sich würde ich mein diesjähriges Vorwort gerne anders einleiten. Aber es lässt sich schlicht nicht verleugnen: Wir blicken auf ein neuerlich alles andere als gewöhnliches Jahr zurück. Ein Jahr, das uns alle sehr gefordert hat. Ein Jahr, das viele mitsamt den Lockdowns, 3-Gs und all den anderen Begleiterscheinungen gerne rasch hinter sich lassen würden. Für mich als Geschäftsführer des BFI Wien und Leiter des Be- rufsausbildungszentrums (BAZ) war es aber in erster Linie ein Jahr, auf das ich mit großem Stolz zurückblicke: Vor knapp 12 Monaten habe ich an dieser Stelle die fast schon freche Frage gestellt, ob eine handwerklich-technische Fachkräfte-Ausbil- dung in Zeiten von Lockdown, Kurzarbeit, Distance Learning, Home Office, etc. überhaupt geht – und sie dann mit einem selbstbewussten „Yes, we can“ beantwortet. Ein Jahr später – und mit zwei Jahren Pandemieerfahrung – würde ich in der Retrospektive nun sogar einen Schritt weitergehen und sagen: „Wir können mehr als das!“ Dieses Editorial ist viel zu kurz, um diese Aussage mit einer taxativen Aufzählung der im abgelaufenen Jahr erreichten Meilensteine zu untermauern. Der vorliegende Jahresbericht – mit all den tollen Detailergebnissen – gibt Ihnen aber einen detaillierten Einblick und Bestätigung meiner Aussage. Ohne allzu sehr vorgreifen zu wollen, möchte ich an dieser Stelle einige Highlights des Jahres 2021 vor den Vorhang holen. Nicht zuletzt der wieder massiv anziehende Fachkräftemangel im Land verdeutlicht auf drastische Art und Weise, wie wichtig neben einem modernen – an den Bedürfnissen der Wirtschaft und Industrie ausgerichteten – Ausbildungswesen, der intensive Austausch und das Matching zwischen Arbeitsuchenden und Arbeitgebenden ist. Seit geraumer Zeit hat sich das BAZ daher auch sehr intensiv darum bemüht, hier ein probates Bindeglied zu werden. Und auch wenn die Coronaentwicklung die Planung und Organisation unserer bereits etablierten „Jobdating“-Wo- chen im Frühjahr und Herbst nicht sonderlich leichtgemacht hat, können die Ergebnisse nur als sensationell bezeichnet werden: In Summe haben im Zuge dieser Initiative über 550 Online- und Vor-Ort-Bewerbungsgespräche stattgefunden – und zahlreiche namhafte Firmen sicherten sich die Dienste unserer Absolvent_innen. Das ist ein eindeutiges Indiz für die hohe Ausbildungsqualität und die tollen Leistungen unserer Kursteilnehmer_innen, die sich, wie Sie später lesen werden, auch in hervorragenden Abschlussquoten widerspiegeln. Und eines lässt sich jetzt schon für 2022 prognostizieren: There is more to come. Nicht zuletzt dank einer konsequenten Erweiterung unseres Ausbildungsportfolios. Leider konnten wir 2021 die jeweiligen Eröffnungen nicht mit Pomp und Glamour zelebrieren. Der großen Freude über eine noch nie dagewesene Vielzahl an Infrastrukturprojekten am BAZ tut das aber keinen Abbruch: Die Coders.Bay – unsere Programmierschule für Softwaredevelopment und Netzwerktechnik – im Gasometer sowie die Berufswerkstatt in der Lemböckgasse wurden als neue Ausbildungsstandorte erschlossen. Das neue Labor für Biochemie in der Innstraße hat Ende 2021 seinen Betrieb aufgenommen – wie Sie der Aufmachung dieses Berichts entnehmen können, ein spezielles Ereignis für das BAZ. Wer hätte diese rasante Entwicklung auch vorhersehen können,

als wir 2018 mit 16 Kursteilnehmenden den Pilotbetrieb der FIA Labortechnik Biochemie aufgenommen haben. In weniger als vier Jahren wurden aus 16 Teilnehmenden knapp 100. Und aus der Pilot- eine Regelausbildung, die nach einem eigenen top-modernen Chemie-Labor verlangt, das in dieser Form in der Erwachsenenbildung in Wien einzigartig ist. Und last but not least sei hier erwähnt, dass der neue Standort Holzmanngasse für überbetriebliche Ausbildungen im Baune- bengewerbe mit Anfang 2022 fertiggestellt wurde. Besonders an diesem Standort ist, dass alle Arbeiten unter intensiver Ein- bindung der dort auszubildenden Lehrlinge erfolgt sind – also Training on the Job im besten Sinn. Großartige Leistungen wie diese sind nur durch unsere kom- petenten und engagierten Mitarbeiter_innen, Trainer_innen, Sozialpädagog_innen und Verwaltungskräfte gleichermaßen möglich. Sie schaffen durch ihren unermüdlichen Einsatz die Rahmenbedingungen, damit unsere Kund_innen – selbst unter erschwerten Rahmenbedingungen – Höchstleistungen liefern können. Der nun vorliegende Jahresbericht ist vielleicht nur eine Mo- mentaufnahme. Dennoch möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten durch Zahlen, Daten und Fakten einen Überblick über die im BAZ des BFI Wien geleistete Arbeit geben. Eine Leistung, die wir Ihnen mit Stolz präsentieren und die wir gleichermaßen als Maßstab für unsere künftigen Bestrebungen legen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Mag. Christian Nowak Geschäftsführer BFI Wien und Geschäftsbereichsleiter BAZ

Datenquellen

Verwendete Abkürzungen

Redaktionsteam

A

AMS Datawarehouse

KDB

AMS

BAZ Berufsausbildungs­ zentrum

BEWE

BFI Berufsförderungs­ institut Wien

Kursdatenbank

Arbeitsmarktservice

Berufswerkstatt

Ir

Ba

Ku Kursverwaltung und Fachbereiche BAZ

BiWi Berufsinfor­ mationszentrum der Wiener Wirtschaft

CL

FIA FacharbeiterInnen- Intensivausbildung

GA

Irina Biryukova

Barbara Eichberger

Clearing

Grundausbildung

JUWE

Se

Ul

KMS Kooperative Mittel­ schule

KTN Kursteilnehmer_in, Kursteilnehmer_innen

LAP

LEWE

Jugendwerkstatt

Sebastian Kaczor

Ulrike Kern

Lehrabschlussprüfung

Lernwerkstatt

Sa

Ja

RGS Regionalgeschäfts­ stelle

TQU 2

ÜBN Überbetriebliche Ausbildung

ÜBV 1

VQ

Sarah Maria Lackinger

Jan Weinrich

Teilqualifizierung

Verlängerte Lehre

Vorqualifizierung

In haltsverzeichnis

ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

6

Ju 7 Jahresbericht Jugendwerkstatt Hi 6 Highlights 2021 St 5 Standortvorstellung: BAZ 6 Le 8 Jahresbericht Lernwerkstatt Be 9 Jahresbericht Berufswerkstatt Du 2 Durchgeführte Maßnahmen Ou 3 Outplacement Al 1 Allgemeine Statisti­ sche Informationen La 4 Labortechnik Biochemie

1.1 Die Gesamtteilnahmen

6

1.2 Schwerpunkt Mädchen und Frauen 1.3 Der Lehrabschluss

7 8 9

1.4 Dropout

DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN

10

2.4 Berufswerkstatt,

2.2 Überbetriebliche Lehrausbil- dungen und Erprobung 2.3 (Kurz-)Ausbildungen und Weiterbildungen

