BAZ Jahresbericht 2020

Anne Reiter, Trainerin im Holz-Bereich

Wie lange bist du schon im BAZ? Im BAZ berufstätig bin ich seit 2007. Da habe ich als Trainerin angefangen. Wie bist du in diesen eher traditionell männlichen Beruf reingekommen? Ich wollte ursprünglich die Brücke zwischen Kunde und Planer schaffen und durchführen, und eigentlich wollte ich in die Planung gehen. Ich habe mir gedacht, dass da oft Missverständnisse entstehen, und die Kommunikation zwischen Bauherrn, Bauge- werbe und Architekturbaumeister oft nicht passt, und in diese Nische wollte ich mich hineinsetzen. Bin aber dann irgendwie hier hängen geblieben. Und das ist auch gut so. Es ist ein guter Job mit allen Aufs und Abs, es lässt sich ganz gut mit einer Familie vereinbaren. Was macht eine/n gute/n TrainerIn aus ? Einfühlungsvermögen für die KursteilnehmerInnen. Man muss immer versuchen die TeilnehmerInnen zu verstehen bzw. ihnen zu vermitteln, was ich meine oder was ich ihnen beibringen will, sodass sie es verstehen können. Wie schätzt du die Ausstattung eurer Werkstatt ein? Die Ausstattung ist sehr gut, weil wir extrem darauf schauen, dass wir immer auf dem neuesten Stand sind, weil für die Ausbil- dung wichtig. Aber auch so investieren, dass wir trotzdem Altes erhalten. Man muss immer den Spagat machen zwischen alten Maschinen und neuen Maschinen bzw. zwischen Tradition und neuester Technologie. Zu Covid-19: Wie ist die Stimmung im Team? Die Stimmung im Team ist sehr gut. Sobald wir das Büro oder die Werkstätte verlassen, ist es anders. Da spürt man die belastende Situation bei den Teilnehmenden und den KollegInnen. Wie lange bist du schon im BAZ? Seit 3 Jahren, ziemlich genau seit 3 Jahren, weil am 20. März 2018 habe ich als Fachtrainer hier begonnen. Was macht eine/n gute/n TrainerIn aus? Vorbild zu sein. Den Burschen in ihrem Tun den Sinn zu geben und ihnen zu zeigen, was man aus unserem Beruf alles machen kann. Habt ihr auch weibliche Teilnehmerinnen? Leider noch zu wenig. Wir haben letztes Jahr ein Mädchen gehabt, das hat uns dann leider verlassen, aber was ich weiß, in der Heizungs-Gruppe ist jetzt auch wieder eine junge Dame. Wir brauchen die Damen dringend, weil es ist ein männlich dominierter Beruf. Wie schätzt du die Ausstattung eurer Werkstatt ein? Ausgezeichnet. Also, wir haben Materialien, die auch draußen verwendet können und müssen. Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht haben, und dann auch noch viel viel mehr. Zu Covid-19: Wie ist die Stimmung im Team? Ja, es ist natürlich vieles anders, klar, und ein bisschen anstren- gend. Man muss sich jetzt selber auch an der Nase nehmen, Thomas Nejedly, Trainer für Installation- und Gebäudetechnik

Gab es denn trotz der Umstände auch schöne berufliche Erlebnisse im Jahr 2020? Wir hatten eine Lehrabschlussprüfung mit hundertprozentigem Erfolg unmittelbar nach dem 1. Lockdown. Bevor das Haus aufgemacht hat, haben wir die TeilnehmerInnen vorzeitig her- einholen können, und sie sind alle durchgekommen. Einige mit Auszeichnungen und „Mit gutem Erfolg“ waren auch dabei. Ja, das ist dann schon ein schönes Erlebnis und ein toller Erfolg. die Sachen, die eben in der Situation sein müssen, dass man sie auch durchzieht. Aber es funktioniert. Am Anfang war es holprig, aber jetzt funktioniert es recht gut. Das Thema Distance Learning, ist das überhaupt möglich in eurem Bereich? In der Theorie ja. Praxis – nein. Also, Praxis ohne Praxis – di- rekt mit der Hand – arbeiten ist nicht möglich. Wir, Trainer, sind natürlich immer erreichbar. Ich habe das in meinen Gruppen so gehandhabt, dass die Burschen mich jederzeit anrufen haben können, wenn sie Fragen haben. Ich habe es selber bemerkt bei meinen Buben, es ist doch ganz was anderes, wenn man einen Lehrer oder einen Trainer direkt persönlich fragen kann. Und dann kann man Theorie und Praxis so vereinen, so dass der eine oder andere das vielleicht doch schneller begreift. Gab es dann trotz der Umstände schöne berufliche Erleb- nisse im Jahr 2020? Generell ist es für mich immer am schönsten, wenn wir dann die Lehrabschlussprüfungen haben, und man sieht dann richtig das glänzende und erleichterte Gesicht von manchen Lehrlingen, und man ist dann auch selber ein bisschen stolz darauf. Weil es ist doch manches Mal ein wilder Haufen am Anfang, und zu sehen, wie sie sich dann überhaupt so entwickeln, ist das

24

5. STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 2

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online