BAZ-Jahresbericht 2023
Interview mit dem Trainer aus dem Elektro-Bereich, Wilfried Rannegger
den Kursen viel praktisch unterrichten können. Natürlich gäbe es auch immer wieder Verbesserungs- und Ausstattungsbedarf, unter anderemmehr Gerätschaften anschaffen, dass Teilnehmer:innen die Möglichkeit haben selbst aufbauen zu können, z.B. unterschiedliche Lastmanagementvarianten. Oder wir schaffen die Umgebung, in der Teilnehmer:innen Wechselrichter durch Stecken anschließen könnten, wenn man System-Bauteile schon hat. Damit könnte man viel schneller stecken, um verschiedene Versuche auszuprobieren (zur Zeit wird direkt im Verteiler angesteckt mit Leitungsverlegung und Anschließen, das volle Programm sozusagen, was die Teil- nehmer:innen auf jeden Fall auch lernen müssen). Ebenfalls könnte die Datentechnik noch ausgebaut werden, um die Möglichkeit des Zusammenwirkens unterschiedlicher solarer Bauteile vorzeigen zu können. Ich kriege das öfter mit, dass bei den Firmen oft Fragen wie „Ich kann meinem Kunden nicht sagen, ob seine Huawei-Anlage mit dem Fronius zusammenarbeitet.“ oder „Ist dieser Speicher mit dem anderen kompatibel?“ aufkommen. Deshalb würde ein Aufbaukurs in dieser Richtung durchaus auch Sinn machen. Du gehst mit Ende des Jahres 2023 in Pension. Mit welchem Gefühl verlässt du das BAZ und was hast du vor? In den nächsten ein paar Jahren möchte ich weiterhin im BAZ als Honorartrainer das Modul Photovoltaik unterrichten. Und, wenn es möglich ist, auch weiterführende Kurse anbieten. Privat würde ich mich gerne amMeer niederlassen. Triest kam immer schon in Frage, aber da mein Italienisch nicht viel besser wird, bin ich noch auf der Suche. Hat es für dich ein Highlight im Jahr 2023 gegeben? Es ist für mich erfreulich zu wissen, dass es neue junge Kollegen gibt, die Sachen ernsthaft betreiben und sehr interessiert sind, somit wird der Inhalt auch von Kursteilnehmer:innen besser ernst genommen.
Du gehst jetzt in Pension und warst schon sehr lange im BAZ als Trainer beschäftigt. Kannst du von deinem beruflichen Werdegang erzählen. Grundsätzlich habe ich als Honorartrainer angefangen im Jahr 2002 und bin 2009 übernommen worden. Eigentlich wollte ich von Anfang an Photovoltaik machen oder zumindest was mit erneuerbaren Energien. Das ist dann bei der Fixanstellung tatsächlich eingetreten. Welches Fach oder Fächer unterrichtest du? Ich unterrichte schwerpunktmäßig Photovoltaik sowie Antriebs- und Steuerungstechnik, was auch sehr interessant ist. Seit wann gibt’s im BAZ die Ausbildungsmodule mit Solarenergie? Das hat angefangen mit dem Umbau des Antriebstechnik-Labors, um das Jahr 2011. Da war die Überlegung, ob man einen Raum so herrichtet, dass man auch praktisch den Solarunterricht machen kann. Jetzt findet vermehrt auch der Photovoltaik-Unterricht in die- sem Labor statt. Was sind/waren im Laufe deiner beruflichen Zeit im BAZ die größten Veränderungen, auch in Hinblick auf „Green Tech“? Wir waren sicher einer der ersten, die angefangen haben mit „Green Tech“ im Rahmen der Planung und Herstellung unserer E-Tankstelle. Die Initiative kam von einem Kollegen von mir. Er und ich haben den Photovoltaik-Teil damals zusammen aufgebaut. Es wurden auch einige Photovoltaikanlagen bei uns im Haus instal- liert, die größte auf dem Dach vom BAZ 2. Bei deren Aufbau waren immer unsere Teilnehmer:innen mitbeteiligt, das hat keine Fremdfirma gemacht. Muss in eine „grüne“ Trainingswerkstatt viel investiert werden und sind die BAZ-Werkstätten auf einem guten technischen Stand? Es muss einiges investiert werden, weil natürlich der Ausbildungsinhalt von anderen Ausbildungen abweicht. Aber es gibt einige Sachen an Überschneidungen, z.B. Anlagen zur Überprüfung sind vorhanden, die auch bei der Photovoltaikanlage benötigt werden. Und so haben wir einen Raum mit fünf Arbeitsplätzen, wo Kursteilnehmer:innen die Möglichkeit haben die neuen Produkte zu erfahren und mit ihnen zu arbeiten. Besteht aus deiner Sicht besonderes Interesse für technisch innovative Kurse/Module seitens der Teilnehmer:innen? Was würde es benötigen, damit noch mehr Teilnehmer:innen Inter- esse an einer „grünen Ausbildung“ haben? Interesse seitens der Teilnehmer:innen besteht schon. Weil man in der Photovoltaik die Sachen zusammenziehen kann, wie z.B. die normale Elektroinstallation und die Energieerzeugung. Die Kursteil- nehmer:innen möchten darüber natürlich gerne mehr wissen, weil sie von Zuhause gefragt werden, ob sie nicht sowas machen könnten. Das höre ich in jedem Kurs mindestens einmal. Früher war immer die Frage „Zahlt sich das überhaupt aus?“ und jetzt hört man „Der Papa hat gesagt, das hätte ich gerne“ oder „Mein Onkel hat gefragt, was er für eine Photovoltaik-Anlage braucht“. Daher sind die Teilnehmenden jetzt viel mehr daran interessiert, das freut mich natürlich. Um das Interesse noch mehr zu steigern, könnte man bereits in den ersten Modulen – Grundlagen der Elektrotechnik oder Batterien – das Thema der Erneuerbaren Energien anschneiden, ebenso wie im Modul Halbleitertechnik, worauf von den Trainer:innen in Beispielen eingegangen wird. Ansonsten haben wir den Vorteil, dass wir in
Lieber Wilfried, wir wünschen dir alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt!
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#GREENBAZ
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