2.1 Facharbeiter_innen- Intensivausbildung

Jugendwerkstatt und Lernwerkstatt

12

10

14

2.1.1 FIA Informations­ veranstaltungen

14

12

OUTPLACEMENT

15

LABORTECHNIK BIOCHEMIE

21

STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 6

26

HIGHLIGHTS 2021

30

JAHRESBERICHT JUGENDWERKSTATT

34 35

c. Öffentlichkeitsarbeit

a. Projektbeschreibung

34 34 34 34 35

b.1 Vernetzung – Fachexkursio­ nen, Veranstaltungen, Führun- gen, Kooperationen 35 b.2 Rückkehr zu Präsenz und Ganztagsunterricht 35

d. Erfolge, Entwicklungsfelder & Schlussfolgerungen für die Projektumsetzung

a1 Zielgruppe a2 Projektziele

36 36

a3 Tätigkeitsbereiche

e. Fördergeber

b. Meilensteine

JAHRESBERICHT LERNWERKSTATT

37

Abwechslungsreicher Wissens­ erwerb und Lernzielkontrollen

Prozessorganisation

38 38 38 38

Die Lernwerkstatt stellt sich vor Unsere Teilnehmer_innen

37 37 37

39 39 39 39

Einstiegsphase – InfoTag Qualifizierungsphase Individueller Moodle-Kurs

Blended learning Abschlussphase Lessons Learned

Unsere Ziele

Ausstattung/Pädagogische Ansätze

38

JAHRESBERICHT BERUFSWERKSTATT

40

Projektbeschreibung

41 42 42

Meilensteine

Ausblick für 2022

Al lgemeine statistische formationen In 1

Das Berufsausbildungszentrum (BAZ) ist die überbetriebliche Ausbildungsstätte des BFI Wien für Handwerk und Technik. Das BAZ bietet Facharbeiter_innen-Intensivausbildungen inkl. vorgelagerter Grundausbildungen in den Bereichen Metall-, Elektro- und Holztechnik sowie Installations- und Gebäudetechnik, Labortechnik Biochemie und Bautechnische Assistenz an. Im Jahr 2021 wurde das umfangreiche Ausbildungsangebot mit den IT-Ausbildungen Softwareentwicklung und Netzwerktechnik und wird Anfang 2022 mit der FIA Applikationsentwicklung-Coding im Rahmen von CodersBay Vienna ergänzt. Vielfältige Angebote stehen auch der Zielgruppe der Jugendlichen - einerseits im Rahmen der überbetrieblichen Lehrausbildungen und andererseits in der Jugend- und Berufswerkstatt (letztere seit 2021) mit unterschiedlichsten handwerklichen Erprobungsmöglichkeiten sowie die Lernwerkstatt zur Auffrischung und gezielten Vermittlung von Inhalten in Deutsch, Mathematik und Englisch - zur Verfügung. Das Team Outplacement leistet – zusätzlich zu den eigentlichen BAZ-Ausbildungen – einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Teilnehmer_innen bei der Suche nach einem geeigneten Praktikums- bzw. Arbeitsplatz für die Integration in nachhaltige Beschäfti- gungs- und Lehrverhältnisse. 1.1 DIE GESAMTTEILNAHMEN Ein großes Dankeschön gilt allen BAZ Mitarbeiter_innen, die mit ihrer Flexibilität und ihren hervorragenden und beeindruckenden Leistungen den BAZ-Schulungsbetrieb auch im Jahr 2021, trotz der weiter bestehenden Corona Situation, wieder auf hohem Niveau und mit hoher Qualität durchgeführt haben.

Grafik 1: Kursteilnahmen gesamt

über 7150 Kursteilnahmen

556 Teilnehmer_innen in (Kurz-)Ausbildungen und Weiterbildungen

1768 Teilnehmer_innen in der FIA

davon 170 Teilnehmer_innen in CodersBay

davon 1058 Teilnehmer_innen in einer der FIA vorgelagerten Maßnahme (Clearing, Grundausbildung, Antenne und Vorqualifizierung

3573 Teilnehmer_innen in JUWE, LEWE, BEWE

24,5 % Frauenanteil

≈ 8 % Frauen­ anteil

3,5 % Frauen­ anteil

1257 Teilnehmer_in- nen in ÜBN inkl. ÜBV 1, TQU 2 und Erprobung

≈ 20 % Frauenanteil

≈ 20 % Frauenanteil

≈ 35 % Frauenanteil

≈ 9 % Frauenanteil

Im Berichtsjahr 2021 besuchten insgesamt 7152 Personen eine Ausbildungsmaßnahme des BAZ, davon 1753 Frauen (24,5 %) und 5399 Männer (75,5 %). Im Durchschnitt befanden sich täglich über 1350 Personen in einer Ausbildung im BAZ. Der meist frequentierte Bereich war die Überbetriebliche Lehrausbildung (§ 30 ÜBN inkl. Teilqualifizierung und Verlängerter Lehre), gefolgt vom Bereich Elektro und der Jugendwerkstatt.

6

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

Grafik 2: Gesamtzahl der Kursteilnehmer_innen

0

100

200

300

400

500

600

Grafik 5: Frauenanteil in den überbetrieblichen Lehrausbildungen

1.2 SCHWERPUNKT MÄDCHEN UND FRAUEN Die Projekte mit Frauenschwerpunkt sollen das BAZ auch als at- traktive Ausbildungsstätte für Frauen und Mädchen positionieren und den Frauenanteil weiter erhöhen. Die Anstrengungen zeigen Erfolg, im Jahr 2021 besuchten insgesamt 1753 Frauen eine Aus- bzw. Weiterbildungsmaßnahme im BAZ, gesamt gesehen ergibt das einen Frauenanteil unter allen Teilnehmer_innen von 24,5 %. Den höchsten Frauenanteil verzeichnete der Bereich Jugend- werkstatt/Lernwerkstatt/Berufswerkstatt mit 1260 Personen (35 %), gefolgt vom Bereich der FIA inkl. vorgelagerter Maßnahmen (GA, Clearing, Antenne, Vorqualifikation) mit 359 Personen (20 %) und dem Bereich der ÜBN (inkl. Teilqualifizierung, Verlängerter Lehre und Erprobung) mit 114 Personen (9 %).

ÜBN

Erprobung

TQU 2

ÜBV 1

7 %

SPEZIELLE (TEILZEIT-)ANGEBOTE FÜR FRAUEN 2021: Die Teilzeitausbildungen bieten vor allem für weibliche Teil­ nehmende, die eine Vollzeitausbildung zeitlich nicht mit ander- wärtigen Verpflichtungen (z.B. Kinderbetreuung, Pflegepflichten) vereinbaren können, eine Ausbildungsmöglichkeit: ¼ FIT – Frauen in Handwerk und Technik ¼ FIA Teilzeit Labortechnik Biochemie ¼ FIA Teilzeit Mechatronikern ¼ FIA Teilzeit Bautechnische Assistenz ¼ FIA Vollzeit Elektrotechnik: Anlagen- und Betriebstechnikerin Erneuerbare Energie ab 01/2022 ¼ Vorqualifizierung für Frauen ¼ Weiterbildung Technik für Büro und Handel An Frauen mit Interesse an einer Facharbeiter_innen-Inten- sivausbildung richtet sich das Angebot von FIT – Frauen in Handwerk und Technik. Zielgruppe für diese Ausbildung sind Frauen, die sich beruflich neu orientieren wollen, sowie Frauen ohne besondere handwerkliche Kenntnisse bzw. Lehrabbreche- rinnen und Frauen mit einschlägiger Berufserfahrung, die eine Lehrabschlussprüfung ablegen wollen. Die FIA-Teilzeit-Ausbildungen bieten vor allem für weibliche Teilnehmende eine Ausbildungsmöglichkeit, die eine Vollzeitaus- bildung zeitlich nicht mit anderwärtigen Verpflichtungen (z.B. Kinderbetreuung, Pflegepflichten) vereinbaren können. Die erstmals im Jahr 2019 angebotene FIA TZ-Ausbildung „Bautechnische Assistenz“ ist ein spezielles Angebot an Perso- nen, die Interesse an einer technisch-wirtschaftlichen Ausbildung

Grafik 3: Frauenanteil je Ausbildungsbereich

1260

3571

114

208

151

1257

1058

710

FIA

GA, CL, Antenne, VQ

ÜBN, Erprobung, TQU 2, ÜBV 1

JUWE, LEWE, BEWE

Männer

Frauen und Mädchen

Grafik 4: Frauenanteil im Vergleich 2019–2021

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

LEWE

BEWE

JUWE

Metall

Elektro

Antenne

Tischlerei

Erporbung

Grundausbildung Clearing Metall/Elektro

NonStop Schweißen

ÜBN, TQU 2 und ÜBV 1

2019 Labortechnik Biochemie (TZ)

2020

2021

Bautechnische Assistenz (TZ)

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

7

im Baugewerbe haben. Ziel der zweijährigen Ausbildung ist es, den Teilnehmer_innen entsprechendes fundiertes Wissen im technischen sowie im wirtschaftlichen Bereich zu vermitteln. Die im Rahmen des Berufsbildes notwendigen Soft Skills sind eben- falls Teil der Ausbildung, die mit der Lehrabschlussprüfung endet. Grafik 6: Frauenanteil in den Facharbeiter_innen-Intensivausbildungen

nik, Installationstechnik sowie Bautechnik und wird mit Soft Skills Modulen (verbales und nonverbales Bewerbungstraining, Selbstmarketing, Lernen lernen) sowie einem Praktikum ergänzt.

1.3 DER LEHRABSCHLUSS Die Lehrabschlussprüfung ist im Berufsausbildungsgesetz (BAG) geregelt und wird durch die örtliche Wirtschaftskammer durchge- führt. Die LAP überprüft den Wissensstand der/des Auszubilden- den bzw. ob diese/r sich die für seinen/ihren Ausbildungsberuf entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnisse angeeignet hat und diese in der Praxis einsetzen kann. Die mehrtägige Prüfung gliedert sich in eine theoretische sowie eine praktische Prüfung und umfasst schriftliche als auch münd- liche Prüfungsteile. Die jeweiligen Prüfungskommissionen der Wirtschaftskammer Wien nehmen die Lehrabschlussprüfungen ab und stellen nach erfolgreicher Absolvierung ein Prüfungszeug- nis mit Beurteilung des Prüfungsergebnisses aus („bestanden“/ „guter Erfolg“/„mit Auszeichnung“). Nicht bestandene Prüfungen können wiederholt werden. Im Bereich der FIA traten 279 Teilnehmer_innen (Frauenanteil 20,5%) im Jahr 2021 zu einer Lehrabschlussprüfung an, 89,6 % absolvierten diese mit positivem Erfolg und davon 17,6 % sogar mit ausgezeichnetem Erfolg. DIE FIA PRÜFUNGSANTRITTE NACH BERUFEN: ¼ 46 Personen zum/zur Elektro- und Gebäudetechniker_in ¼ 77 Personen zum/zur Anlagen- und Betriebstechniker_in (da- von 23 Personen mit dem Schwerpunkt Kälteanlagentechnik) ¼ 43 Personen zum/zur Metallbau-und Blechtechniker_in ¼ 48 Personen zum/zur Mechatroniker_in ¼ 20 Personen zum/zur Kälteanlagentechniker_in (als weitere LAP nach dem positiven Abschluss zum/zur Anlagen- und Betriebstechniker_in) ¼ 6 Personen zum/zur Stahlbautechniker_in ¼ 11 Personen zum/zur Zerspanungstechniker_in ¼ 6 Personen zum/zur Bauspengler_in ¼ 14 Personen zur Bautechnischen Assistenz ¼ 8 Personen zum/zur Labortechniker_in

Elektro

Metall

Tischler_in

Labortechnik Biochemie (VZ)

Labortechnik Biochemie (TZ)

Bautechnische Assistenz (TZ)

Männer

Frauen

Installations- und Gebäudetechnik

Die „Vorqualifizierung für Frauen“ ist speziell für Frauen mit Interesse an einer Facharbeiter_innen-Intensivausbildung im Bereich Elektro/Metall, denen aber die nötigen Voraussetzun- gen dafür fehlen. Diese „Vorqualifikation“ soll eine möglichst optimale Vorbereitung auf die Anforderungen einer FIA bieten und vorhandene Kenntnisse auffrischen und vertiefen. Inhalte sind vor allem Mathematik, Logik, Deutsch, theoretisches und praktisches Basiswissen in den Bereichen Metall und Elektro sowie Lernen lernen. Die fünfmonatige Ausbildung „Technik für Büro und Handel“ richtet sich an Frauen, die bereits eine Ausbildung (z.B. Lehrab- schluss, HAK etc.) als Bürokraft, im Einzelhandel oder in einem ähnlichen Bereich vorweisen können bzw. an Frauen mit mehr- jähriger Berufserfahrung (z.B. im Büro, Verkauf, Admin-Bereich). Den Teilnehmer_innen soll mit dieser Maßnahme ein breites Grundlagenwissen in unterschiedlichen technischen Feldern für einen Jobeinstieg in ein technisches Unternehmen vermittelt werden. Die Ausbildung beinhaltet eine Basisausbildung in den Modulen Elektro- und Gebäudetechnik, Metalltechnik, IT-Tech-

Grafik 7: LAP-Ergebnisse nach Ausbildung (FIA)

8

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

Im Jugendbereich sind im Rahmen der überbetrieblichen Lehre 71 Teilnehmer_innen (3 Mädchen und 68 Burschen) zu einer Lehrabschlussprüfung angetreten, davon haben 84,5 % (2 Mädchen und 58 Burschen) die Prüfung mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. DIE ÜBA PRÜFUNGSANTRITTE NACH BERUFEN: ¼ 10 Personen zum/zur Elektro- und Gebäudetechniker_in ¼ 6 Personen zum/zur Bautechnischen Zeichner_in ¼ 5 Personen zum/zur Hochbauer_in (vorm. Maurer_in) ¼ 11 Personen zum/zur Installations- und Gebäudetechniker_in ¼ 23 Personen zum/zur Kraftfahrzeugtechniker_in ¼ 13 Personen zum/zur Maler_in und Beschichtungstechniker_in ¼ 3 Personen zum/zur Tapezierer_in und Dekorateur_in 1.4 DROPOUT Mit stetiger Förderung der Teilnehmer_innen bezüglich ihrer Lern- und Leistungsfähigkeit, ihrer Motivation und ihres Durchhaltever- mögens wird versucht, die Dropout-Rate in allen Fachbereichen des BAZ niedrig zu halten. In den Facharbeiter_innen-Intensivausbildungen wird darauf Wert gelegt, dass aus den verschiedenen Einstiegsphasen interessierte, motivierte und geeignete Kursteilnehmer_innen hervorgehen. Die Dropout-Quote lag im Berichtszeitraum in den Clearings bei ~12 %, in der FIA vorgelagerten Grundausbildung inkl. Antenne und Vorqualifizierung bei ~8 % und in der eigent- lichen FIA bei ~10 %. Im Bereich der ÜBN inkl. Verlängerter Lehre, Teilqualifizierung und Erprobung betrug die Austrittsquote ~20 % und inkludiert sowohl Kündigungen auf eigenen Wunsch, einvernehmliche Auflösungen des Dienstverhältnisses als auch Kündigungen durch das BFI als Dienstgeberin. Im Jugendbereich lag die Abbruchs- bzw. Ausschlussquote in der Jugendwerkstatt bei ~31 %, in der Lernwerkstatt bei ~9 % und in der Berufswerkstatt bei ~33 %.

