BAZ Jahresbericht 2020

Willi Weiss, Bereichsleiter Jugend/Bau

Du bist seit der BAZ-Gründung dabei. Wie hat dein beruf- licher Werdegang angefangen? Am 1. April 1987 habe ich als Trainer im Bereich Metall im BAZ begonnen zu arbeiten. Zuerst mussten wir einmal das Haus einrichten. Da war einmal die Frage, was benötigen wir für die Ausbildungen, Maschinen, Werkzeug, Material. Dann kam das große Bestellen und danach das Aufstellen der Maschinen und das Einräumen. Parallel dazu haben wir die Lehrpläne entwickelt. Im September kamen die ersten KursteilnehmerInnen. Am Anfang habe ich in allen Bereichen ausgebildet, meist Mathe- matik (wollte damals keiner machen), da ich trotz meiner Jugend damals schon Ausbildererfahrung hatte. Ende 1987 bekamen Andreas Bobacz und ich dann unsere erste eigene Gruppe im BAZ, die WerkzeugmaschineurInnen. Ich habe mich damals im BAZ ohne irgendeinen Lebenslauf bzw. ohne irgendwas zu schicken beworben. Bis heute gibt es von mir im BAZ keinen Lebenslauf. Es war damals sehr interes- sant, das Ganze aufzubauen, ich hatte zum Beispiel die ersten 4 Computer im BAZ für die Steuerungstechnik und durfte viele Jahre lang Pneumatik, Hydraulik und SPS für das ganze Haus ausbilden. 1990 bin ich dann Bereichsleiter-Stellvertreter für den Metallbereich geworden. 1993 habe ich dann die Bereichsleitung für den Bereich Metall1 übernommen. Im Jahr 2002, an meinem Geburtstag, habe ich die Geschäftsbereichsleitung des BAZ übernommen und am 1. Jänner 2016 diese wieder abgegeben. Heute bin ich verantwortlich für die Jugendausbildungen im BAZ und habe damit auch wieder mehr Kontakt mit Jugendlichen. Genau dieser Kontakt ist es, den ich benötige, um glücklich und zufrieden zu sein. Das Architektenteam hat alle unsere Anforderungen berück- sichtigt. Das Bauvorhaben verlief nicht ganz ohne Komplika- tionen, eine spezielle Herausforderung blieb mir besonders in Erinnerung: der verseuchte Untergrund, hervorgerufen durch Abfallablagerungen einer Tankstelle, die an diesem Ort in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts angesiedelt war. Eigent- lich ein Wahnsinn, was wir alle, die daran beteiligt waren, damals geleistet haben: von der Idee bis zur Inbetriebnahme in einem Irrsinnstempo. Erzählst du uns, was dein Bereich macht? Im Bereich Jugend und Bau bilden wir Jugendliche im Rahmen der ÜBA aus und Erwachsene im Rahmen der FIA. In der ÜBA bilden wir in den Ausbildungsformen ÜBN1, ÜBN2, ÜBV (Verlängerte Lehre) und TQU (Teilqualifikation) aus, wobei nicht alle Ausbildungsformen in jedem Beruf angeboten werden. Welche speziellen Herausforderungen bestehen im BAZ? Aufgrund des leider stetig sinkenden Einstiegsniveaus liegt im Jugendbereich die spezielle Herausforderung die Jugend- lichen, trotz mangelnder schulischer Vorausbildung, für den Beruf und die Wirtschaft fit zu machen. Dies betrifft nicht nur den schulischen Bereich, sondern auch sehr stark den sozialen Bereich. Dies gelingt uns nur durch die gute Zusammenarbeit von SozialpädagogInnen, TrainerInnen und Arbeitsvermitt- lerInnen. Auch in der FIA gibt es diese Probleme, aber in Wie war dein Weg zum Geschäftsbereichsleiter bzw. Be- reichsleiter? Du warst ja bei der Planung vom BAZ 2 im Jahr 1994 mit dabei. Wie zufrieden warst du mit dem Ergebnis?

abgeschwächter Form.

Was macht einen guten Bereichsleiter aus? Dass er zuhört, dass er in die Zukunft denkt und dass er auch selbst Spaß bei der Arbeit hat. Wie gut bewältigt das BAZ die Covid-19-Situation ? Das BAZ geht mit Covid-Maßnahmen sehr gut um. Bis jetzt sind wir sehr gut durchgekommen und man kann sich wirklich sicher bei uns fühlen. Was wir aber feststellen, ist, dass ca. 2/3 unserer Jugendlichen große Probleme mit Distance Learning haben. Einerseits fehlt der Rückzugsbereich, um ungestört lernen zu können, und teilweise ist auch eine mangelnde bis fehlende technische Ausstattung daran schuld. Durch einige Maßnahmen im Herbst konnten wir die Situation etwas verbessern. Was macht das BAZ zu einer der erfolgreichsten Ausbildungsinstitute in Wien? Die MitarbeiterInnen. Ganz kurz – das ist es. Und vielleicht liegt es auch daran, dass wir immer an das Projekt BAZ geglaubt haben. Was sind deine schönsten beruflichen Erinnerungen aus dem Jahr 2020? Abschlüsse von Teilnehmerinnen, wo ich mich wirklich mit jedem oder jeder Einzelnen unheimlich mitgefreut habe. Und auch, dass wir gut gesund durch das Jahr durchgekommen sind.

5. STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 2

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