BAZ_Jahresbericht 2018

Es gibt noch zu wenige – auch wenn es langsam mehr werden: Frauen in der Technik. Ein Blick auf die Statistiken offenbart, dass noch immer die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge in Österreich Einzelhändlerin, Bürokauffrau oder Friseurin wird. Und der his- torische Vergleich lässt die Interpretation zu, dass dieser Anteil einfach eine unverrückbare Konstante ist. Am BAZ haben Worte wie „unverrückbar“ aber einen harten Stand: Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns Jahr für Jahr ge- lingt, den Frauenanteil in unserem Haus zu erhöhen und somit unseren Beitrag zu leisten, dass mehr und mehr Frauen „tradierte Rollenbilder“ außer Acht lassen und ihre Liebe zur Technik finden. Von nichts kommt auch bei uns nichts. Daher haben wir 2018 wieder zahlreiche Frauenschwerpunkte gesetzt und spezielle Projekte ins Leben gerufen, die nun 2019 in die Umsetzung kommen. Um nur einige zu nennen: ¼ ¼ Vorqualifizierung für Frauen, um Vorbehalten, Versagensängs- ten und vorgefertigten Klischees entgegenzuwirken sowie die für eine technische Ausbildung erforderlichen Vorkenntnisse auszubauen. ¼ ¼ Ausbildung zur Technik Allrounderin für jene, die aus einem „traditionellen“ Berufsfeld in das Technikmetier wechseln wollen ¼ ¼ Vermittlung mit fachlicher Auffrischung für Frauen, die einige Zeit oder überhaupt noch nicht im technischen Umfeld tätig waren ¼ ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Mechatronik in Teilzeit, um vor allem jenen, die eine Vollzeitausbildung zeitlich nicht mit anderwärtigen Verpflichtungen (wie etwa Kinderbetreuung) vereinbaren können ¼ ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Bautechnische Assis- tenz in Teilzeit für Personen, die diesen neuen und spannen- den Lehrberuf erlernen wollen und dabei auch die Möglichkeit haben, ihren Betreuungspflichten nachzukommen ¼ ¼ FacharbeiterInnen-Intensivausbildung Labortechnik Bioche- mie. Auch diese anspruchsvolle und sehr gefragte Ausbildung wird in Teilzeit angeboten und im BAZ überwiegend von Frauen besucht.

Mittlerweile ist durch die in den letzten Jahren gesetzten Initi- ativen rund ein Viertel unserer TeilnehmerInnen weiblich. Und darauf sind wir stolz. Aber natürlich gilt unser Augenmerk nicht nur den Frauen: Im Schnitt nehmen heute täglich 1.500 TeilnehmerInnen an Schulungen teil. Dass das BAZ damit heute über zehn Mal mehr Ausbildungsplätze als bei der Gründung vor 31 Jahren vorweisen kann, ist bemerkenswert. Und in erster Linie auf das große Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück- zuführen. Sie geben tagtäglich ihr Bestes, um die Qualität der Ausbildung noch weiter auszubauen, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch intensive Vermittlungsbemühungen einen gelungenen (Wieder-)Einstieg ins Erwerbsleben zu ermöglichen, um die Firmen des Landes mit top ausgebildeten Fachkräften zu versorgen – und um so einen wertvollen Beitrag zur positiven Entwicklung dieses Landes zu leisten. Dieses Engagement ist es, das das BAZ quantitativ wie qualitativ über die letzten Jahre deutlich wachsen ließ. Ein großes Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang dem Ar- beitsmarktservice Wien, das die Existenz des BAZ überhaupt erst ermöglicht hat und demWAFF für die Unterstützung unserer Ju- gendwerkstatt, die 2019 bereits ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Der nun folgende Jahresbericht ist nicht als Leistungsdarstellung zu sehen, sondern soll Ihnen durch Zahlen, Daten und Fakten einen Überblick über die im BAZ des BFI Wien geleistete Arbeit geben.

Mag. Christian Nowak Geschäftsbereichsleiter BAZ

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