Kursabbrüche haben viele Ursachen. Einerseits kommt es zu Kursabbmeldungen seitens des Ausbildungsinstitutes, ande- rerseits entscheiden sich die Teilnehmer_innen selbst die Aus- bildung abzubrechen. Die Hauptgründe für Kursabbrüche auf Initiative des BAZ: Fehlzeiten: Teilnehmer_innen fehlen entschuldigt oder nicht entschuldigt, sie kehren aus Krankenständen nicht zurück, melden sich nicht auf Fehlzeitenbriefe oder weisen generell zu hohe Fehlzeitenquoten auf. Lernschwierigkeiten: Teilnehmer_innen bestehen zum wie- derholten Male Tests oder Lernzielkontrollen nicht, können dem Unterricht nicht folgen, sind handwerklich ungeschickt oder entsprechen nicht den berufsfachlichen Anforderungen. Disziplinäre Gründe: Teilnehmer_innen verstoßen gegen die gültige Ausbildungsvereinbarung, sie verweigern beispielweise die Arbeit, gefährden die Sicherheit, zeigen ein destruktives Sozialverhalten etc. Weitere Gründe: fehlendes Interesse, fehlende Ausbildungsreife, gesundheitliche Probleme Die Gründe seitens der Teilnehmer_innen für einen vorzei- tigen Abbruch sind vielfältig: Private Probleme sind der Hauptabbruchsgrund (Lebenskrisen, veränderte Bedingungen innerhalb der Familie, finanzielle Prob- leme) gefolgt von Lernproblemen, gesundheitlichen Problemen, längeren Krankenständen, mangelndem Durchhaltevermögen oder auch der Notwendigkeit, Geld verdienen zu müssen. Generell ist aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres zu erkennen, dass sich Kursabbrüche meist aus mehreren gleich- zeitig auftretenden Problemen ergeben. Viele Teilnehmer_innen kehren nach Klärung oder Behebung der persönlichen Konfliktsituation auch wieder in die Ausbildung zurück. Es handelt sich häufig um kurzfristige Ausstiege mit Wiederaufnahme der Ausbildung. Unsere sozialpädagogischen Betreuer_innen vereinbaren in vielen Fällen gemeinsam mit den Abteilungsleiter_innen und zuständigen AMS-Berater_innen einen möglichen Wiedereinstieg.

Bei den IT-Ausbildungen im Rahmen von CodersBay Vienna kam es bei ~8 % der Teilnehmer_innen zu einem Kursabbruch.

Grafik 8: Dropout-Rate je Ausbildungsbereich

FIA

GA, CL, Antenne, VQ

ÜBN, Erprobung, TQU 2, ÜBV 1

JUWE

LEWE

BEWE

Dropout gesamt

Dropout Männer

Dropout Frauen und Mädchen

1. ALLGEMEINE STATISTISCHE INFORMATIONEN

9

2

Du rchgeführte

ßnahmen 2021 Ma

Die Ausbildungsangebote verteilten sich im Jahr 2021 auf neun Standorte, in denen täglich im Durchschnitt mehr als 1350 Per- sonen ihre Ausbildungen absolvierten. Für die Betreuung der Kursteilnehmer_innen im BAZ waren im Jahr 2021 im Durch- schnitt 230 Personen verantwortlich, u.a. Trainer_innen, sozial- pädagogische Betreuer_innen, Verwaltungsmitarbeiter_innen, Leiter_innen, Betriebskontakter_innen uvm.

sowohl Praxis als auch Theorie beinhalten. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Ausbildungsziel bis zu zwei Jahren. Das geplante Ziel jeder unserer Facharbeiter_innen-Intensivausbildungen ist es, die Teilnehmer_innen zur Lehrabschlussprüfung zu führen, das erfolgreiche Bestehen der Prüfung und die anschließende Vermittlung in einen Arbeitsplatz. Die seit 2018 erfolgreich laufende Teilzeit-FIA Labortechnik Bio- chemie wurde im Dezember 2021 mit einer Vollzeitausbildung erweitert. Weitere neue FIA-Angebote folgen im 1. Quartal 2022 mit der FIA Applikationsentwicklung-Coding im Rahmen von CodersBay Vienna und imBereich Elektromit der Sparte Anlagen- und Betriebstechnik Erneuerbare Energien im Rahmen von FiT. Bei den Ausbildungen wird besonderer Wert auf fachlich und pä- dagogisch geschultes Personal, erwachsenengerechte Methodik und Didaktik, das Prinzip der Eigenaktivierung sowie auf digitales Know-how gelegt. Zur Überprüfung des Ausbildungsfortschritts erfolgen regelmäßige Lernzielkontrollen, u.a. mit Tests, prakti- schen Übungen und Projektarbeiten, die bestanden werden müssen. Weiters erhalten unsere Kursteilnehmer_innen laufendes Feedback über den von ihnen erbrachten Lernfortschritt. Im Verlauf des Berichtsjahres besuchten 1768 Teilnehmer_innen eine FIA-Ausbildung, davon 1058 Teilnehmer_innen eine der FIA vorgelagerte Maßnahme (Clearing, Antenne, Vorqualifizierung für Frauen, Grundausbildung). Insgesamt traten 279 Teilnehmer_in- nen (Frauenanteil 20,5 %) zu einer Lehrabschlussprüfung an, 89,6 % absolvierten diese mit positivem Erfolg, davon 17,6 % sogar mit ausgezeichnetem Erfolg. Für die Datenerhebung zählt jedes Begehren, d.h. ein/e Teil- nehmer_in in mehreren Maßnahmen wird mehrmals im System erfasst und damit gezählt, z.B. ein/e Teilnehmer_in mit Absol- vierung der Maßnahmen Clearing, Antenne, GA und FIA wird viermal erfasst und daher viermal gezählt.

DIE BAZ AUSBILDUNGSSTANDORTE 2021 ¼ 1200 Wien, Engerthstraße 117 (BAZ 1) ¼ 1200 Wien, Innstraße 27-29 (BAZ 2) ¼ 1230 Wien, Gutheil-Schoder-Gasse 17 (BAZ 3) ¼ 1220 Wien, Puchgasse 1 (BAZ 4) ¼ 1190 Wien, Rampengasse 3-5 (BAZ 5) ¼ 1110 Wien, Guglgasse 12 (BAZ 6) ¼ 1040 Wien, Plößlgasse 13 (BAZ 7) ¼ 1230 Wien, Lemböckgasse 49 (BAZ 8) ¼ 1210 Wien, Holzmanngasse 5 (BAZ 9)

Auf 14.600 m² Betriebsfläche steht in den beiden Häusern BAZ 1, Engerthstraße 113-117 und BAZ 2, Innstraße 27-29 im 20. Bezirk eine hervorragende Ausbildungsstruktur zur Verfügung. Der vergrößerte Standort BAZ 3 im 23. Bezirk – Vienna Tech Park – bietet für das Team Outplacement als auch für den Me- tallbereich mit Werkstätten und Schulungsräumlichkeiten eine Fläche von 3.330 m². Das BAZ 4, die Jugendwerkstätte in der Puchgasse 1 im 22. Bezirk, hat eine Fläche von 2.867 m² für die praktische Berufs- orientierung zur Verfügung. Im BAZ 5, in der Rampengasse im 19. Bezirk, sind weitere 1.100 m² an Werkstätten- und Schulungsräumlichkeiten vorhanden. Rund 700 m² Schulungsfläche stehen im BAZ 6, der Lern- werkstatt für Jugendliche, im 11. Bezirk in der Guglgasse 12 zur Verfügung. Das BAZ 7, in der Plößgasse 13, 1040 Wien, umfasst ca. 450 m² für die KFT Ausbildungen. Das BAZ 8, als neuer Standort der Berufswerkstatt in der Lem- böckgasse im 23.Bezirk, bietet eine Fläche von 972 m² für die praktische Berufsorientierung. Im BAZ 9, in der Holzmannsgasse 5, stehen seit 2021 weitere Ausbildungsmöglichkeiten für die FIA und ÜBN mit einer Fläche von 3.400 m² zur Verfügung. 2.1 FACHARBEITER_INNEN-INTENSIVAUSBILDUNG Einen Schwerpunkt der Ausbildungen im BAZ bilden nach wie vor die Facharbeiter_innen-Intensivausbildungen gemäß § 23 Berufsausbildungsgesetz (BAG) und ihre vorgelagerten Maß- nahmen (Grundausbildung, Clearing, Antenne, Vorqualifizierung für Frauen). Die jahresübergreifenden FIA-Ausbildungen (meist Ganztags- ausbildungen) erfolgen in der Regel im sogenannten modularen Ausbildungssystem, d.h. die Module sind in sich geschlossene Ausbildungsabschnitte mit definierten Lehr- und Lernzielen, die

