BAZ-Jahresbericht 2024
der Zeit verändert. Zurzeit befindet sich sehr viele Jugendliche in der Installateur-Ausbildung, das wird – glaube ich – auch in der nächsten Zeit nicht großartig nachlassen. Leider sind auch Berufe verschwunden, wie z.B. Spengler:innen oder Flie senleger:innen, dafür sind neue Berufe dazukommen, wie z.B. Sonnenschutztechnik. Es gibt immer wieder Veränderungen die sowohl mit der Wirtschaftslage als auch mit den Interessen der Jugendlichen zu tun haben.
brauchen unsere Teilnehmer:innen? Was können wir (noch) machen, um sie bei ihrer Ausbildung und weiteren Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen?“. Und das ist genau das, was mich am BAZ fasziniert und begeistert: die ständigen Ver änderungen, Herausforderungen und Neuerungen. Hast du eine Botschaft, die du an deine/n Nachfolger:in adressieren möchtest? Finde deinen eigenen Weg und sag nicht „Früher war alles besser“. Auf deinem beruflichen Weg hat es sicher viele inte ressante, lustige oder auch rührende Begegnungen mit Teilnehmer:innen gegeben. Was oder wer ist dir diesbezüglich besonders in Erinnerung geblieben? Es gab sehr viele Geschichten, einige, die mich in die Ver zweiflung getrieben haben und die, die mich glücklich gemacht haben. Ein lustiger Vorfall hat sich mit einem Absolventen ereig
Haben sich BAZ-Teilnehmer:innen in den letz ten dreißig Jahren verändert? Was sind aktuell hier die besonderen Herausforderungen?
Meiner Wahrnehmung nach ist sich das Bildungsniveau in den vergangenen Jahren immer mehr gesunken und es sind große Probleme bei den Jugendlichen in Zusammenhang mit Ver bindlichkeit/Verlässlichkeit zu erkennen. Als Beispiel, bei den Erprobungen oder bei Infotagen sind früher immer mindestens 0% bis 7 % der angemeldeten Jugendlichen gekommen, heute sind es oft unter 0% und Corona hat auch noch einmal eine Beschleunigung gebracht. Das ist aber nicht etwas, was nur das BAZ betrifft. So wie wir spüren auch
net, der an die Wiener Linien vermittelt wurde. Dieser ehemalige Teilnehmer kommt nach einigen Monaten vorbei und erzählt uns, dass er in der Firma ein bisschen Probleme bekommen hat, weil er zu schnell arbeitet. Es war so, dass er die Aufgabe bekommen hat, Dreharbeit mit 100 Werkstücken. Ich zitiere: „OK, ich habe es mir ange schaut, dann habe ich mir in einem halben Tag eine Vorrichtung gebaut, wie wir das im BAZ gelernt haben, und am zweiten halben Tag habe ich die 100 Stück fertig gemacht. Und dann kam der Betriebsrat… weil das war eigentlich eine Arbeit für zwei Leute für
andere Bildungsträger in ihren Ausbildungen das gesunkene bzw. sinkende Bildungsniveau der Teilnehmer:innen. Auch was EDV-Kennt nisse bei Jugendlichen anbelangt, stellen wir große Mängel fest. Die Jugend lichen glauben alle, dass sie mit Handys umgehen können, leider ist dem aber nicht so – sie können YouTube, TikTok, etc. spielen, aber dir kein Mail mit dem Lebenslauf als Anhang schicken. Es fehlt wirklich das Wissen und das bei mindestens 70% unserer ÜBA-Teilnehmer:innen. Aus diesem Grund haben wir vor ca. vier Jahren
zwei Wochen“.
Hast du schon Pläne für deinen neuen Lebensabschnitt? Momentan mache ich noch den L17 mit meinem ältesten Enkel, die ersten 1000 km haben wir bald fertig. Geplant sind auch viele Reisen in nächster Zeit - zu Freunden nach Leibniz, dann gehts weiter nach Montenegro, mit einem Abstecher nach Alba nien, danach ein Aufenthalt in Oberösterreich und eine Woche mit meinen Enkelkindern in Kroatien. Sonst werden meine Frau und ich viel ins Theater gehen, jetzt auch unter der Woche und mehr Zeit für mein Hobby dem Bogenschießen werde ich auch haben. Letzteres betreffend freuen sich meine Freunde schon darauf, dass ich jetzt auch unter der Woche Zeit fürs Trainieren habe. Eins steht fest: ich werde nicht das Problem haben, dass ich nicht weiß, was ich mit meiner Zeit anfangen soll.
einen EDV-Einführungskurs für die Jugendlichen eingeführt, der sich mit Arbeitsabfolgen auf dem Smartphone beschäftig, z.B. wie lege ich eine vernünftige Email-Adresse an, wie verschicke ich Emails, was ist Schadsoftware etc. Das Fazit: wir müssen unsere Zielgruppe dort abholen, wo sie steht und das heißt wir müssen uns an unsere Zielgruppe anpassen. Wir haben DigiFIT- und Fördermaßnahmen entwi ckeln, mit denen wir versuchen die bestehenden Probleme auf zufangen. Und letztendlich schaffen wir es trotz aller Schwierig keiten, dass wir Jugendliche in Lehrstellen am 1. Arbeitsmarkt vermitteln. Das hat nicht abgenommen, es ist nur schwieriger geworden und wir als Ausbildungsinstitut müssen mehr tun dafür. Auch bei den Lehrabschlussprüfungen haben wir nicht weniger Erfolge als früher, aber wir müssen viel mehr tun, damit wir die Jugendlichen dorthin bekommen. Das heißt, wir kom pensieren die Defizite, die Jugendliche aus ihrer Schulzeit mit genommen haben und wir müssen laufend hinterfragen „Was
Lieber Willi, wir wünschen dir alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt!
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Jahresbericht 2024
Standortvorstellung: BAZ 1
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