BAZ_Jahresbericht_2021

A. PROJEKTBESCHREIBUNG Die Berufswerkstatt startete als neues Projekt kurz nach Jahres- beginn am Standort Lemböckgasse – mit dem Ziel, Jugendliche erfolgreich auf das Arbeitsleben vorzubereiten und möglichst praxisnah beruflich zu orientieren. Im regulären 12-wöchigen Kurs sind die Teilnehmer_innen der Berufswerkstatt eingeladen, zwei Fachwerkstätten zu besuchen, ihre Interessen praktisch zu überprüfen und Freude am Berufsfeld zu erleben. Den aktuellen Berufswünschen entsprechend wird der Fokus in den Werkstät- ten auf die Arbeitspraxis, das Kennenlernen berufsspezifischer Arbeitsabläufe und auf realitätsnahe Aufgabenstellungen gelegt. Das Angebot der Basisbildung wird ergänzend in die Werkstat- tarbeit integriert, um auf einen Berufsschulbesuch vorzuberei- ten. Schlusspunkt der nachhaltigen Berufsorientierung ist die Zubuchung zu einer Erprobung (vor allem für ÜBV1 oder TQU2). a.1 Zielgruppe Die Teilnehmer_innen der Berufswerkstatt sind zwischen 15 und 21 Jahren alt, besitzen keinen oder einen negativen Pflicht- schulabschluss, benötigen sonderpädagogische Förderung oder haben ihren Pflichtschulabschluss im Ausland absolviert. Neben diesen offiziellen Kriterien gibt es zusätzliche Merkmale, die die sehr heterogene Zielgruppe der Berufswerkstatt aufweist: ¼ multifaktorielle Problemlagen (physische und psychische Gesundheit, Familie, Fluchttraumata, Gewalterfahrung, Dro- genmissbrauch, suizidales Verhalten etc.) ¼ spezifische Bedürfnisse oder Lernschwierigkeiten ¼ Nachholbedarf im Bereich Basisbildung ¼ sprachliche Barrieren ¼ Gesetzeskonflikte, erhöhtes Aggressionspotential Im Jahr 2021 nutzten insgesamt 425 Jugendliche die Möglich- keit, sich in der Berufswerkstatt beruflich zu orientieren. Die Jugendlichen nahmen 30 Stunden pro Woche an der Maßnahme teil, die Gruppengröße betrug maximal 12 Personen. a.2 Projektziele Die Teilnehmer_innen der Berufswerkstatt gelangen durch prak- tische Berufsorientierung zu einer realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und festigen ihre Berufswünsche in den Werkstätten.

Die Projektziele wurden am Beginn des Jahres 2021 folgen- dermaßen definiert:

¼ 400 Einstiege pro Jahr ¼ Praktische Berufsorientierung und berufsspezifische Basis- bildung in Vorbereitung für den 1. Arbeitsmarkt sowie für die Überbetriebliche Lehrausbildung ¼ Erprobungsvereinbarung für Angebote aus Teilqualifizierung (TQU2) und Verlängerter Lehre (ÜBV1) bei Überbetrieblichen Ausbildungsträgern 1137 Personen wurden zum Infotag zugebucht. Nach intensiver Kontaktaufnahme (Mail, SMS und Anrufe) kamen 539 Jugend- liche zum Infotag in die Berufswerkstatt. 425 Einstiege konnte die Berufswerkstatt in der Folge verzeichnen, also um 25 mehr Einstiege als die Vorgabe des Jahressolls von 400. Von den 425 Teilnehmenden wurden 285 (67%) erfolgreich beruflich orientiert. 135 Personen (31,8%) haben den Kurs vorzeitig abgebrochen, 5 wurden aus disziplinären Gründen ausgeschlossen. a.3 Werkstättenübersicht Die Werkstattzuteilung erfolgt auf Basis der aktuellen Berufs- wünsche der Teilnehmenden. Die Jugendlichen suchen sich in der Einstiegswoche ihre präferierte Werkstätte aus und können weitere zwei Bereiche zusätzlich wählen. Diese Methode hat sich bewährt, denn einerseits können die Teilnehmenden dadurch ihre favorisierten Fachbereiche auswählen, die sie wirklich interessieren, andererseits ist die gleichmäßige Verteilung der Zielgruppe auf alle acht Werkstätten möglich.

¼ Küche ¼ Restaurant/Service

¼ Floristik ¼ Malerei ¼ Tischlerei

¼ Metallbearbeitung ¼ Kosmetik/Fußpflege ¼ Frisuren

BERUFSWERKSTATT

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