Direkte Umwandlung von Licht­ energie/Sonnenlicht mittels Solarzellen in elektrische Energie (Kurs im Elektro-Bereich) Photovoltaik

10

10

2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2021

Grafik 9: Gesamtzahl der FIA Kursteilnehmer_innen

Nach einer erfolgreich absolvierten Informationsveranstaltung beginnt für die FIA-Interessent_innen je nach Ausbildungsbereich ein weiteres Auswahlverfahren (Clearing/Grundausbildung) für den Einstieg in die eigentliche FIA. Dieses Auswahlverfahren bein- haltet je nach Ausbildungsbereich und Dauer u.a. die Vermittlung elementarer Rechenkenntnisse, eine inhaltliche Einführung in Fachkunde, die Feststellung der handwerklichen Fähigkeiten und der physischen Voraussetzungen für das angestrebte Berufsziel sowie das Erkennen und Vermitteln von Schlüsselqualifikationen

wie Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Motivation und Ausdauer. Das Ziel liegt vor allem in der Einschätzung der fachlichen und per- sönlichen Stärken sowie der sozialen und persönlichen Reife und Kompetenz der potentiellen Teilnehmer_innen für den Einstieg in die eigentliche FIA. Interessent_innen mit zu geringen Deutschkenntnissen für eine FIA Elektro/Metall werden zur Auffrischung ihrer Kenntnisse in den fachspezifischen Deutschkurs „Antenne“ eingeladen.

FIA ANGEBOTE 2021

Bereich Elektro ¼ Elektrotechnik: Elektro- und Gebäudetechniker_in ¼ Elektrotechnik: Anlagen- und Betriebstechniker_in ¼ Elektrotechnik: Anlagen- und Betriebstechniker_in Erneuerbare Energie (FiT) ¼ Mechatronik: Automatisierungstechniker_in ¼ Kälteanlagentechniker_in

Bereich Metall ¼ Metalltechnik: Metallbau- und Blechtechniker_in ¼ Metalltechnik: Metallbau- und Stahlbautechniker_in ¼ Metalltechnik: Zerspanungstechniker_in ¼ Spengler_in: Bauspengler_in

Grafik 10: Elektroberufe

Grafik 11: Metallberufe

6 % TZ Mechatroniker_in

12 % Bauspengler_in

28 % Anlagen- und Betriebstechniker_in

19 % Mechatroniker_in

21 % Zerspanungs- techniker_in

9 % Metallbau- und Stahlbau- techniker_in

17 % Kälte- anlagentechniker_in

30 % Elektro- und Gebäudetechniker_in

58 % Metallbau- und Blechtechniker_in

Bereich Installations- und Gebäudetechnik ¼ Gas- und Sanitärtechniker_in

FIA Teilzeitangebote ¼ Mechatronik: Automatisierungstechniker_in

¼ Bautechnische Assistenz ¼ Labortechnik Biochemie

Bereich Holz ¼ Tischler_in

2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2021

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2.1.1 FIA Informationsveranstaltungen Das Berufsausbildungszentrum legt großen Wert auf ausführliche Information für Interessent_innen sowie Kund_innen und bietet daher für jede seiner Facharbeiter_innen-Intensivausbildung Informationsveranstaltungen an. Im Rahmen der Informationstage übermitteln wir einerseits grundlegende Informationen über Möglichkeiten, Abläufe und Inhalte, andererseits ist es uns auch besonders wichtig, den Interessent_innen die Möglichkeit für Fragen zu bieten und diese umfassend zu beantworten. Am Ende des Informationstages sollten sich alle Interessent_innen darüber im Klaren sein, ob die angebotene Ausbildung für sie geeignet und sinnvoll ist. Die Informationsveranstaltung beinhaltet u.a. Informationen über Ausbildunsvoraussetzungen, Berufs- und Ausbildungs- möglichkeiten, Organisation, Rahmenbedingungen sowie Tests (z.B. in den Fächern Mathematik und Deutsch) für eine allfällige Vorselektierung und Einzelgespräche zur Gewinnung eines Ersteindrucks von den Interessent_innen in Bezug auf deren Verhalten, Potenzial und Motivation. Für die zwei größten FIA-Ausbildungsbereiche Elektro/Metall wurden mit zweiwöchigen Intervallen die meisten Informations- veranstaltungen imBerichtsjahr angeboten. Im Juni 2020 wurden diese ursprünglich zweitägigen Informationsveranstaltungen, aufgrund der Corona-Situation, in jeweils zwei eintägige – in sich abgeschlossene – Informationsveranstaltungen umgewandelt und auch im Jahr 2021 in dieser Form durchgeführt. Insgesamt erhielten im Berichtsjahr 1766 Personen (92,7 % Männer, 7,3 % Frauen) vom AMS eine Einladung zu den Infover- anstaltungen Metall/Elektro. Mit 1239 Personen nahmen 70% aller Eingeladenen dieses Angebot wahr und erschienen zu den Infoveranstaltungen, davon betrug der Anteil an Männern 92,8 % und der Anteil an Frauen 7,2 %. Von den 1239 erschienenen Personen konnten 37,8 % direkt ins Clearing einsteigen, 45,2 % stiegen nach positivem Abschluss in die Grundausbildung und 25,8 % in die FIA über. Grafik 12: Anzahl der Besucher_innen des Infotags FIA Metall/Elektro

Zu den Infotagen für die FIA TZ-Mechatronik wurden 80 Per- sonen eingeladen, davon erschienen 51,3% (41 Personen) zu den zwei Infoveranstaltungen (Frauenanteil 29,3 %). Von diesen Interessent_innen wurden 22 Personen (53,7 %) ins Clearing übernommen, davon konnten13 Personen (31,7 %) in die Grund- ausbildung und 10 Personen (24,4 %) in die FIA einsteigen. Zum einzigen Infotag für die FIA Bautechnische Assistenz erschienen alle 33 eingeladenen Personen (Frauenanteil 33,3 %). Davon konnten 11 Männer und 10 Frauen ins Clearing und 15 Personen daraufhin in die FIA einsteigen. Zu den Infotagen der im Februar 2022 startenden FIA Anlagen- und Betriebstechnik Erneuerbare Energien im Rahmen von FiT erfolgte eine Einladung an 149 Frauen, davon erschienen 33,6 % zu den fünf Infoveranstaltungen. Von den erschienenen Frauen wurden 20 Frauen (40 %) ins Clearing und anschliessend 11 (22 %) in die Grundausbildung übernommen. Für die FIA Tischler_in sowie für die Weiterbildung „Technik für Büro und Handel“ fanden im Jahr 2021 keine Informationsver- anstaltungen statt. 2.2 ÜBERBETRIEBLICHE LEHRAUSBILDUNGEN UND „ERPROBUNG“ ÜBN §30b Überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBN) sowie §8b verlängerte Lehre (ÜBV 1) und Teilqualifikation (TQU 2). Die berufliche Erstausbildung von jungen Menschen im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildungen (ÜBN 1, ÜBN 2, Verlängerte Lehre und Teilqualifikation) ist seit Jahren ein weiterer Ausbil- dungsschwerpunkt im BAZ, die ebenso wie die „Erprobung“ – eine 4-tägige Berufsorientierungsmaßnahme für Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen – ganzjährig angeboten wird. Die Erprobung dient zur Einstufung der Jugendlichen für eine Zubuchung zur Überbetrieblichen Lehrausbildung, verlängerten Lehre oder Teilqualifizierung.

ÜBN ANGEBOTE 2021

Elektroberufe ¼ Elektro- und Gebäudetechniker_in

Metallberufe ¼ Spengler_in (seit 02/2021)

Installations- und Gebäudetechnik ¼ Installations- und Gebäudetechniker_in: Gas- und Sanitär Technik ¼ Installations- und Gebäudetechniker_in: Heizungstechnik (seit 02/2021)

Zu den Infotagen für Installations- und Gebäudetechnik er- ging die Einladung an 126 Personen, davon erschienen zu den Infotagen 52,4 % (Männeranteil 98,5 %). Den Einstieg in das Clearing schaffen 34,8 % der erschienenen Personen (Männe- ranteil 100%). Zu den sechs Infoterminen für die FIA Labortechnik Biochemie wurden 214 Einladungen versendet. Zu den Infoveranstaltungen erschienen 65,4 % (140 Personen mit einem Frauenanteil von 55,7 %), davon konnten 62,1 % ins Clearing (Frauenanteil 50,6 %) und 24,3 % (Frauenanteil 44,1 %) in die FIA einsteigen.

