BAZ_Jahresbericht_2021

Vo rwort

An sich würde ich mein diesjähriges Vorwort gerne anders einleiten. Aber es lässt sich schlicht nicht verleugnen: Wir blicken auf ein neuerlich alles andere als gewöhnliches Jahr zurück. Ein Jahr, das uns alle sehr gefordert hat. Ein Jahr, das viele mitsamt den Lockdowns, 3-Gs und all den anderen Begleiterscheinungen gerne rasch hinter sich lassen würden. Für mich als Geschäftsführer des BFI Wien und Leiter des Be- rufsausbildungszentrums (BAZ) war es aber in erster Linie ein Jahr, auf das ich mit großem Stolz zurückblicke: Vor knapp 12 Monaten habe ich an dieser Stelle die fast schon freche Frage gestellt, ob eine handwerklich-technische Fachkräfte-Ausbil- dung in Zeiten von Lockdown, Kurzarbeit, Distance Learning, Home Office, etc. überhaupt geht – und sie dann mit einem selbstbewussten „Yes, we can“ beantwortet. Ein Jahr später – und mit zwei Jahren Pandemieerfahrung – würde ich in der Retrospektive nun sogar einen Schritt weitergehen und sagen: „Wir können mehr als das!“ Dieses Editorial ist viel zu kurz, um diese Aussage mit einer taxativen Aufzählung der im abgelaufenen Jahr erreichten Meilensteine zu untermauern. Der vorliegende Jahresbericht – mit all den tollen Detailergebnissen – gibt Ihnen aber einen detaillierten Einblick und Bestätigung meiner Aussage. Ohne allzu sehr vorgreifen zu wollen, möchte ich an dieser Stelle einige Highlights des Jahres 2021 vor den Vorhang holen. Nicht zuletzt der wieder massiv anziehende Fachkräftemangel im Land verdeutlicht auf drastische Art und Weise, wie wichtig neben einem modernen – an den Bedürfnissen der Wirtschaft und Industrie ausgerichteten – Ausbildungswesen, der intensive Austausch und das Matching zwischen Arbeitsuchenden und Arbeitgebenden ist. Seit geraumer Zeit hat sich das BAZ daher auch sehr intensiv darum bemüht, hier ein probates Bindeglied zu werden. Und auch wenn die Coronaentwicklung die Planung und Organisation unserer bereits etablierten „Jobdating“-Wo- chen im Frühjahr und Herbst nicht sonderlich leichtgemacht hat, können die Ergebnisse nur als sensationell bezeichnet werden: In Summe haben im Zuge dieser Initiative über 550 Online- und Vor-Ort-Bewerbungsgespräche stattgefunden – und zahlreiche namhafte Firmen sicherten sich die Dienste unserer Absolvent_innen. Das ist ein eindeutiges Indiz für die hohe Ausbildungsqualität und die tollen Leistungen unserer Kursteilnehmer_innen, die sich, wie Sie später lesen werden, auch in hervorragenden Abschlussquoten widerspiegeln. Und eines lässt sich jetzt schon für 2022 prognostizieren: There is more to come. Nicht zuletzt dank einer konsequenten Erweiterung unseres Ausbildungsportfolios. Leider konnten wir 2021 die jeweiligen Eröffnungen nicht mit Pomp und Glamour zelebrieren. Der großen Freude über eine noch nie dagewesene Vielzahl an Infrastrukturprojekten am BAZ tut das aber keinen Abbruch: Die Coders.Bay – unsere Programmierschule für Softwaredevelopment und Netzwerktechnik – im Gasometer sowie die Berufswerkstatt in der Lemböckgasse wurden als neue Ausbildungsstandorte erschlossen. Das neue Labor für Biochemie in der Innstraße hat Ende 2021 seinen Betrieb aufgenommen – wie Sie der Aufmachung dieses Berichts entnehmen können, ein spezielles Ereignis für das BAZ. Wer hätte diese rasante Entwicklung auch vorhersehen können,

als wir 2018 mit 16 Kursteilnehmenden den Pilotbetrieb der FIA Labortechnik Biochemie aufgenommen haben. In weniger als vier Jahren wurden aus 16 Teilnehmenden knapp 100. Und aus der Pilot- eine Regelausbildung, die nach einem eigenen top-modernen Chemie-Labor verlangt, das in dieser Form in der Erwachsenenbildung in Wien einzigartig ist. Und last but not least sei hier erwähnt, dass der neue Standort Holzmanngasse für überbetriebliche Ausbildungen im Baune- bengewerbe mit Anfang 2022 fertiggestellt wurde. Besonders an diesem Standort ist, dass alle Arbeiten unter intensiver Ein- bindung der dort auszubildenden Lehrlinge erfolgt sind – also Training on the Job im besten Sinn. Großartige Leistungen wie diese sind nur durch unsere kom- petenten und engagierten Mitarbeiter_innen, Trainer_innen, Sozialpädagog_innen und Verwaltungskräfte gleichermaßen möglich. Sie schaffen durch ihren unermüdlichen Einsatz die Rahmenbedingungen, damit unsere Kund_innen – selbst unter erschwerten Rahmenbedingungen – Höchstleistungen liefern können. Der nun vorliegende Jahresbericht ist vielleicht nur eine Mo- mentaufnahme. Dennoch möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten durch Zahlen, Daten und Fakten einen Überblick über die im BAZ des BFI Wien geleistete Arbeit geben. Eine Leistung, die wir Ihnen mit Stolz präsentieren und die wir gleichermaßen als Maßstab für unsere künftigen Bestrebungen legen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre.

Mag. Christian Nowak Geschäftsführer BFI Wien und Geschäftsbereichsleiter BAZ

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