BAZ Jahresbericht 2020

Vorwort

Geht eine handwerklich-technische Fachkräfte-Ausbildung in Zeiten von Lock Down, Kurzarbeit, Distance Learning, Home Office, etc.? Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich diese Frage vermutlich nur zögerlich beantwortet. 12 Monate nach Ausbruch von Corona lautet die stolze Antwort aber: Yes, we can! Obwohl wir Masken tragen und uns längst nur mehr unter Wahrung eines gewissen Mindestabstands begrüßen, konnte das Berufsausbil- dungszentrum (BAZ) wieder einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel leisten. Ohne dem nun vorliegenden Jahresbericht – und all den tollen Detailergebnissen – allzu sehr vorgreifen zu wollen: Selbst die Pandemie hat uns nicht davon abgehalten, wieder hunderte Jugendliche und Erwachsene erfolgreich auf die Lehrabschluss- prüfung vorzubereiten – 206 erfolgreiche Lehrabschlussprüfun- gen beim Erstantritt sprechen eine deutliche Sprache. Hunderte Jobdatings zwischen Teilnehmenden der unterschiedlichen FIAs und zahlreichen Firmen wurden kurzerhand in den virtuellen Raum verlagert und haben zahlreiche Praktika, Arbeitstrainings und Anstellungsverhältnisse hervorgebracht. Selbst der To- tal-Lockdown im März des vergangenen Jahres konnte mit viel Herzblut, pädagogischem Geschick und Kreativität im Distance Learning-Modus hervorragend überbrückt werden. Und seit es wieder möglich ist, praktischen beruflichen Unterricht in Präsenz abzuhalten, hat ein ausgeklügeltes Sicherheits- und Präventi- onskonzept dafür gesorgt, dass sich die KursteilnehmerInnen im Berufsausbildungszentrum wieder in erster Linie auf ihre Ausbildung konzentrieren können. Wie wichtig es ist, auch in herausfordernden Zeiten für unsere KursteilnehmerInnen da zu sein, verdeutlicht die persönliche Geschichte eines Kursteilnehmers in der FIA Metallbau und Blechtechnik. Bevor er in das BAZ gekommen ist, hat er bereits eine Lehre in einem Malerbetrieb absolviert. Seinen Schilderun- gen zufolge hat er während der Ausbildung drei Jahre lang mit der Walze Wände angemalt, „weil er es gut konnte“. Vom Beruf habe er aber trotz Lehrabschluss keine Ahnung – und natürlich keine rosigen Aussichten am Arbeitsmarkt, war die nüchterne Analyse des Mit-30ers. Hier am BAZ sei aber alles anders, wird er nicht müde zu betonen. Plötzlich lerne er einen Beruf in seiner kompletten Fülle, habe hervorragende Trainerinnen und Trainer – und sei rasend froh, dass das auch in Zeiten von Corona möglich ist. Im Juni tritt er zur Lehrabschlussprüfung an – und schon jetzt habe er ein Jobangebot für danach, hat er uns mitgeteilt. Ich denke, besser kann man unseren Auftrag und unsere Mis- sion nicht zusammenfassen. Es geht darum, arbeitssuchende Menschen mit zukunftssicheren Kompetenzen auszustatten und sie mit fachkräftesuchenden Unternehmen zusammenzubringen. Eine Aufgabe, die viel Einsatz von vielen involvierten Menschen verlangt. Und eine Aufgabe, der sich die rund 220 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter des BAZ sehr gerne stellen.

Umso mehr freut es mich, wenn diese Leistung auch von anderen wohlwollend wahrgenommen wird. Und so möchte ich eine im Jänner 2020 an das BAZ verliehene Auszeichnung auch in dieser Kurz-Retrospektive nicht unerwähnt lassen – schließlich wird man nicht alle Tage mit dem begehrten „Best for AMS“-Award für die ÜBA Bau/Architektur/Gebäudetechnik als beste Überbetriebliche Lehre ausgezeichnet. Großartige Leistungen wie diese sind nur durch unsere kom- petenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – TrainerInnen, SozialpädagogInnen und Verwaltungskräfte gleichermaßen – möglich. Sie schaffen durch ihren unermüdli- chen Einsatz die Rahmenbedingungen, damit unsere Kundinnen und Kunden – selbst unter erschwerten Rahmenbedingungen – Höchstleistungen liefern können. Beispielhaft wollen wir im diesjährigen Jahresbericht daher das Team des BAZ 2 vor den Vorhang holen, um Ihnen auch die Gesichter, die hinter der Erfolgsgeschichte des BAZ stehen, vorzustellen. In den kom- menden Jahren werden Vorstellungen weiterer Teams folgen. Der nun vorliegende Jahresbericht kann natürlich nur eine Mo- mentaufnahme sein. Dennoch möchten wir Ihnen auf den fol- genden Seiten durch Zahlen, Daten und Fakten einen Überblick über die im BAZ des BFI Wien geleistete Arbeit geben. Es ist eine Leistung auf der wir uns sicherlich nicht ausruhen werden – und eine Leistung, die wir Ihnen heute mit Stolz präsentieren möchten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Mag. Christian Nowak Geschäftsführer BFI Wien und Geschäftsbereichsleiter BAZ

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online