Bauberufe ¼ Hochbau (vorm. Maurer_in) ¼ Maler_in und Beschichtungstechniker_in ¼ Bautechnische Assistenz ¼ Bautechnische Zeichner_in (bis 01/2021) ¼ Tapezierer_in und Dekorateur_in ¼ Platten- und Fliesenleger_in

Kraftfahrzeugtechnik

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2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2021

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Im Jahr 2021 bildete das BAZ insgesamt 671 Personen, davon 77 Frauen (11,5 %), im Rahmen der Überbetrieblichen Lehr- ausbildung (ÜBN, Teilqualifizierung und Verlängerte Lehre) aus. ¼ 39 Bautechnische Assistenz (35 Frauen) ¼ 6 Bautechnische/r Zeichner_in (2 Frauen) ¼ 101 Elektro- und Gebäudetechniker_in (2 Frauen) ¼ 145 Hochbauer_in (2 Frauen) ¼ 177 Installations- und Gebäudetechniker_in – Gas- und Sanitärtechnik ¼ 17 Installations- und Gebäudetechniker_in – Heizungstechnik (2 Frauen) ¼ 35 Kraftfahrzeugtechniker_in (2 Frauen) ¼ 122 Maler_in und Beschichtungstechniker_in (26 Frauen) ¼ 7 Platten- und Fliesenleger_in ¼ 5 Spengler_in ¼ 17 Tapezierer_in und Dekorateuer_in (6 Frauen) 458 Jugendliche besuchten die ÜBN 1 und ÜBN 2 (Frauenanteil 14 %), 186 Jugendliche die Verlängerte Lehre (Frauenanteil 7 %) und 27 Jugendliche die Teilqualifizierung (Männeranteil 100 %). An der Erprobung nahmen 586 Jugendliche teil (Frauenanteil 6,3 %).

Die Jugendlichen erhalten Informationen über die jeweiligen Berufsbilder, die konkreten Arbeits- und Tätigkeitsbereiche und die beruflichen Anforderungen. Zielgruppenadäquat abge- stimmte Basistests und berufsspezifisch adaptierte Zusatztests geben einen ersten Eindruck über die fachliche Eignung für den Wunschberuf. In den Praxismodulen werden berufsspezifische Tätigkeiten erprobt und Werkstücke angefertigt. Aufgrund der Ergebnisse in Hinsicht auf fachliche und persön- liche Eignung innerhalb der Erprobung wird eine Einstufung zur Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBN 1, ÜBN 2), Verlängerten Lehre oder Teilqualifizierung vorgenommen. Die Zubuchung zur Ausbildung erfolgt am Bewerber_innentag aufgrund der Ergeb- nisse der „Erprobung“ in Bezug auf fachliche und persönliche Eignung. Überbetriebliche Ausbildung „ÜBN 1“ Dabei handelt es sich um eine Ausbildung mit einer Ausbil- dungsdauer von maximal 3,5 Jahren für Jugendliche mit guter bis durchschnittlicher Leistung in der Schule und „Erprobung“ bzw. beim AMS vorgemerkte Lehrstellensuchende, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben oder die eine betriebliche Lehre abgebrochen haben. Die Ausbildungverträge werden jeweils für ein Lehrjahr ausgestellt. Die Praxis wird im BAZ gelehrt, die Berufsschule wird wöchentlich oder im Block besucht. Während der Ausbildung werden Praktika bei Betrieben im Ausmaß von 4 bis 16 Wochen pro Jahr absolviert. Überbetriebliche Ausbildung „ÜBN 2“ Diese Ausbildung mit Ausbildungsvertrag, der kürzer als die ge- samte Lehrzeit ist, bietet ein Angebot für Lehrlinge mit sehr guter Leistung in der Schule und „Erprobung“, bei denen erkennbar ist, dass sie einer wirtschaftsnahen Ausbildung gewachsen sind und daher das Ziel einer Lehrstellenaufnahme im ersten Jahr errei- chen können. Die Praxis wird hier bei einem Lehrbetrieb erlernt, der Schulbesuch findet wöchentlich oder im Block statt. Das BFI unterstützt die Jugendlichen mit berufsbegleitenden oder auch speziellen Fachthemen. Für diese Ausbildung werden die Ju- gendlichen vom AMS und BFI extra ausgewählt und vorbereitet. Die „Verlängerte Lehre“ ist eine Ausbildung mit Ausbildungsver- trag, der um ein Jahr länger als die normale Lehrzeit ist. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Jugendliche mit größeren schulischen Lerndefiziten, die mehr Unterstützung benötigen. Die Praxis wird im BAZ gelehrt, die Berufsschule wird wöchent- lich besucht. Zusätzlich gibt es noch Unterstützung durch die Berufsausbildungsassistenz (BAS). Während der Ausbildung werden Praktika bei Betrieben im Ausmaß von 12 Wochen pro Jahr absolviert. Lehrgang zum Erwerb von Teilqualifikationen „TQU 2“ Dabei handelt es sich um eine Ausbildung für Jugendliche, bei denen ein positiver Lehrabschluss zurzeit als nicht möglich eingeschätzt wird und richtet sich vor allem an Jugendliche mit Lernbehinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Inhalte werden nach den Fähigkeiten der Jugendlichen mit ihr/ ihm in Zusammenarbeit mit BAS, Praxisbetrieb und dem BAZ festgelegt. Die Teilnehmer_innen erlernen die Praxis bei einem Praxisbetrieb und besuchen wöchentlich die Berufsschule. Zu- sätzliche Unterstützung findet durch das BAS und dem Team des BAZ, auch zum Teil im Praxisbetrieb, statt. Verlängerte überbetriebliche Ausbildung „ÜBV 1“ (Verlän- gerte Lehre)

Grafik 13: Gesamtzahl der ÜBA Kursteilnehmer_innen

ÜBN

TQU 2

ÜBV 1

Erprobung

Die Lehrlinge besuchen je nach Lehrplan geblockt oder wö- chentlich die Berufsschule. In unseren bestens ausgerüsteten Werkstätten und Lehrsälen erhalten die Jugendlichen das nö- tige praktische Know-how sowie theoretische Vertiefung. Die Betriebspraxis stellt eine wichtige Ergänzung zur Ausbildung und einen wichtigen Schulterschluss mit der Wirtschaft dar. Sozialpädagogische Berater_innen erkennen und fördern die persönlichen Ressourcen und Kompetenzen der Jugendlichen, um gesellschaftliche Benachteiligungen abzubauen und deren persönliche Weiterentwicklung zu unterstützen. Ausbildungs- begleitende Maßnahmen, wie Lernunterstützung, Workshops zu bildungs- und sozialrelevanten Themen und Hilfe bei der Bewerbungsarbeit sollen den Lernerfolg unserer Jugendlichen fördern und die Erfolgsquote bei den Lehrabschlussprüfungen heben. Im Jahr 2021 konnten 92 Jugendliche in eine Lehrstelle am ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, davon 83 Burschen und 9 Mädchen. 71 Jugendliche (3 Mädchen und 68 Burschen) sind zu einer Lehrabschlussprüfung angetreten, davon haben 84,5 % (2 Mädchen und 58 Burschen) die Prüfung mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Erprobung Während der viertägigen Erprobung können Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen, ihre Unsicherheiten bezüglich ihrer Be- rufswahl durch eine praktische Erprobung klären. Die Erprobung kann über das AMS oder einen Partnerbetrieb gebucht werden.

