BAZ_Jahresbericht_2021

wird von Jugendlichen allzu oft mit negativen Emotionen und Eindrücken verbunden. Diese Haltung zu verändern und die Freude am Wissenserwerb (wieder) zu wecken, sind Ziele der Lernwerkstatt. Die Stärkung von Selbstlernkompetenz, die Steigerung von Motivation und ein gelungenes Lernerlebnis stehen im Fokus unseres individualisierten Basisbildungsan- gebots. Die Qualifizierungsziele der Lernwerkstatt: ¼ Verbesserung identifizierter Entwicklungsfelder und Kom- petenzbereiche AUSSTATTUNG/PÄDAGOGISCHE ANSÄTZE Den oft negativen Lernerfahrungen, Prüfungsängsten und schu- lischen Frustrationserlebnissen der Jugendlichen begegnen wir in der Lernwerkstatt mit Verständnis, Zielgruppenorientierung und Unterstützungsleistung. Reformpädagogische Ansätze und die Prinzipien der Basisbildungsarbeit bilden die Grundlage unserer Haltung. Abwechslung bei der Mediennutzung und spielerisches Lernen bzw. Vertiefen sorgen für Kurzweiligkeit, Spannung und Spaß. ¼ Individuelle Lernpläne je nach Vorkenntnissen und Lern­ potenzial der Teilnehmer_innen auf Basis von Erprobungs- berichten und Einstufungstestungen ¼ Anwendungs- und handlungsorientiertes Lernen unter Einbeziehung aller Sinne und Lerntypen ¼ Berufs- und praxisnahe Aufgabenstellungen ¼ Wochenplanarbeit, Stationenbetrieb, Lernzielkontrollen ¼ Buddy-Prinzip / Peer-Education ¼ Zielgruppengerechte Lernräume inkl. Tablet-/Laptop- Nutzung Folgende methodische Ansätze bestimmen unsere Arbeit: ¼ Reformpädagogische Grundlagen Im Jahr 2021 wurden der Lernwerkstatt 1077 Jugendliche zuge- bucht. Aufgrund der Covid-Hygienebestimmungen konnten die Infotage nicht in Form einer Großgruppenveranstaltung abge- halten werden; in Einzelgesprächen bekamen 738 anwesende Jugendliche alle relevanten Kursinformationen und es erfolgte die Aufnahme der notwendigen Daten. Die Anwesenheit bzw. das Fernbleiben der Kund_innen wurde sodann per e-AMS gemeldet. Qualifizierungsphase In der ersten Kurswoche konstituieren sich die Lerngruppen, die aus rund 12 Teilnehmer_innen und dem/der Haupttrainer_in bestehen; die Jugendlichen lernen sich kennen und legen ge- meinsame Regeln fest. In dieser Woche absolvieren alle Teilnehmenden auch die Einstufungstestungen. Das bestehende Pflichtschulwissen in Mathematik, Deutsch, Englisch und IKT wird umfangreich abgefragt und bildet gemeinsam mit den im Erprobungsbericht umrissenen Lernfeldern die Grundlage für die Festlegung der individuellen Lernziele. Die Testungen dienen also der Standortbestimmung und bilden die Vergleichswerte für den Abschlusstest und für die Dokumen- tation der Lernfortschritte durch die Lernzielkontrollen. PROZESSORGANISATION Einstiegsphase – Infotag

¼ Grundlagenbildung in Vorbereitung auf einen erfolgreichen Berufsschulbesuch ¼ Erhöhung der Eigenmotivation zu selbstständigem Lernen unter Nutzung zielgruppengerechter Lerntechniken ¼ Kenntnisse im Umgang mit modernen Lerntools Das Konzept der Lernwerkstatt ist auf allen Ebenen auf die Lernbedürfnisse der Jugendlichen ausgerichtet. Man könnte es auch so formulieren:

Die Lernwerkstatt bietet den Jugendlichen individualisiertes Lernen mit Herz, Hand und Hirn!

¼ Digitales Lernen – Tools und Lernspiele (Moodle-Kurs, Kahoot, Knowledge Fox etc.)

Die Lernräume bieten viel Platz für Einzel-, Paar- und Gruppen- arbeiten. Steh- und Gruppentische, Sitzsäcke und Sitzbänke sorgen für ein abwechslungsreiches, lernförderliches Setting. Eine optimale digitale Ausstattung mit Laptops, Tablets und nicht zuletzt einem großen Whiteboard ermöglicht eine vielfältige Nutzung von Lernapps und Mikrolernsystemen im Sinne des Game Based Learning. Reformpädagogische Ansätze, die den/die Lernende/n als Indi- viduum in den Mittelpunkt stellen, fließen in die methodischen Überlegungen ein. Handlungs- und kompetenzorientiertes Lernen wird durch eine Vielfalt an anschaulichen Lernmateri- alien, Lernspielen und durch die Nutzung von Sprossenwand und Ergometer gefördert. Bedürfnis- und zielorientierte Lern- begleitung und die kontextbezogene Unterstützung durch Co-Trainer_innen erweitern den Handlungsspielraum der Teil- nehmenden. Wochenplanstruktur und Peer-Education steigern die Eigenverantwortlichkeit. Auf Basis der Erprobungsergebnisse, der Standortbestimmung und der branchen- bzw. berufsrelevanten Kenntnisse wird mit jedem Teilnehmer und jeder Teilnehmerin ein Einzelgespräch geführt. Bisherige Lernerfahrungen, erworbene Kompetenzen und Zeugnisnoten werden eingehend reflektiert sowie Ent- wicklungsfelder definiert. Bereits dieses Erstgespräch soll für die/den Jugendliche/n unterstützend und vertrauenerweckend wirken. Im Rahmen dieses Gespräches werden gemeinsam die individuellen Lernziele formuliert und in Moodle das individuelle Lernprogramm erstellt. Individueller Moodle–Kurs Im maßgeschneiderten Moodle-Kurs werden nicht nur sämtli- che organisatorische Inhalte des Kurses abgebildet, sondern umfangreiche Lernmaterialien aus den Bereichen Mathematik, Deutsch, Englisch und IKT präsentiert. Teile der Einstufungs- testungen, das individuelle Lernprogramm, Wochen-Lernpläne, Lernzielkontrollen und die Abschlusstestung werden direkt über Moodle abgewickelt und dokumentiert. Jeder und jede Teilnehmende bekommt, analog zum persön- lichen Lernprogramm, individuell die zu trainierenden The- menbereiche zugeordnet und freigeschaltet. Zu den einzelnen Wissensgebieten finden sich – nach Unterthemen gegliedert – vielfältige Lernmaterialien: Erklärungen, Online-Übungen,

38

LERNWERKSTATT

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker