BAZ Jahresbericht 2020

1. DIE LERNWERKSTATT STELLT SICH VOR

1.1 KURSGESCHEHEN AKTUELL Das Team der Lernwerkstatt startete auch 2020 wieder motiviert und voller Elan ins neue Jahr, um die vom AMS Wien im Laufe des Jahres zugebuchten Jugendlichen zu betreuen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Engagierte Basisbildungstrainer- Innen und zwei Backoffice-Mitarbeiterinnen (inkl. Teamleitung) stehen seit Beginn der Lernwerkstatt ca. 100 Jugendlichen – eingeteilt in jeweils 4 Vormittags- und 4 Nachmittagsgruppen – zur Verfügung. Die TeilnehmerInnen werden 5 Stunden täglich in den identifizierten Kompetenzbereichen Deutsch, Mathematik, Englisch und Informations- und Kommunikationstechnik trainiert, um sie auf einen erfolgreichen Berufsschulbesuch vorzubereiten und die Eigenmotivation zu selbstständigem Lernen zu fördern. Covid-19- und Lockdown-bedingt wurde das Jahresgesamtziel 2020 nach Rücksprache mit dem AMS von 612 Teilnahmen auf 565 Einstiege reduziert. Trotz der schwierigen Umstände konnte diese Zahl am Jahresende erfolgreich erreicht werden. Infolge der Covid-19-bedingten Anpassungen von Methodik und Didaktik wurden den MitarbeiterInnen der Lernwerkstatt, neben einigen Einschränkungen, auch neuartige Lern- und Leh- rerlebnisse zuteil: Mit „Blended Learning“, „Distance Learning“, „Tele-Learning“ und „MS-Teams“ sind jetzt alle TrainerInnen der Lernwerkstatt mehr als vertraut.

1.2 DIE TEILNEHMERINNEN Grundsätzlich ist das Angebot der Lernwerkstatt in erster Linie an KundInnen der Regionalgeschäftsstellen 976 und 977 des AMS Wien gerichtet, die die Pflichtschule ohne sonderpädagogischen Förderbedarf positiv abgeschlossen haben und nach erfolgreich absolvierter Erprobung für eine überbetriebliche Lehrausbildung vorgemerkt sind. Die Zielgruppe ist einerseits als für den ange- strebten Lehrberuf geeignet und beruflich orientiert eingestuft, hat jedoch andererseits noch punktuellen Förderbedarf in weiteren, in fünf bis acht Wochen ausbaubaren Kenntnissen in Mathematik, Deutsch, Englisch und/oder Informations- und Kommunikati- onstechnik, die im übermittelten Erprobungsbericht im Vorfeld festgehalten werden sollten. Den notwendigen Erfordernissen entsprechend wurde bereits vor längerem, in Absprache mit dem AMS, die Zielgruppe um Jugendliche, die noch keine (positive) Erprobung absolviert haben, erweitert. Auch vom strikten Platzkonzept wurde nach Rücksprache mit dem AMS abgegangen, sodass bei Bedarf überbucht werden kann. Die Lernwerkstatt kann damit flexibler auf die jeweilige Auslastung reagieren. Alle Teilnehmenden werden in der Lernwerkstatt individuell und gezielt in der Verbesserung der beruflich gefragten, teilweise in Erprobungsberichten ausgewiesenen, jedenfalls aber durch Einstufungstestungen der Lernwerkstatt spezifizierten Themen- bereiche aus Mathematik, Deutsch, Englisch, Informations- und Kommunikationstechnik unterstützt. Ergänzend werden Sozial- kompetenztraining und allgemeine Wissensfragen in Vorbereitung auf die Berufsschule in das Lernprogramm integriert.

2. ZAHLEN, DATEN, FAKTEN – DAS JAHR 2020 Das Jahresgesamtziel von 612 Eintritten im Jahr 2020 musste Covid-19-bedingt adaptiert werden. Nach dem ersten Lock- down wurden Anpassungen in der Planung vorgenommen, der zeitliche Abstand der Kursstarts auf eine Woche verkürzt und ein zusätzlicher Kursdurchgang eingeschoben – damit konnten, trotz abgesagter Eintritte im Frühjahr, insgesamt 565 Jugendliche die Lernwerkstatt im Jahr 2020 besuchen.

Von den 565 KursteilnehmerInnen hatten 523 (92,6%) ein positives Kursende. Davon wiederum beendeten 87 Teilnehmende den Kurs vorzeitig, da sie in eine Überbetriebliche Lehrausbildung übergetreten sind oder in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt wurden. 41 TeilnehmerInnen (7,3%) haben den Kurs abgebrochen; Gründe hierfür waren vor allem hohe Fehlzeiten, fehlendes Inte- resse bzw. gesundheitliche Probleme. Lediglich ein Teilnehmer musste im Laufe des Jahres aus disziplinären Gründen ausge- schlossen werden.

Der Frauenanteil in der Lernwerkstatt betrug im Jahr 2020 39%.

Unsere KursteilnehmerInnen hatten im Jahr 2020 ein Durch- schnittsalter von 17,6 Jahren und waren zu rund 61 % bereits erprobt.

1. DIE LERNWERKSTATT STELLT SICH VOR

39