2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2021

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2.3. (KURZ-)AUSBILDUNGEN UND WEITER- BILDUNGSMASSNAHMEN ¼ IT Ausbildungen im Rahmen von CodersBay Vienna (seit 04/2021) ¼ Schweißausbildungen: Non-Stop-Schweißkurse ¼ Technik für Büro und Handel ¼ Externe Schulungen für Firmenkund_innen CodersBay Vienna bietet seit April 2021 Ausbildungen im IT-Bereich einerseits zum/zur SoftwareentwicklerIn andererseits zum/zur NetzwerktechnikerIn. Im Rahmen der mehrmals monatlich angebotenen Informati- onsveranstaltungen wird auch für diese Ausbildungen großer Wert auf ausführliche Information der Interessent_innen gelegt. Die Informationsveranstaltungen beinhalten u.a. Informationen über Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten, Organisation, Rah- menbedingungen sowie Tests für eine allfällige Vorselektierung und Einzelgespräche zur Gewinnung eines Ersteindrucks von den Interessent_innen in Bezug auf deren Verhalten, Potenzial und Motivation. Insgesamt erhielten im Berichtsjahr 368 Personen vom AMS eine Einladung zu den CodersBay Infoveranstaltungen. Mit 334 Personen (Frauenanteil 12,9 %) nahmen 90,8 % aller Ein- geladenen dieses Angebot wahr und erschienen zu den Info- veranstaltungen, davon besuchten 33 % im Anschluss daran das Qualifying. Anschließend absolvierten 36 Personen (8,3 % Frauen) die Ausbildung Softwareentwickung und 23 Personen (100 % Männeranteil) die Ausbildung Netzwerktechnik. Im Bereich Schweißen werden Ausbildungen in den verschie- densten Schweißverfahren angeboten, dabei reicht die Auswahl von einer fundierten Grundausbildung über Vorbereitungen auf die Normprüfungen bzw. bis zu Vorbereitungen auf Wie- derholungsprüfungen. Ein laufender Einstieg nach Maßgabe freier Kapazitäten ist möglich. Im Berichtsjahr umfassen die Non-Stop-Ausbildungen im Bereich Schweißen 274 Personen mit einem Frauenanteil von 2,6 %. Die fünfmonatige Ausbildung „Technik für Büro und Handel“ richtet sich speziell an Frauen, die bereits eine Ausbildung (z.B. Lehrabschluss, HAK etc.) als Bürokraft, im Einzelhandel oder in einem ähnlichen Bereich haben. Alternativ ist diese Ausbildung auch für Frauen mit mehrjähriger Berufserfahrung im Büro, Admin-Bereich oder Verkauf geeignet. Ziel der Maßnahme ist es, den Teilnehmerinnen ein breites Grundlagenwissen in un- terschiedlichen technischen Feldern zu vermitteln, damit sie im Anschluss an die Ausbildung in ihrem erlernten Beruf in einem technischen Unternehmen Fuß fassen können. Weiters erfolgt eine Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikum sowie der Einleitung eines Dienstverhältnisses. Im Jahr 2021 wurde diese Ausbildung nicht durchgeführt. An externen Schulungen, die von Firmenkunden_nnen in den Bereichen Elektro, Metall, Kraftfahrzeugtechnik sowie Schweißen gebucht wurden, nahmen 110 Personen teil.

2.4. LERNWERKSTATT, JUGENDWERKSTATT UND BERUFSWERKSTATT Die Jugendwerkstatt und Berufswerkstatt Die Jugendwerkstatt und die Berufswerkstatt sind Angebote für Jugendliche am Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf, die laufend praktische Berufsorientierungen in verschiedenen Berufswerkstätten anbieten. Im Jahr 2021 wurden im Rahmen des maximal 10-wöchigen Berufsorientierungsprozesses 2945 Jugendliche (JUWE 2520/BEWE 425) im Alter zwischen 15 und 21 Jahren betreut, der Mädchenanteil betrug 36 %. Das Kursende erreichten in der Jugendwerkstatt 1564 Jugendli- che (69 %), davon 230 bereits vorzeitig. 686 Jugendliche (30 %) wurden im Zuge eines Kursabbruches abgemeldet. In der Berufswerkstatt erreichten 285 Jugendliche (67 %) das Kursende, 135 Jugendliche (31,8%) brachen den Kurs ab. Nähere Informationen zu der Jugendwerkstatt finden Sie im Jahresbericht ab Seite 34 und zu der Berufswerkstatt ab Seite 40. Die Lernwerkstatt Die Lernwerkstatt – seit 2017 vom AMS beauftragt – bietet Ju- gendlichen, die die Pflichtschule ohne sonderpädagogischen Förderbedarf positiv abgeschlossen haben und (mit oder ohne Erprobung) für eine überbetriebliche Lehrausbildung vorgemerkt wurden, aber noch weitere punktuelle Kenntnisse vor allem in Mathematik, Deutsch, Englisch und/oder Informations- und Kommunikationstechnik benötigen, eine fünf- bis achtwöchige (Nach-)Qualifizierung an. Im Laufe des Jahres 2021 haben 626 Jugendliche – davon 31 % Mädchen – bewiesen, dass Lernen Spaß machen kann und an individuellen Trainings, gepaart mit einem bunten Methodenmix, teilgenommen. 91,4 % der Kursteilnehmer_innen erreichten das Kursende, davon 114 (19,9 %) vorzeitig mit der Zusage für eine Lehrstelle bzw. Arbeitsaufnahme und 33 (5,8 %) mit einem negativen Ab- schlussergebnis. 8,1 % haben den Kurs abgebrochen.

Nähere Informationen zu der Lernwerkstatt finden Sie im Jah- resbericht ab Seite 37.

Antriebs- technik

Bereich der Elektrotechnik, der sich mit der Umwandlung der elektrischen Leistung in mechanische Leistung beschäftigt (Kurs im Elektro-Bereich)

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14

2. DURCHGEFÜHRTE MASSNAHMEN 2021

Ou tplacement 3

VERMITTLUNG IN ZEITEN VON CORONA – 2021 EIN WEITERES „CORONA-JAHR“

vertrauensvolle Zusammenarbeit herzlich danken und natürlich auch allen Kolleg_innen aus den Fachabteilungen, die durch das hohe Niveau der Ausbildungen diese wirklich tollen Erfolge der Absolvent_innen des BAZ erst möglich machen!

Unsicherheit, Absagen, Verschiebungen sowie immer wieder neue Erlässe und Maßnahmen bestimmten auch das Jahr 2021. Die aufgebauten guten Kontakte und die verlässliche Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsbetrieben vor der Co- rona-Epidemie zeigten auch im Corona-Jahr 2021 ihre posi- tiven Auswirkungen. Das Outplacement Team verzeichnete im Berichtsjahr, trotz der weiter bestehenden Corona-Epide- mie, wieder beachtliche Erfolge. Dem Team gelang es 1362 Praktikumsplätze und 100 Lehrlinge in Lehrverhältnisse zu vermitteln. Erfreulich ist auch die Job-Vermittlungsquote bei den FIA-Teilnehmer_innen, die u.a. im Bereich Elektro bei 57,14 %, im Bereich Metall bei 58,62 % und im Bereich Labortech- nik-Biochemie bei 41,18 % liegt. Im Vergleich zu 2020 konnten im Jahr 2021 die Vermittlungs- zahlen von Praktika und Lehrstellen – trotz der Corona-Krise – mit wenigen Ausnahmen weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden. In einigen Bereichen, wie etwa bei der Ver- mittlungsquote im Bereich Metall und Elektro, wurde sogar eine satte Steigerung erzielt. Weiters konnte das Team Outplace- ment im Berichtsjahr wieder 170 neue Firmen zu den ohnehin schon insgesamt über 1000 Partnerfirmen dazugewinnen. Wir möchten daher unseren Kooperationspartner_innen für die

OUTPLACEMENT-CENTER GOES GUTHEIL- SCHODER-GASSE Im Februar 2021 war es soweit: Standortwechsel des Teams Outplacement vom 20. Bezirk in das BAZ 3 im 23. Bezirk, Gutheil-Schoder-Gasse 17. An weiteren drei Standorten (BAZ 1, BAZ 2, BAZ 5) gibt es zusätzlich je ein Betriebskontak- ter_innen-Büro für die Vorortbetreuung der Schulungs-Teil- nehmer_innen. Was zunächst bei quasi laufendem Betrieb trotz Corona eine erhebliche logistische Herausforderung für alle Beteiligten war, entpuppte sich bereits nach einigen Wochen als großer Vorteil für die Karrieretrainings und die vielfältigen Vermittlungsaktivitä- ten des Teams: Alle Trainingsräume auf einem Geschoß sowie helle, freundliche, repräsentative Räumlichkeiten für Firmene- vents und Jobdatings machen das Outplacement-Center zu ei- nem Ort, an dem sich sowohl die Schulungs-Teilnehmer_innen als auch Firmenvertreter_innen und natürlich die Kolleg_innen selber wohl fühlen.

