BAZ Jahresbericht 2020

natürlich bei KMUs etwas anders agieren als bei größeren In- dustriebetrieben und Konzernen, weil bei Letzteren meist eine längere Vorlaufzeit notwendig ist. Bei den Kleinbetrieben schauen die BetriebskontakterInnen sozusagen einfach vorbei, das ist natürlich in einem größeren Unternehmen so nicht möglich. Da braucht es selbstverständlich Termine, Treffen mit mehreren Ebe- nen der Unternehmenshierarchie. Wenn allerdings in größeren Firmen die Vertrauensbasis mit den jeweiligen Ansprechpersonen etabliert ist, sind die Prozesse auch dort völlig unkompliziert. Das Entscheidende ist, dass sowohl HR-Abteilungen als auch die jeweiligen Fachabteilungen an einem Strang ziehen und alle den Nutzen aus der Kooperation mit uns direkt wahrnehmen. Wenn ich als Firma die Möglichkeit nutze, ganz regelmäßig zukünftige Fachkräfte in Form eines Praktikums zu erproben, mache ich im besten Fall die Erfahrung, dass ich mir jede Menge Kosten fürs Recruiting spare und mir den Nachwuchs sichere. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie gegen den Fachkräfte-Mangel damit widerstandsfähiger werden. Wir legen unsere Kooperatio- nen grundsätzlich auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit an. Das heißt, die Zufriedenheit des jeweiligen Unternehmens mit unse- rem Vermittlungsservice steht an oberster Stelle. Wir nehmen den Betrieben so viel Bürokratie wie nur möglich ab und können im Job-Matching auf viele Jahre Erfahrung zurückgreifen. Diese Expertise und die Unkompliziertheit des Handlings wird von den Betrieben hoch geschätzt. Das heißt zum Beispiel aber auch ganz konkret: Wenn´s nicht passt, passt´s nicht. Ein Betrieb muss sich nicht wochenlang mit eine/r PraktikantIn abmühen, der/die nicht in den Betrieb passt. Da braucht es viel Fingerspitzengefühl seitens der Outplace- rInnen, viel breites fachliches Know-How und eine exzellente Menschenkenntnis. Nichts ist für beide Seiten, Unternehmen und BewerberIn, schö- ner als wenn´s dann passt.

Wir bieten Firmen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, unsere angehenden Fachkräfte kennenzulernen, zu erproben bzw. anzustellen. In einem regelmäßigen Newsletter informieren wir die Firmen regelmäßig über unsere AbsolventInnen, über Mög- lichkeiten der Praktika, Vermittlung etc. etwa einmal im Monat wird so ein Newsletter versendet. Wir laden Firmen außerdem zu Jobdatings und Events, aber auch zu Präsentationen und Cas- tings ein. Die Zusammenarbeit ist also breit gefächert: Das Eine sind die Direktbesuche, die Vermittlung von Praktikumsstellen oder eben auch von Arbeitskräften, und zum anderen bieten wir den Firmen die Möglichkeit, sich bei uns zu präsentieren. Wir bieten Firmen also an, bei uns Employer Branding zu ma- chen, z.B. auch in der Form von Referenzierung oder in Form von Erfolgsstories und Testimonials (siehe BAZ-Jahresbericht 2019 – Red.). Generell gesprochen hatten wir zum Glück kaum Einbrüche bei den Zahlen. Das liegt natürlich daran, dass wir Berufe ausbilden, die zum Teil systemrelevant sind und die nicht komplett im Lock- down waren. Fachkräfte in den Berufssparten, die wir ausbilden sind trotz hoher Arbeitslosenzahlen gefragt. Andererseits haben wir rasch neue Strategien entwickelt. Bereits im Juni, nach dem ersten Lockdown, haben wir in einer relativ kurzen Zeit damals noch in Präsenz – aber schon unter Einhaltung aller Corona-Re- geln – eine Super-Jobdating-Woche auf die Beine gestellt, wo wir innerhalb einer Woche versucht haben, unseren Teilnehmenden so viele Bewerbungsgespräche wie möglich anzubieten und die Zeit der Betriebssperre nachzuholen. Wir konnten dafür zum Glück etliche unserer Partner-Firmen ganz kurzfristig gewinnen. Das mag dazu beigetragen haben, dass die Vermittlungszahlen nicht abgestürzt sind. Dasselbe haben wir dann auch mit dem Jobdating im Herbst, nach dem zweiten Lockdown, gemacht. Da haben wir schon eine Mischform angeboten zwischen Online- und Präsenz-Jobdatings. Im Jugendbereich gab es in manchen Sparten schon rückläufige Vermittlungszahlen. Das wurde zum Glück aber von anderen Ausbildungszweigen, z.B. von den besonders hohen Vermitt- lungszahlen bei den IGT-Lehrlingen abgefedert. Also, insgesamt muss ich sagen, stehen wir gut, in manchen Bereichen sogar besser als 2019 da. Was war dein berufliches Highlight im Jahr 2020? Der Eindruck, den ich rückblickend habe, ist, dass wir angesichts der Corona-Krise vieles sehr rasch und flexibel auf die Beine ge- stellt haben. Das war schon ein großer Kraftakt, aber es gab da- durch auch große Schritte bei den Digitalisierungskompetenzen. Natürlich haben uns 2020 die Events gefehlt, die Firmenbesuche, die Netzwerk-Treffen, wie wir das im Jahr 2019 noch gemacht haben. Großer Outplacement-Tag, Herbst-Punsch oder das Sommergrillfest etc. Das hat uns natürlich gefehlt. Aber dafür haben wir das neue Format der „Super-Jobda- ting-Wochen“ mit hunderten Online-Bewerbungsgesprächen für unsere SchulungsteilnehmerInnen auf die Beine gestellt und können jetzt die Wirkung dieser Maßnahmen ganz deutlich im Monitoring sehen. Mein ganz persönliches Highlight war zu erleben, wie wir als Team, ja als BAZ, zusammengehalten haben. Wie jede/jeder das Beste gegeben hat, das Beste aus der Situation gemacht hat, und wie wir alle das miteinander tragen. Wie hat sich die Situation mit Covid-19 auf die Vermittlungs- zahlen ausgewirkt?

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5. STANDORTVORSTELLUNG: BAZ 2

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