BAZ-Jahresbericht 2023
Lehrlings-Castings: Das Lehrlings-Casting, das dem Jobda- ting im Bereich der Erwachsenenbildung entspricht, ermöglicht es kooperierenden und interessierten Firmen, unsere jugend- lichen Lehrlinge persönlich an den Ausbildungsstandorten zu tref fen und sie während des praktischen Unterrichts in den Lehrwerkstätten kennenzulernen. BAU-Akademie Wien: Die Teilnahme am Lehrlingswettbewerb der BAU-Akademie in Guntramsdorf stand ebenfalls im Zeichen der Vermittlung unserer Lehrlinge in Lehrstellen des ersten Ar- beitsmarktes. Neben der Möglichkeit, das persönliche Können zu zeigen und beeindruckende Erfolge zu erzielen, wurden auch wertvolle Kontakte zu Vertreter:innen aus der Baubranche ge- knüpft. Wieder haben es 6 unserer Hochbau-Lehrlinge unter die ersten 10 geschafft, darunter waren auch wieder Platz 1 und 3! Ein wesentlicher Teil der Arbeit des Outplacement Teams, insbe- sondere der Betriebskontakter:innen, besteht darin, bestehende Kooperationspartner zu betreuen und neue Firmenkund:innen zu gewinnen. Im Jahr 2023 konnten wir 211 neue Unternehmen gewinnen, was sich in einer stetig wachsenden Anzahl von Kontakten zu Wirtschaftsunternehmen niederschlägt. Diese Bemühungen erhöhen die Chancen für unsere Teilnehmer:innen und Absolvent:innen sowohl auf Praktikumsplätze als auch auf mögliche Arbeitsplätze. Firmen-Akquise und Betreuung von Kooperationspartnern
als auch Metalltechniker:innen, sind für mich die „Helden der Ener- giewende“. Ich rede davon und unsere Teilnehmer:innen am BAZ setzen es schließlich um. Genau an dieser Schnittstelle mitzuwirken, macht mir sehr viel Spaß. Erzähl bitte von deinem Verantwortungsbereich und deinen Arbeitsaufgaben, die du und andere Betriebskontakter:innen in eurem Team haben. Unser Aufgabenbereich besteht darin, Teilnehmerinnen und Teilneh- mer erstmals in ein Praktikum zu bringen, welches wir als „Sprungbrett in den Arbeitsmarkt“ definieren. Das ist ein ganz zentraler Aspekt. Wir Betriebskontakter:innen sind die Brücke zwischen Teilnehmenden und Firmen, sprich dem Arbeitsmarkt. Speziell meine Rolle habe ich so angelegt, „rauszugehen“, zu den Firmen, um die Anforderun- gen und Erwartungen der Unternehmen auszuloten. Ich versuche herauszufinden, was gefragt ist, welche Skills unsere Teilnehmer:in- nen mitbringen sollen, was sich die Firmen erwarten. Andererseits versuche ich, oder meine Kolleginnen und Kollegen, auch unsere Teilnehmer:innen soweit kennen zu lernen, um sie im Prozess bis zum Praktikum zu begleiten und sie bestmöglich mit den Firmen „zu matchen“. Auch hier ist das Thema Nachhaltigkeit ganz wichtig. Teilnehmerin- nen und Teilnehmer, die bei uns die Ausbildung abschließen, sollten möglichst in ein nachhaltiges Arbeitsverhältnis gebracht werden – im Sinne, dass es zu ihrer Persönlichkeit, zu ihren Erwartungen und ihren Skills passt. Ebenfalls zu unseren Aufgaben gehört Bewerbungstrai- nings abzuhalten. Das machen wir in unseren Kursen „Karriere Pla- nung“ (während der Ausbildung) und „Karriere Start“ (nach der LAP). Ich sag immer: Jemand kann die/der beste Elektrotechniker:in oder die/der talentierteste Metalltechniker:in sein, aber wenn es niemand am Arbeitsmarkt weiß, bringt das gar nichts. Das heißt: Wir imOutpla- cement spielen eine zentrale Rolle, dass unsere Teilnehmerinnen und
Interview mit dem Betriebskontakter (Outplacement), Helmut Wolf
Teilnehmer „sichtbar und spürbar“ für die Firmen werden. Hier nehmen wir ebenfalls eine Brückenfunktion ein. Wie viele Teilnehmer:innen be- treust du auf einmal und aus wel- chen Bereichen? Mein Kollege und ich betreuen rund 220 Teilnehmer:innen – Elektrotech- niker:innen und Metalltechniker:innen – übers Jahr gesehen. Im Schnitt bin ich laufend mit 30 bis 40 Teilnehmen- den im Kontakt. Zwei, drei Monate vor deren Praktikum (manchmal auch frü- her), trete ich in persönlichen Kontakt mit den Teilnehmer:innen, versuche sie kennenzulernen und auszuloten, worin ihre Erwartungen liegen, welche Firmenphilosophien zu ihnen passen. In dem Sinne kann man sagen, ich bin mit sehr vielen Teilnehmer:innen im
Lieber Helmut, du bist seit 2021 beim BAZ in der Abteilung Outplacement als Betriebs- kontakter und seit dem Vorjahr auch im „Pro- jektteam Nachhaltigkeit“ am BFI Wien tätig. Davor warst du Trainer im AMP-Bereich (Arbeitsmarktpolitische Projekte – Red.). Wie war dein beruflicher Werdegang vor dem BFI? Seit 30 Jahren bin ich als Journalist tätig. Über ein paar Stationen im Verlagswesen habe ich schließlich mein eigenes Medium gegründet, dass ich dann rund 10 Jahre ein Magazin im Eigenverlag publiziert habe. 2011 habe ich eine Ausbildung zum Nachhaltigkeitsmanager ab- solviert – Schwerpunktthema: „verantwortungs- volles Wirtschaften“. Das Thema Nachhaltigkeit wurde im Zusammenhang mit dem Journalismus zu meinem Beruf oder vielmehr zu meiner „Beru- fung“. Dabei habe ich große Firmen journalistisch am Weg zu ihrer Nachhaltigkeitsausrichtung
begleitet. Über Zufall bin ich dann zum BFI gestoßen, habe Kursteil- nehmenden in der AMP über meinen Lebensweg erzählt und sie motiviert, sich auch nach Jobs und Bereichen auszurichten, die mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun haben – sprich, nach „Jobs mit Zukunftslösungen“. Nachhaltige Jobs sind die Zukunft! Alles, was zer- stört, was verbrannte Erde hinterlässt, was Ressourcen ausbeutet, hat keine Zukunft mehr, davon bin ich überzeugt und dieses Bewusstsein kann ich im BAZ sehr gut einbringen. Speziell Elektrotechniker:innen,
laufenden Austausch - bis zum letzten Tag im BAZ. Ich denke, die Tatsache, dass der Großteil unserer Teilnehmer:innen erfolgreich in den Arbeitsmarkt startet und dass wir auch recht hohe Vermittlungs- quoten haben, ist der Spiegel unserer persönlichen nachhaltigen Arbeitsweise.
Im Februar 2022 hat die erste Frauengruppe der FIA-Ausbildung Elektrotechnik: Anlagen- und Betriebstechnik Erneuerbare
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