3. OUTPLACEMENT

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Am neuen Standort des Teams fanden auch 2021 wieder zwei große Vermittlungsevents statt. Aufgrund der anhaltenden Corona-Situation wurden die Jobdatings zwischen den vor- ausgewählten TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichsten Gewerken und den FirmenrepräsentantInnen – wie bereits 2020 – zum Teil online und zum Teil in Präsenz durchgeführt. ¼ Super-Jobdating-Woche von 31. Mai bis 2. Juni 2021 mit 90 TeilnehmerInnen, rund 180 Jobdatings und 15 Firmen (Elin, Kratky Kältetechnik über Siemens bis Trenkwalder) sowie dem Service für Unternehmen des AMS Wien. ¼ Super-Jobdating-Woche von 8. bis 11. November 2021 mit neuem Rekord bei „Dates“ und Firmenanmeldungen: 370 Bewerbungsgespräche, 24 angemeldete Firmen (u.a. Wiener Linien, Belfor, Klima Klement, Elin, Siemens, Engler SteriTech, main technische Dienstleistungen, Maj&Partner, AHI Carrier, Frauenthal Group, Caverion, Santesis, Zellner, Adecco, Trenk- walder, Trummer, Pidas) und das Service für Unternehmen des AMSWien mit dem Ergebnis von zahlreichen Praktikums- und Jobzusagen. Damit leistete das Team Outplacement auch im Jahr 2021 – zusätzlich zu den eigentlichen BAZ-Ausbildungen – einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung aller jugendlichen und erwachsenen Schulungsteilnehmer_innen bei der Suche nach einem geeigneten Praktikums- bzw. Arbeitsplatz für die Inte- gration in nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse sowie bei allen Vorbereitungen auf dem Weg dorthin. DIE OUTPLACEMENT-ANGEBOTE Angebote für Unternehmen und Kursteilnehmer_innen Praktika: Jugendliche Lehrlinge und erwachsene Fachkräfte haben kurz vor ihrem Abschluss die Möglichkeit sich in 14 handwerklich-technischen Berufen in Wirtschaftsbetrieben zu erproben. ¼ Lehrlingsvermittlung: Circa ein Drittel unserer Lehrlinge aus der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung werden von Wirt- schaftsbetrieben übernommen, meist geht dem ein erfolgrei- ches Praktikum voran. Das Team Outplacement übernimmt in diesen Fällen die gesamte organisatorische Abwicklung. ¼ FIA-Vermittlung: Die „frischgebackenen“ FacharbeiterInnen (= ausgelernte Fachkräfte aus der Facharbeiter_innen-Inten- sivausbildung) werden – oftmals nach einem Praktikum – von den Unternehmen direkt „vom Fleck weg“ engagiert. Spezielle Serviceangebote für Unternehmen: Newsletter: Wir informieren darin laufend die Kooperations-Be- triebe – derzeit über 1200 Betriebe allein in Wien und Umge- bung – über (bevorstehende) Ausbildungsabschlüsse unserer Teilnehmer_innen und geplante Vermittlungsevents. Recruiting: Unsere erfahrenen Betriebskontakter_innen ana- lysieren mit den Firmen den aktuellen Bedarf an Personal und machen gezielte Vorschläge für geeignete Kandidat_innen. Wir machen das Fachkräfte-Recruiting so einfach wie möglich. Firmenbesuche: Unsere Betriebskontakter informieren die Betriebe über alle Möglichkeiten und die Abwicklung des Rec- ruitings bei uns am BAZ. Lehrlings-Castings: Wir organisieren regelmäßig Castings für die Vermittlung von Lehrlingen aus der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung.

Mini-Jobdatings: Jede Woche besuchen Firmen bei uns „frischgebackene“ Absolvent_innen aus der Facharbeiter_in- nen-Intensivausbildung. Nach einer Kurzpräsentation führen sie Bewerbungsgespräche gleich vor Ort durch. Super-Jobdating-Wochen: Wir veranstalten zweimal im Jahr sehr erfolgreich einwöchige Vermittlungsevents für Firmen mit je über 100 Kandidat_innen aus der Facharbeiter_innen-Intensi- vausbildung. Hunderte gut vorbereitete Bewerbungsgespräche sorgen für den „perfect match“. Firmenvorträge und Werkstätten-Besuche: Mehrmals im Jahr besuchen uns renommierte Unternehmen, besichtigen unsere Ausbildungsstätten und begeistern unsere jugendli- chen und erwachsenen Schulungsteilnehmer_innen mit tollen Vorträgen und Gesprächsmöglichkeiten. Wir bereiten unsere Teilnehmenden bestmöglich auf Praktika sowie auf die Bewerbungsphase und den anschließenden Eintritt in ein Beschäftigungsverhältnis vor. Alle jugendlichen Lehrlinge aus der Überbetrieblichen Lehre besuchen kurz nach ihrem Einstieg im BAZ die einwöchigen Intensivbewerbungstrainings „Karriere 2GO“. Hier erhalten die Lehrlinge von erfahrenen Bewerbungstrainer_innen das grundlegende Handwerkszeug für den gesamten Bewerbungs- prozess. Weiters werden die Lehrlinge am Infotag mit ihrem/r zuständigen Betriebskontakter_in intensiv auf zukünftige Prak- tika und eventuelle Übernahmen durch Firmen auf den ersten Lehrstellenmarkt vorbereitet. Im 3. Lehrjahr, falls die Lehrlinge nicht bereits in einem Betrieb angestellt sind, frischen sie ihre Kenntnisse auf, aktualisieren ihre Unterlagen und bereiten sich auf die Jobsuche nach der Lehrabschlussprüfung vor. Unsere erwachsenen Schulungsteilnehmenden aus der Facharbeiter_innen-Intensivausbildung besuchen während und am Ende der Ausbildung die Module „Karriere Planung“ und „Karriere Start“ als vorbereitendes Training und Coaching für die Praktikums- und Jobsuche. Die Module erstrecken sich insgesamt über 4 Wochen, aufgeteilt auf jeweils zwei Wochen vor Beginn des Praktikums und zwei Wochen nach erfolgrei- chem Abschluss der Lehrabschlussprüfung. Die Module „Karriere Planung“ und „Karriere Start“ beinhalten: ¼ Lebenslauf – Motivationsschreiben – Bewerbungsunterstüt- zung – Onlineportale ¼ Praktikums-Vor-und-Nachbereitung ¼ Orientierung in der Jobsuche ¼ Individuelles Coaching ¼ Kommunikationstraining und Selbstpräsentation ¼ Weiterbildungsmöglichkeiten ¼ Umgang mit Jobbörsen und Apps ¼ Jobdatings in der Joblounge und Firmenevents Professionelle Bewerbungsfotos und auf Wunsch auch kurze Bewerbungsvideos sind ein wichtiger und arbeitsintensiver Teil des Karrieretrainings für alle Schulungsteilnehmer_innen und werden direkt im eigenen Fotostudio des Outplacement-Center hergestellt. DIE 3 WICHTIGSTEN ARBEITSFELDER IM OUTPLACEMENT 1. Karriere-Training und -Coaching

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