BAZ_Jahresbericht 2019

3. PROZESSORGANISATION

3.1. EINSTIEGSPHASE – INFOTAG Im Jahr 2019 wurden der Lernwerkstatt 1042 Jugendliche zu- gebucht, von denen mehr als 70% auch an den Infotagen teil- nahmen. An den 13 Infotagen zählten wir 748 TeilnehmerInnen. Am Infotag versammeln sich die Jugendlichen im multifunkti- onalen Pausenraum und bekommen einen Überblick über die Prozessabläufe, Ziele und Räumlichkeiten der Lernwerkstatt. Fragen werden beantwortet und individuelle Termine für Ein- zelgespräche in der Clearingwoche vor Start der Lernwerkstatt vereinbart. Die Jugendlichen bekommen bereits am Infotag die Checkliste für die benötigten Unterlagen mit, sodass im Laufe des Clearinggespräches schon viele Formalitäten erledigt wer- den können. Das Fernbleiben der KundInnen wird am selben Tag per e-AMS gemeldet, die Anwesenheit unmittelbar nach Einteilung der Gruppen. 3.2. EINZELGESPRÄCH VOR KURSSTART In der Woche vor Kursbeginn findet das Einzelgespräch mit der/dem Jugendlichen am Standort Lernwerkstatt statt. In vertraulicher Atmosphäre werden die beruflichen Vorstellungen, die Einschätzung der Lernkompetenzen sowie – falls vorhanden – der Erprobungsbericht samt des darin formulierten Lernauf- trages besprochen. Nach den Einzelgesprächen erfolgt die Zuteilung in die jeweilige Vor- oder Nachmittagsgruppe (Montag bis Freitag von 8:00 bis 13:00 oder 13:00 bis 18:00). So wird die mit dem AMS (RGS Jugendliche) vereinbarte Reihung der Teilnehmenden gewähr- leistet: alle Jugendlichen auf der Warteliste sind jedenfalls vor- rangig aufzunehmen, ebenso all jene mit Erprobungsbericht. Darüber hinaus sind im Hinblick auf die geschlechtliche Parität vorrangig Mädchen aufzunehmen, danach männliche Jugend- liche ohne Erprobung. Durch die Zuteilung nach den Einzelgesprächen kann im Sinne einer positiven Gruppendynamik auch Einfluss auf die Zusam- mensetzung der Gruppe, was zum Beispiel Geschlecht oder Alter betrifft, genommen werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Geschlechterparität in der Gruppenzusammensetzung gelegt; bei zu geringer Teilnehmerinnenzahl werden deshalb auch rein männliche Gruppen in Kauf genommen. Nach erfolgter Gruppeneinteilung werden die Jugendli- chen telefonisch über den Kursbeginn und die Kurszeiten informiert. Sollte zum Zeitpunkt des Einzelgespräches (trotz Hinweis auf der Checkliste) noch immer kein e-AMS-Konto bestehen, wird die/der Jugendliche nochmals an die Infozone der RGS 970 verwiesen, um dort Zugangsdaten anzufordern. Bei Überbuchung werden alle Jugendlichen, die entsprechend der o.a. Reihungskriterien nicht aufgenommen werden kön- nen, auf eine Warteliste gesetzt und damit fix für den nächsten

Kurseinstieg vorgesehen. Sie benötigen dann keine weitere Zubuchung mehr. Das AMS bekommt unmittelbar nach der Gruppeneinteilung (i.d.R. Folgetag des Infotages) die Mel- dungen, welche Jugendlichen für den Kurseinstieg bzw. die Warteliste vorgesehen sind. 3.3. QUALIFIZIERUNGSPHASE 3.3.1. AMS-KURSBEGEHEN Im Jahr 2019 wurden in Summe 630 Förderbegehren gestellt, 320 davon als eAMS-Begehren. Der anhaltend hohe Anteil an Förderbegehren in Papierform liegt an der mangelnden Vertrautheit unserer TeilnehmerInnen mit dem eAMS. Obwohl die meisten TeilnehmerInnen über ein eAMS-Konto verfügen, kennen sie – trotz Urgenz unsererseits - im Bedarfsfall ihre Zugangsdaten nicht bzw. sind diese bereits wieder abgelaufen. 3.3.2. EINSTUFUNGSTESTS UND LERNZIELDEFINITION In der ersten Kurswoche konstituieren sich die Lerngruppen, die aus rund 12 TeilnehmerInnen und dem/der HaupttrainerIn be- stehen, lernen sich kennen und legen gemeinsame Regeln fest. Daneben absolvieren in dieser Woche alle Teilnehmenden die Einstufungstestungen; das bestehende Pflichtschulwissen in Mathematik, Deutsch, Englisch und IKT wird umfangreich ab- gefragt und bildet gemeinsam mit den im Erprobungsbericht umrissenen Lernfeldern die Grundlage für die Festlegung der individuellen Lernziele. Die Testungen steigern sich hinsichtlich Komplexität und Schwierigkeitsgrad der einzelnen Beispiele schrittweise. So ist es möglich, zu erkennen, welcher Wissensstand in den einzelnen Bereichen vorliegt und ab welchem Schwierigkeits- grad Unsicherheiten bestehen. Die Testungen dienen also der Standortbestimmung und bilden die Vergleichswerte für den Abschlusstest und für die Dokumentation der Lernfortschritte durch die Lernzielkontrollen. Die Testung besteht aus einem digitalen und aus einem hand- schriftlichen Teil, der einer Beurteilung des Schriftbildes und der Darstellung von Rechenwegen dient. Auf Basis der Erprobungsergebnisse, der Standortbestim- mung und der branchen- bzw. berufsrelevanten Kenntnisse führt der/die TrainerIn mit jedem/r Teilnehmer/in ein Einzelge- spräch; bisherige Lernerfahrungen, erworbene Kompetenzen und Zeugnisnoten werden eingehend reflektiert sowie Ent- wicklungsfelder definiert. Bereits dieses Erstgespräch soll für die/den Jugendliche/n unterstützend und vertrauenerweckend wirken. Im Rahmen dieses Gespräches werden gemeinsam die individuellen Lernziele formuliert und in Moodle das individuelle Lernprogramm erstellt.

3. PROZESSORGANISATION

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